Die überzähligen Winths, Alfonsos und Abd-er-Rahmans bei Westgoten, Asturiern und Muslimen

von Gunnar Heinsohn (aus Zeitensprünge 01/2005)

„Keine andere vergleichbare Epoche der Geschichte Spaniens ist so reich an radikalen Umwälzungen und so arm an guten Quellen wie die zwei Jahrhunderte vom Ausgang der Regierung des Westgotenkönigs Wamba (672-680) bis zu den Kriegen Alfons’ III. [des Großen] von Asturien-León (866-910)“ [Prelog 1980, S. III].

I. Die Vernichtung des iberischen Reiches der Westgoten durch ihre muslimischen und asturischen Erben und das Fehlen von drei Jahrhunderten in Toledo

Das eigentliche Spaniertum – unterschieden von Römertum, Westgotentum und Arabertum – sei in Asturien entstanden. Dieser Urgrund aller spanischen Dynastien habe nur 11 Jahre nach einem arabischen Eroberungszug gegen das Reich des Westgoten und nur acht Jahre nach dem Tod ihres letzten Königs, Agila II. (711–714), seine ungemein vitale Existenz begonnen.

Von Anfang an bewährt durch einen Sieg unter einem frommen Pelay[g]o gegen muslimische Reiter bei Covadonga im Jahre 722, sei Asturien zwar immer bedrängt, 920 in Valdejunquera (Navarra) durch Halbmondkrieger auch blutig besiegt, den Emiren und Kalifen aber niemals wirklich untertänig geworden. Während die Westgoten spurlos abgetreten seien, habe ihre asturische Provinz sich im letzten Moment losreißen und dann als eigenes Königreich unbeirrt standhalten können.

Die Westgoten (eigentlich Wisigothen bzw. Gute Goten von gothisch ueso = gut) wie auch die Ostgoten (eigentlich Ostrogoten bzw. Glänzende Goten von Lateingothisch austro = strahlend) finden bis zur Mitte des 6. Jhs. ihre Geschichtsschreibung im Werke De origine actibusque Getarum, das Jordanes im Jahre 551 vorgelegt haben soll. Es ist einer Auffindung durch den Augsburger Konrad von Peutinger (1465–1547) zu verdanken. Jordanes soll die nicht wieder aufgefundene Gotengeschichte des Cassiodor (490–580) zusammengefasst haben. Die byzantinischen Berichte von Belisars Geheimschreiber Prokop über die Kriege gegen die Goten – De bello gothico – führen ein wenig weiter bis zum Jahr 555. Die Chronik des westgotischen Johannes von Biclaro (540–614/21; Bischof von Gerona) deckt noch die Jahre 567 –590 ab [Campos 1960]. Sie ist allerdings nicht erhalten, sondern liegt nur in einer Bearbeitung vor, die auf das Jahr 602 datiert wird [Bronisch 1998, 47].

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Westgotenreich (gut 700.000 km2) mit Südfrankreich und iberischer Halbinsel – unter Einschluss von Asturien (Oviedo) und León – bis zum Sieg der Chlodwig-Franken bei Poitiers im Jahre 507 [Claude 1970, 147] .
Auf einen Rekkeswinth (653–672) bezogene Votivkrone (Gold und Edelsteine) aus dem Schatz von Guarrazar [Christ et al. 1988, 76]

Herkömmliche westgotische Königsliste für die iberische Halbinsel (Toledo) nach Sieg der Franken unter Chlodwig bei Poitiers im Jahre 507 über die Westgoten, die nach dem Tod ihres Königs Alarich II. nicht wieder in Frankreich herrschen und ihre Hauptstadt von Toulouse im Jahre 534 – mit Zwischenstationen in Barcelona, Sevilla und Merida – nach Toledo verlegen [Claude 1970]:
Alarich II (484–507): Letzter Gotenkönig von Spanien und Südfrankreich mit Hauptstadt Toulouse

Gesalich (507–511) Sisebut (612–621) Zwangstaufe der Juden
[gegen Kaiser Heraklius, Feldherr Suinthila]
Amalarich (511–531)
Theudis (531–548) Rekkared II. (621)
Theudigisel (548–549) Suinthila (621–631, Feldherr Sisebuts]
Agila I. (549–555) Sisenand (631–636)
Athanagild (555–567) Chintila (636–639)
Liuwa (567–572) Tulga (639–642)
Leowigild (568–586)
[bis hier arianisch]
Chindaswinth (642–653)
Rekkeswinth (653–672)
Rekkared I. (586–601)
[wird katholisch]
Wamba (672–680)
Erwig (680–687)
Liuva II. (601–603) Egika (687–702)
Witterich (603–610) Wittiza (702–710)
Gundemar (610–612)
[610 gegen Kaiser Heraklius]
Roderich (710–711) mit Metropolit Sindered
Agila II. (711–714)

Glaubensfreiheit für Juden seit muslimischer Eroberung von 711
Abd-er-Rahman I. (766–788) Emir v. Cordoba.

