So betitelt die Stuttgarter Zeitung ihren Bericht über den Historikerstreit zur Herkunft des mittelalterlichen Herrschergeschlechts (5.1.2008 S.8).

Vor zwei Jahren war D. Ziemann mit der These “Die Staufer – ein elsässisches Adelsgeschlecht?” an die Öffentlichkeit getreten, nach der die Herkunft der Staufer vor Herzog Friedrich I. von Schwaben (1079-1105) bis heute ungeklärt sei.

Aber es besteht kein Grund zur Besorgnis, wie die StZ ausführt: In einem Beitrag der Zeitschrift für Württembergische Landesgeschichte stellt E. Hlawitschka die Dinge klar. “Das Bestreben, neue Sichtweisen über altbekannte Verhältnisse vorzutragen, muss nicht immer nur dem Erkenntnisgewinn, es kann auch dem Zweck dienen, Aufmerksamkeit zu erregen”. [Zit: StZ]

Hlawitschka (Emeritus der Universität München) beruft sich auf Wibald von Stablo. Der “kann als Quelle ernst genommen werden”. Wibald nennt den Vater des Herzogs Friedrich I., einen Friedrich von Büren, dessen Vater seinerseits Friedrich geheißen habe. Und Büren heißt heute Wäschenbeuren im Kreis Göppingen. Will man, so führt Hlawitschka aus, “Wibald von Stablo nicht pauschal als ‘Fälscher'” abtun und auch die bekannten Ungenauigkeiten in Otto von Freisings Verherrlichungen der Stauferkaiser nicht einfach als ‘Zerrbild’ oder ‘Fiktion’ sehen, so “ergeben sich keine gravierenden Änderungen am überkommenen Bild der frühen Staufer”.

…und der heimatverbundene Schwabe mag sich nun wieder beruhigt seinem Gschäft zuwenden. Würde er sich über die massenhaften Fälschungen des Wibald von Stablo etwas näher informieren, dann könnte dies sein Vertrauen in beamtete Geschichtspfleger durchaus erschüttern.