Die Geburt des Westgoten Isidor – mit Brüdern als Bischöfen in Astiga und Sevilla, wo er die Nachfolge antritt – wird meist um 560 angesetzt. Er legt seine Historia de regibus Gothorum, Vandalorum et Sueborum zu Beginn des 7. Jhs. vor (irgendwann zwischen 612 und 621). 70 der 92 Kapitel handeln von Goten. Seine Etymologiae widmet er König Sisebut, dessen Herrschaftsbeginn auf 612 datiert wird. Isidors Geschichte der Goten, die er aus demselben Stamme entstehen sieht wie die Skythen, soll in „weiten Teilen“ die verlorene Arbeit Historiola de iis temporibus Gothorum in Hispaniis acta sunt des Maximus von Zaragoza wiedergeben [Bronisch 1998, 50].Was zeitgenössische Quellen anbetrifft, versinken Isidors Westgoten nach Gundemar, Sisebut und seinem Feldherrn Siunthila in einem unheimlichen Nachrichtenloch: Externe „Kontakte sind nur zu Beginn des 7. Jh.s nachweisbar. […] Außerspanische Quellen beschäftigen sich kaum mit dem Westgotenreich, das aus dem Gesichtskreis der Franken und Oströmer verschwindet“ [Claude 1970, 75].Kaiser Heraklius, dessen Regierungszeit um 610 einsetze, kämpfe in eben diesem Jahr gegen Gundemar und danach auch gegen Sisebut bzw. dessen Oberkommandeur Suinthila. Wenigstens am Rande erwähnt sei hier Patrick Armory’s These [1997], dass es im ethnischen Sinne ein Volk der Goten zumindest in Italien (Ostrogoten) niemals gegeben habe, „Gotisch“ (Wulfilabibel von 369) sei die Liturgiesprache der arianischen Kirche gewesen, der Germanen und Römer angehörten. Die in Quellen durchaus nachweisbare Kennzeichnung „Goten“ sei ein politisches Konstrukt Theoderichs des Großen gewesen. Da auch Armory die politischen und militärischen Taten der als Goten bezeichneten Leute nicht bestreitet, mag der ethnogenetische Fachstreit hier außen vor bleiben. Unstrittig ist allerdings, dass es auch auf der iberischen Halbinsel schon im 6. Jh. kein Gotisch mehr gibt. Für die reinen Sprachforscher ist es deshalb ganz selbstverständlich, dass dann – mit Ausnahme der Krim – auch die Goten verschwunden sind, also nicht gut zu begreifen ist, dass sie noch 711 gegen Muslime Schlachten verlieren können: „Die gotische Sprache ist im 6. Jahrhundert mit den Goten untergegangen“ [mediaevistik.de 2005].Die archäologischen Funde für Spaniens Westgoten liegen in Nekropolen durchaus reichhaltig vor – vor allem in Duratón 50 km nordöstlich von Segovia mit 660 Gräbern [Molinero Pérez 1948]. Aber auch bei ihnen kommt man nur bis in das 6. Jh. Das gilt auch für die beiden dort gefundenen Münzen von Anastasius (491–518) und Theoderich (511–526) [Scheibler 1993].Vielversprechender wirkt der 1853 geborgene Schatz von Guarrazar (7 km südöstlich von Toledo). Zu ihm gehören neun Kronen. Für eine davon hat man als Anhänger gestaltete Buchstaben so rekonstruiert, dass sie sich auf Rekkeswinth beziehen lassen, der in die Zeit 653 bis 672 gesetzt wird. Bei leicht variierter Rekonstruktion – und rekonstruieren muss man in jedem Fall – könnte die Inschrift aber auch zu Rekkared I. (586–601) passen, der sich als erster westgotischer König vom Arianismus abwendet und 587 katholisch wird. Unstrittig ist der Namensfund Suinthila in Guarrazar, der unter dem 612 König werdenden Sisebut als Feldherr dient.Vermutet wird, dass der Schatz nach Invasion der Muslime vergraben worden ist. Bei einer Streichung von drei Jahrhunderten [Illig 1991 ff.], die – wie unten zu zeigen – die arabische Eroberung in das 10. Jh. bringt, wäre in der Tat ein Suinthila aus dem 7.||10.Jh. ein arabisch unterworfener Führer bei den Westgoten gewesen. Wenn die Westgoten im 6. Jh. durch zeitgenössische Berichte und archäologische Funde und im frühen 7. Jh. immerhin durch interne und externe zeitgenössische Berichte belegt sind, so bleibt für das übrige 7. Jh. und den Beginn des 8. Jhs., als die Mauren Herren geworden sein sollen, eine schwer begreifbare Lücke. Zwar wird eine Inflation von fünfzehn Toledo-Konzilen (4. bis 18.) zwischen 633 und 702 angesetzt. Gebäude in der Stadt, die für illustre Zusammenkünfte angeblich zahlloser Bischöfe und Äbte Iberiens hätten herausgeputzt werden können, haben die Archäologen allerdings niemals gefunden.

„Die meisten Bauten der Westgotenzeit sind verschwunden. In keiner der großen Städte des Reiches ist ein Kult- oder Profanbau erhalten“ [Claude 1970, 116].

Überdies kann kaum ein moderner Historiker seine Empörung darüber zügeln, dass die westgotischen Codices und Konzilsprotokolle des 7./8. Jhs. nichts gemein haben mit der herkömmlichen Abfassung solcher Dokumente.

„Die Sprache der westgotischen Gesetze und Konzilsakten verwilderte im 7. Jh. An die Stelle einer fast klassischen Klarheit, die noch in den Gesetzen des Codex revisus [Ende 6. Jh.] häufig ist, tritt eine rhetorisch aufgeputzte Ausdrucksweise. Hinter den moralisierenden Betrachtungen des Gesetzgebers trifft oftmals der juristische Kern zurück“ [Claude 1970, 119].

Bei Schreibtischproduktionen frömmelnder Kleriker vom Schlage des uns gleich interessierenden Pelayo aus Asturien steht solches Schwadronieren und Fabulieren gerade zu erwarten. Als letztes unverdächtig wirkendes Toledo-Konzil gilt das dritte von 589, auf dem die Westgoten den Übertritt ihres Königs Rekkared zum Katholizismus von 587 nachvollziehen.

Immerhin werden außerhalb der Städte vier 20-25 m lange Kirchen in die fragliche Zeit datiert [Grundrisse bei Christe 1988 119; Illig 1995, 38]. San Juan de Baños de Cerreto (Provinz Palencia) sei aufgrund einer Inschrift unter Rekkeswinth 661 begonnen worden, so dass der berühmte Konvertit Rekkared ohne irgendeine Kirche oder auch nur Inschrift bliebe. San Pedro de la Nave bei Zamora sei 691 unter Egika oder bereits unter Wamba begonnen worden. Die beiden nun haben Namen und Datum, mithin ihre bloß papierene Existenz aus der Historia Wambae regis [Levison 1976]. Diese wird einem Julian zugeschrieben, der zwischen 680 und 690 als Metropolit von Toledo gewirkt haben soll. Mit ihm werde „zweifellos der Höhepunkt der westgotischen Historiographie“ erreicht [Bronisch 1998, 57]. Allerdings trägt er auf den ersten Blick einen nicht gut begreifbaren Makel. Obwohl die Westgoten noch quicklebendig seien und noch niemand von einem islamischen Feind und einer von ihm bedrohten spanischen Nation etwas wisse, spricht Julian nicht etwa von Westgoten, sondern von Spaniern und Galliern. Und einen Aufstand seiner gallischen Untertanen schlage Wamba merkwürdigerweise in Südfrankreich nieder, das sein Vorgänger Alarich II. schon im Jahre 507 in seiner Poitiers-Niederlage an die Franken verloren hat.

Julians weit in die Jahrhunderte vorgreifenden Vision des Spaniertums provoziert keineswegs Zweifel an der Echtheit der Überlieferung. Im Gegenteil, gerade diese enorme Hellsichtigkeit beweise Julians Ausnahmegenie. Er habe „Reichsbewußtsein“ formuliert, als niemand sonst daran auch nur denken konnte. Nicht minder begabt erscheint er, weil er sich den Niederungen eines Lokalkolorits verweigert und stattdessen „vor allem mit Details aus Sauls Krieg gegen die Ammoniter“ arbeitet, wie Suzanne Teillet [1984] herausgefunden hat. Durch Einschaltung seines überlebensgroßen Helden in die hebräische Bibel wird „Wamba als altestamentlicher König des Volkes Gottes dargestellt“ [Bronisch 1998, 58]. Da Jordanes, Isidor und Kollegen so hoch nicht aufgestiegen sind, müssen sie sich im Urteil heutiger Historiker mit Rängen unterhalb Julians zufrieden geben. Ganz ohne das Bemühen eines wundersamen Genies lässt sich Julians Spaniertum einordnen, wenn seine Schrift frühestens in das 11. Jh. datiert wird, in dem erste Siege über Muslime gelingen, wie etwa 1087 ihre Vertreibung aus Toledo. Gerade die großzügige Verwendung von Bibelpassagen verweist auf eine souverän am Schreibtisch gebastelte Wamba-Fiktion.

Damit bleiben als westgotischer archäologischer Befund Santa Comba de Bande und Santa Maria de Quintanilla de las Viñas. Sie werden keinem bestimmten Herrscher zugeschrieben, aber wiederum aufgrund einer uns noch interessierenden Alfonso-Chronik vage auf 700 gesetzt. Die Datierungen für alle vier Kirchen haben immer verblüfft, weil mit ihnen die Gründungszeit des westgotischen Katholizismus im späten 6. Jh. ohne Sakralbau bliebe. Ebenso hat erstaunt, dass der typische Hufeisenbogen – besonders markant in San Pedro de la Nave – auf der iberischen Halbinsel selbst bereits aus spätrömischer Zeit stammt, etwa in Beja sowie auf Grabsteinen in den Museen von León und Zamora [Claude 1970, 117]. In spätantiken Kirchen Nordafrikas erscheint der Hufeisenbogen ebenfalls schon im 5. Jh. Warum er im westgotischen Spanien erst an der Wende zum 8. Jh. auftauchen soll, ist niemals verstanden worden. Im 6. Jh. also würden die Kirchen chronologischen und bauhistorischen Sinn machen. Es versteht sich, dass sie auch Bauten des 10./11. Jh. ähneln, wenn einmal 300 Jahre aus der Chronologie entfallen [Illig 1995; 1999, 106 f.]. Auch mit dem Hufeisenbogen geht es ja im 12. Jh. in Moscheen, Synagogen und Kirchen ungebrochen weiter.

Nun gut, mag man einwenden, wenn also die westgotischen Artefakte weg sind, dann haben eben die Mauren Toledo et al. so entschieden ausgeräumt und überbaut, dass nur ihre Gebäude, wenn auch erst aus der Zeit zwischen 720 und 900 greifbar sind. Doch auch hier werden die Chronologen bitter enttäuscht. Einziges Relikt aus islamischer Zeit ist innerhalb Toledos eine Moschee von 999, die im Jahre 1187 zur Spitalskirche Ermita del Christo de la Luz gewandelt wird. Ebenfalls in das 10. Jh. wird die Puerta Antigua de Bisagra als Teil der islamischen Stadtmauer Toledos datiert. Von der Archäologie her hätte die islamische Eroberung von Westgotenreich und Toledo also nicht im 8., sondern erst im 10. Jh. begonnen.

Die zeitgenössischen Quellen und die Architektur der vier Kirchenfunde verweisen das Ende des Westgotenreiches ein Jahrhundert zurück an den Beginn des 7. Jhs. Die späten Moscheefunde in Toledo wiederum verweisen die Ausbreitung des Islam in das 10. Jh. Es fehlen mithin volle drei Jahrhunderte in der kombinierten Geschichte von Westgoten und Mauren.

In all dieser Not wird – wenigstens bis zum Jahre 641 – auch einem Text Vertrauen geschenkt, der seit 1598 als Fredegar-Chronik geführt wird. Parallelen aus anderen Quellen liegen in ihr aber nur bis zum Jahre 613 vor, so dass den Isidoraussagen Stichhaltiges nicht hinzugefügt werden kann. Die Herstellungszeit des Werkes liegt in tiefem Dunkel. Zwar wird sie gerne auf 650/60 gelegt, aber auch ein Renaissanceentwurf aus dem 16. Jh. wird für möglich gehalten [Pichard 1966, 161]. Illig [1998, 142] hat die Fredegarkompilation anhand vergleichbarer und relativ sicher datierbarer anderer Texte nebst ihrer spezifischen Inhalte kurz vor 1150 platziert.

II. Kann Asturien-León die Jahrhunderte füllen, die für Westgoten und islamische Eroberer fehlen?

Sicher ist niemand glücklich über die Quellenlücke für Toledo, räumen Historiker ein, aber all das werde doch kompensiert durch die famosen und bis ins 7. Jh. zurückreichenden Chroniken der Könige von Asturien und León. Die Geburt dieses Königreiches erfolge mit dem Jahre 717 ja auch nur knapp nach der islamischen Eroberung, die um 711 stattgefunden haben soll. Die meisten Herrscher von Asturien-León aus den Jahren 717 bis 913 werden in den aktuelleren Werken als nicht quellenmäßig belegbar heruntergespielt oder bleiben schlicht unbehandelt. An den drei überlebensgroßen Alfonsos aber wird eisern, ja verzweifelt festgehalten. Verzweifelt, weil man die Beweisführung für das Nichtvorhandensein der bis 1980 für zeitgenössisch gehaltenen Alfonso III.-Chronik durch Jan Prelog akzeptiert hat, damit aber nicht leben kann, wenn man Jahrhunderte illustrieren muss. In dieser Depression aber gibt es aufschlussreiche Mentalitätsunterschiede. Der führende deutsche Gelehrte Ludwig Vones paraphrasiert Prelogs Revolution lediglich als Nachweis einer „komplizierten Überlieferungslage“ [Vones 1993, 35], mit der er dann aber zumindest für die drei Alfonsos einfach weiter macht. Der erste Name der angelsächsischen Literatur hingegen, Peter Linehan [1993, 76], bescheinigt Prelog „den besten Zugang“ zum Problem:

„Tatsache bleibt, daß unser gesamtes Wissen über die Jahre direkt nach 711 aus Texten stammt, die aus den späten 800er Jahren datieren und daß unsere frühesten Handschriften dieser Texte noch einmal hundert Jahre später geschrieben wurden. Tatsächlich datieren die frühesten vorhandenen Manuskripte der gelehrten Version der Chronik […] sogar erst aus dem 16. Jahrhundert“ [Linehan 1993, 76 f.; Übers. hier und im Weiteren G.H.].

Doch lassen wir Prelog selbst zu Worte kommen. Er beginnt mit der Widerlegung des Werkes von Spaniens bedeutendstem Historiker nach 1945, Claudio Sánchez-Albornoz (1913–1984). Der hatte in Origines de la nacion espanola [1972 ff.] für alle Welt glaubhaft gemacht, dass bereits Alfonso der Keusche (791–824) eine Chronik geschrieben und natürlich auch existiert habe. Von solcher Überlieferung bleibt nichts:

„Es hat kein misterioso cronicón del siglo VIII, keine verlorene Chronik aus der Zeit Alfons’ II. als Hauptquelle Alfons’ III. gegeben. […] Im Gegenteil, es hat sich herausgestellt, dass wir nicht einmal den Text von Alfons III. eigenem Werk besitzen. Dieses ist verloren und für uns nur auf dem Weg über eine nach dem Tod des Verfassers entstandene Neufassung zu erschließen, welche ebenfalls nicht erhalten [ist].“ [Prelog 1980, CLXXXVI]

An eine verlorene Überarbeitung in den Jahren 910–914 eines verlorenen Textes, der 877–881 geschrieben worden sein soll, glaubt Prelog nun genau so entschlossen wie alle anderen. Der Grund dafür ist verständlich. Es ist der horror vacui, das Entsetzen vor Hunderten von leeren Jahren, an deren Existenz geradezu mit Inbrunst geglaubt wird. Prelog klammert sich an ein Alfonso-Opus, weil dieser „erste historiographische Versuch auf christlichem Boden seit dem Ausgang der Westgotenherrschaft“ in der „asturischen Historiographie eine zentrale Stellung einnimmt“ [Prelog 1980, CLXXVII]. Irgendeinen Zweifel an der frühmittelalterlichen Geschichte Asturiens mit all ihren Königen als solcher verspürt eben auch ein Prelog niemals. Er ist beileibe kein Adam Naruszewicz (1733–1796), der schon im späten 18. Jh. die zwölf frühmittelalterlichen Könige Polens ersatzlos streicht [Heinsohn 2003a]. Auch dieser kühne Bischof von Riga hat allerdings die betreffenden Jahrhunderte als solche nicht bestritten. Deshalb musste er den Polen ein dunkles Zeitalter hinterlassen. Gleichwohl zog er es vor, sich eher mit dieser Leere abzufinden, als sein Gewerbe durch Vortäuschungen ins Zwielicht zu rücken. Dieser Tugend folgt später Simon Dubnow, als er dagegen wettert, die sich in der Mittelaltergeschichte „auftuenden Abgründe gleichsam mit einem Papiergerüst überdecken“ zu wollen [Dubnow 1926a, 561].


Königsliste für Asturien und León
Lesart des 17./18. Jhs. Moderne Lesart
[etwa Moréri 1717, III, 327] [Vones 1993, Zeittafel].

Pelage-Pelayo (717–736) noch geführt (quellenlos)
Favilla (736–738) quellenlos entfallen
Alfonso I. (738–757) noch geführt (quellenlos)
Froila/Fruela (757–766) quellenlos entfallen
Aurelio (766–775) quellenlos entfallen
Silo Sarazin [Regent] (775–783) quellenlos entfallen
Mauregat (783–789) quellenlos entfallen
B[V]ermond/Bermudo I (789–791) quellenlos entfallen
Alfonso II., der Keusche (791–824) noch geführt (quellenlos)
Ramiro I. (824–850) quellenlos entfallen
Orduno/ Ordoño (850–862) quellenlos entfallen
Alfonso III., d. Große (862–910) noch geführt (quellenlos)
García (910–913) García I. (910–914)

Orduno/Ordoño [Ramiro II.] (913–923)
[erstmals Titel „König von León“]
Ordoño II. (914–924)
Froila/Fruela, der Lepröse (923–924) Fruela II. (924–925)
Alfonso IV., der Mönch (924–931) Alfonso Froilaz (925–926)
Ramiro III. (931–950) Alfonso IV., d. Mönch (926–931)
Orduno/ Ordoño III. (950–955) Ramiro II. (931–951)
Orduno/ Ordoño IV., d. Böse (955–956) Ordoño III. (951–955)
Sancho I., der Dicke (956–967) Sancho I., der Dicke (955–958 und 960–965)
Ordoño IV., d. Böse (958–960)
Ramiro IV. (967–982) Ramiro III. (965–985)
B[V]ermond/Bermudo II. (982–1000) B[V]ermudo II. (985–999)
Alfonso V. (1000–1029) Alfonso V., d. Edle (999–1028)
Fernando (1029–1037), tötet seinen
Vetter Bermudo III. im Jahre 1029
B[V]ermudo III. (1028–1035)
getötet von Fernando 1035
1037 Vereinigung von León und Kastilien
Fernando I. (Bermudotöter) der Große von León und Kastilien (1037–1065)

Nun ist eine „zentrale Stellung“ Groß-Alfonsos nach dem Verlust Keusch-Alfonsos unbestreitbar. Eine Historiographie allerdings, die diesen Namen verdient, ist davon nicht betroffen. Das ahnt der Brite Linehan viel mutiger als seine deutschen Kollegen:

„Gemeinsam mit allen anderen historischen Materialien für die Zeit bis 984 gelangte im 12. Jahrhundert der Text der Chronik von Alfonso III. in die Hand von Bischof Pelayo von Oviedo. Pelayo war ein Gigant unter den Fälschern zu einer Zeit, in der er dafür scharfe Konkurrenz und jede denkbare Möglichkeit hatte. ‚Er hat immer, immer und immer gefälscht‘, wenn es nach Sánchez-Albornoz geht. […] Für den Augenblick reicht die Feststellung, daß Bischof Pelayos skrupelloser Einsatz für die Interessen der Kirche von Oviedo ernste Probleme für alle Historiker irgendeines Zeitraums vor seinem Abtritt von der Szene im Jahre 1129/30 aufwirft. […] Haben die Tintenfinger Pelayos von Oviedo für alle Zeiten verdunkelt, was auch immer die alfonsinische Chronik an authentischem Material über Spaniens Geschichte nach 711 [und bis 1130; G.H.] enthalten haben mag?“ [Linehan 1993, 78, 79, 81].

Eine angebliche Chronik aus dem 9. Jh., die zu 100 % verloren ging, aber im 10. Jh. eine Überarbeitung erfahren haben soll, von der es ebenfalls keinen einzigen Schnipsel gibt, sei bis zum 12. Jh. nur in Abschriften weitergereicht worden, von denen jede einzelne wiederum spurlos vernichtet worden sei. Eine jedoch sei wenigstens dem Bischof Pelayo in die Hände gefallen. Der habe sie umgehend durch eine Fälschung ersetzt und die an ihn gelangte Kopie restlos beseitigt. Pelayos gewiefte Fälschung habe dann bis zum 16. Jh. irgendwo unerkannt gelegen, sei dann jedoch einmal kopiert worden. Anschließend sei die Originalfälschung vernichtet worden, während sich ihre Kopie – Gott sei Dank – bis heute erhalten hat. Auf dieser Fiktion aus der Renaissance beruht Spaniens frühmittelalterliche Geschichte.

Man kann Linehans „für alle Zeiten verdunkelt“ leichthin zustimmen, ohne allerdings seiner Verzweiflung anheim zu fallen, wenn man die betroffenen Jahrhunderte einfach streicht. Verdunkeln kann man nur real verlaufene Geschichtszeit. Wer die Jahrhunderte nicht etwa als schwer durchdringlich auffasst, sondern als fiktiv erkennt, bekommt mit den aberwitzigen Chronikspielchen für einen Groß-Alfonso lediglich einen zusätzlichen Beweis für die Nichtexistenz von 300 Jahren in die Hand.

Dass Bischof Pelayo im 12. Jh. die Interessen seines Machtbereichs Oviedo in die Königslisten zur Auffüllung des 8. und 9. Jhs. einfließen lässt, ist offensichtlich. An den Beginn einen Mann mit seinem eigenen Namen Pelago zu stellen, verrät schon Chuzpah. Zugleich lässt er sich in seiner religiösen Programmatik von niemandem übertreffen. Denn in dieser schweren Anfangsstunde Spaniens habe kein Geringerer als „Christus den Pelagius zur Macht eines Königs erhoben“ [Bronisch 1998, 114]. Da übertrifft der Mann aus Oviedo noch den Krakauer Bischof Vincentius Kadlubek (1150–1223), der die meisten der von Naruszewicz getilgten fiktiven Frühkönige Polens geschöpft und dabei zu Ehren seines Landesherren Leszek gleich vier weitere Leszeks in die fiktive Zeit gesetzt hatte [Heinsohn 2003a].

Bei seinen westgotischen Königen bemüht sich Pelayo durchaus um Anlehnung an reale Figuren. Suinthila als letzter realer Feldherr und Fürst der Westgoten vom Beginn des 7. Jhs. erlebt bei ihm eine Wiederverwendung als Sindered, letzter Fürst Toledos bei einer arabischen Eroberung von 711. Diesmal führt natürlich kein Feldherr die Westgoten, sondern der oberste Bischof. Auch in weiteren Gotennamen Pelayos mögen sich reale Figuren aus der Zeit nach der realen muslimischen Eroberung im 10. Jh. verstecken. Die arbeitet ja nicht nur mit militärischen Siegen, sondern – womöglich noch schneller – mit Konversionen. Die muslimischen Truppen in Spanien bestehen nur zu einem kleinen Teil aus Arabern. Mehrheitlich sind sie Berber von der Gegenküste an der Gibraltarmeerenge. Auch westgotische Edle sind zum Islam konvertiert und haben sich so erheblichen Feudalbesitz erhalten können. Namen solcher Geschlechter dürfte Pelayo gekannt und für seine fiktiven Chronologien verwendet haben. Aus realen Personen und Pelayos fiktiven Figuren lassen sich folgende Gleichsetzungen vornehmen (Fiktives kursiv):

Rekkared (586–601) = Rekkeswinth (653–672)
Suinthila, Feldherr Sisebuts = fiktiver Sindered flieht = Abd-er-Rahman „III.“
von Toledo im Jahre 612; 712 vor Muslimen erobert 932 Toledo
selbst Koenig von 621–631. aus Toledo

1087 wird Toledo von den Mauren zurückerobert und fungiert dann bis 1561 als Hauptstadt Kastiliens. Erst Philipp II. (1555–1598) verlegt die Residenz nach Madrid. Die Zeit muslimischer Vormacht auf der iberischen Halbinsel ist insofern mit den eineinhalb Jahrhunderten zwischen 932 und 1087 einigermaßen präzise umrissen. Dabei darf das Jahr 932 nicht dogmatisch gehandhabt werden. Es kann auch 940 oder 950 gewesen sein. Bei den arabischen Überlieferungen, wie gleich in Erinnerung zu rufen ist, handelt es sich ja ebenfalls um Texte, die im Nachhinein verfertigt wurden.

Da bis in das 20. Jh. hinein die alten Königszählungen nicht nur gelten, sondern auch auswendig gelernt werden, hat man heute damit zu leben, dass der erste nicht bezweifelte Alfonso bis auf weiteres als Alfonso IV. in den Büchern steht. Den „Ersten“ (I.), den „Keuschen“ (II.) und den „Großen“ (III.) kann nur noch behaupten, wer die Ergebnisse der quellenkritischen Forschung nicht ernst nimmt oder gleich ganz in den Wind schlägt. Zusätzlich haben die modernen Historiker aus rein innerchronologischen Gründen zur Abdeckung des Jahres 925/26 noch einen „Alfonso Froilaz“ ohne Ordnungszahl in ihre Königsliste bugsiert, so dass insgesamt vier Alfonsos vor Alfonso IV. als erstem unstrittigen König Alfonso stehen. Immerhin geht es damit den Spaniern noch besser als den Schweden, deren erster realer König Karl als VII. gezählt wird, da mittlerweile sechs Karle als fiktiv erkannt und ausgemustert wurden [Anwander/Illig 2004].

Am schwersten fällt den Asturiern der Verzicht auf Groß-Alfonso, der fast ein halbes Jahrhundert triumphiert und dabei die Größe von Asturien-León verdoppelt haben soll. Zweimal siege er in Schlachten von Zamora, erst 868, am strahlendsten dann aber im Jahre 904 gegen einen Abd er-Rahman. Trost spenden kann da immerhin die echte Schlacht von Zamora aus dem Jahre 934. Auch hier geht es gegen einen Abd er-Rahman, der als „III.“ geführt wird nach einem „II.“ der „Zamoraschlacht“ von 904. Ramiro II. soll dabei nicht schlechter gesiegt haben als der zur Legende gewordene Groß-Alfonso. Leichter fällt dagegen der Verzicht auf Mauregat. Ein realer König war er zwar nicht. Aber kein Geringerer als Molière hat ihn 1661 in seinem Dom Garcie de Navarre unsterblich gemacht.

Wie aber steht es mit den Bauten Asturiens, an erster Stelle mit der Kathedrale San Salvador in Oviedo? Sie

„wurde im romanischen Baustil im Jahre 802 begonnen. Im 12. Jahrhundert wurde ein erster Ausbau begonnen, und im 16. Jahrhundert vollendete man den Sakralbau.“ [spain 2005]

So oder so ähnlich liest man es in den Beschreibungen des fulminanten Gebäudekomplexes. Was man von ihm finden kann, stammt frühestens aus dem 12. Jh. Aber woher rührt der empirisch nicht nachweisbare Baubeginn von 802? Aus dem so genannten Testament, das Keusch-Alfonso 812 verfasst haben soll. Schon zu Beginn des 20. Jhs. ist dieser Text als nicht-authentisch erkannt worden [Barrau-Dihigo 1919, 48 f., 59 ff.]. Weil man Handfestes nun aber nicht hat, wird er dennoch weiter mitgeschleppt. Dieser Text

„gilt als Stiftungsurkunde der Kathedrale San Salvador in Oviedo, die mit einer Grundausstattung an Kreuzen, Kelchen, Altarschmuck, liturgischen Büchern, mit Geistlichen und Unfreien und nicht zuletzt mit Gebäuden versehen wird“ [Bronisch 1998, 113].

Wer konnte Interesse haben an einem solchen Beleg für eine königliche Schenkung schon lange vor seiner Zeit? Der „Tintenfinger“? Gewiss, und der hat noch mehr geleistet. Der „von Bischof Pelayo überlieferte Text der Inschriften in der Salvatorkathedrale von Oviedo“ [Bronisch 1998, 123] gilt nämlich als weiterer Beweis für die nicht auffindbaren Mauern von 802, auf denen die Inschriften lesbar gewesen sein sollen. Der fromme Hirte Pelayo hat sich im 12. Jh. Keusch-Alfonsos Schenkungs-Urkunde selbst zum Geschenk gemacht und – wohl wissend, dass Handarbeit am meisten Freude bereitet – die Gabe ganz persönlich daheim verfertigt. Ein solcher Fälschungsakt ist menschlich und lässt sich gut verstehen. Allerdings darf man an ihn keine Architekturdaten hängen. Und eben das ist für alle Bauten Asturiens geschehen, die heute dem 9. und frühen 10. Jh. zugeordnet werden. Rein baugeschichtlich gehören sie in das 11. und 12. Jh. [im Detail bereits Illig 1995; 1999, 107 ff.]. Asturien-León hat mithin weder Texte noch Bauten aus dem 8. und 9. Jh. Was bei den Westgoten fehlt, kann aus dem Nordwesten der iberischen Halbinsel nicht ausgeglichen werden.

III. Können Spaniens Muslime die Jahrhunderte beleben, die bei Westgoten und Asturien-León tot bleiben?

Araber sollen unter einem sarazenischen Feldherrn Tariq ibn Zyad aus Tanger das heutige Gibraltar (= Berg Tariqs) im Jahre 711 von einem Roderich erobert haben. Mit dessen Tod in der Schlacht am Flüsschen Guadalete (südlich von Arcos de la Frontera) sei auch das Schicksal Toledos besiegelt gewesen. Seine Bevölkerung sei geflohen. Der nach dem gefallenen König mächtigste Mann, der Metropolit Sindered, sei nach Rom entkommen.

Bis 755 sei die gesamte iberische Halbinsel mit Ausnahme von Asturien-León im Nordwesten muslimisch geworden. Die Krieger unter dem Halbmond hätten kurzzeitig sogar in Südwestfrankreich das einstmals westgotische Septimanien in Besitz genommen (zwischen Rhônemündung und Pyrenäen). 732 allerdings hätte Karl Martell ein arabisches Heer in der Provence bei Poitiers und Tours gestoppt. Ganz wie der Franke Chlodwig durch einen Sieg bei Poitiers im Jahre 507 die Westgoten für immer auf Spanien beschränkt habe, sei einem anderen Franken bei derselben Stadt dasselbe Kunststück mit den Muslimen gelungen.

Die muslimischen Siege auf der iberischen Halbinsel seien von permanenten inneren Streitigkeiten begleitet gewesen. Deshalb hätten sie erst um die Mitte des 8. Jh. durch den Ausnahmefürsten Abd-er-Rahman ihre glänzende politische Ausmünzung gefunden. Er werde 731 in Damaskus geboren, entkomme im Jahre 755 auf wunderbare Weise als einziger dem abbassidischen Blutbad an den Umaiyaden und gelange nach Al-Andalus. Dort besiege und einige er mit seinen Truppen aus Syrern und Berbern die zerstrittenen arabischen Statthalter und wirke von 756–788 als erster seines Herrschernamens als Emir von Cordoba.

Die arabische Eroberung von Andalusien und dann fast des ganzen heutigen Spanien und Portugal (ohne Asturien, León und den Pyrenäensüdraum) wird von den Historikern immer wieder gerne ausgemalt. Dennoch sind sie aus einem bedenkenswerten Grund bei ihren Schilderungen nicht wirklich glücklich. Es gibt nämlich nur einen einzigen Text über die großartigen Ereignisse der Eroberung. Diese Chronik aus der Hand von Mozarabern (unter dem Islam lebenden Christen), die Crónica mozárabe de 754 [López Pereira 1980] sei „mit an Sicherheit grenzender Gewißheit 754 in Toledo“ verfasst worden [Linehan 1993, 73]. Die Sicherheit liegt nur deshalb nicht bei vollen hundert Prozent, weil die erste vorzeigbare Fassung des Textes von 754 aus dem „zehnten Jahrhundert“ stammt [Linehan 1993, 74]. Zu hundert Prozent sicher ist man nur, dass vom Original absolut nichts erhalten ist. Das ist schon beklagenswert genug. Unfasslich ist überdies, dass auch von sämtlichen Abschriften aus bald 200 Jahren nicht ein einziger Schnipsel überdauert hat. Gott sei dank habe sich wenigstens die Kopie aus dem 10. Jh. nie wieder verflüchtigt.

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Moderne Vorstellung über die Ausdehnung von Abd-er-Rahmans Emirat von Córdoba nach 760 mit „frei“ gebliebenem Asturien-León [Jackson 1972, 18]

Heutige Vorstellungen über die Herrscher der Umaiyaden in Córdoba aus Kompilationen seit dem 10./11. Jh.
[Vones 1993, Zeittafel; für 711-766 Sumner 1986]


Abd-er-Rahman I. (766–788); siegt über Córdoba; Gewaltige Roncesvalles-Schlacht in Navarra mit Schwächung von Großkarl (Roland, 788); Eroberer der iberischen Halbinsel, gewinnt aber nicht Asturien. Als Tyrann gefürchtet. Stärkster Herrscher in Europa.Hisam I. (788–796)a-Hakam I. (796–822)Abd-er-Rahman II. (822–852); siegt über zerstrittene muslimische Lokalherren und schafft von Cordoba her zentralisierten Einheitsstaat, verliert gegen Asturien bei Zamora. Glänzendster Herrscher in Europa.Muhammad I. (852–886)Abdallah (888–912)Abd-er-Rahman III. (912–961); siegt über zerstrittene muslimische Lokalherren und Christen im Norden. Er schafft 929 das Kalifat Cordoba, gewinnt aber nicht Asturien; gewaltige Valdejunquera-Schlacht in Navarra mit Schwächung von Asturien-León/Navarra 920, als Carolus Simplex Kaiser ist und in Marca Hispanica (Katalonien) Münzen schlägt. Erobert die iberische Halbinsel, verliert aber gegen Asturien bei Zamora. Stärkste Armee und Flotte in ganz Europa.1031 Ende des 929 einsetzenden goldenen Jahrhunderts der iberischen Umaiyaden durch Zerfall des Kalifats in 23 zerstrittene muslimische Lokalherrschaften (Taifas).


Am empörendsten jedoch sei, daß Ignacio Olagüe [1969; dazu schon Topper 1998] die Crónica wegen Inhalt und Erstellungsdatum frühestens im 10. Jh. „als Beleg der Ereignisse in den Jahren 711-715 für vollkommen wertlos hält” [Linehan 1993, 74]. So sei es nach Olagüe unmöglich gewesen, die für Tariq ibn Zyad überlieferten 25.000 Mann auf den ebenfalls überlieferten vier Schiffen über die Meerenge von Gibraltar zu setzen. Das hätte 70 Tage gedauert, so dass die Westgoten in Ruhe eine Bootsladung nach der anderen hätten ersäufen können. Auch bestreitet Olagüe den religiösen Charakter der großen Moschee von Córdoba. Ihr Wald aus Bogengängen biete keinen einsehbaren Zentralplatz für Priester oder Imam und müsse deshalb vom Arianismus der Westgoten inspiriert sein [vgl. Topper 473]. Dabei findet er sogar vereinzelt Zustimmung [Pym 2003].Olagüe hat versucht, sich auf das Fehlen von Quellen aus dem 8. Jh. und auch auf das immer wieder beklagte Ausbleiben archäologischer Funde bei gleichzeitiger Unstrittigkeit von iberischem Islam in späterer Zeit einen Reim zu machen. Er behauptet deshalb, dass es niemals eine arabische Invasion der Halbinsel gegeben habe. Die ersten Muslime seien nichts anderes als spätantike christliche Konvertiten zum Islam gewesen, die arabische und berberische Muslime dann offen empfangen hätten. Für diese Annahme wird er schwer gescholten, weil man seine „Methodologie als fehlerhaft entwertet“ habe [Linehan 1993, 74]. Dennoch will man nicht zur Tagesordnung übergehen. Jeder neue Autor fühlt sich bemüßigt, Olagüe von neuem in die Schranken zu weisen. Die Situation steht auch deshalb bei einer Art Patt, weil Olagüe an die Existenz der Periode 711–912, in der seine Gegner die muslimischen Vorstöße ansiedeln, nicht weniger entschlossen glaubt als sie. Er pocht auf die zeitliche Fehlpassung und die Unsinnigkeit der „Quellen“. Seine Gegner bestehen darauf, dass über zwei Jahrhunderte hinweg, die schließlich auch Olagüe einräume, doch nicht einfach gar nichts geschehen sein könne. Überdies sei der Islam des 10.–15. Jh. in seiner Sozialstruktur stammesmäßig arabisch, also nicht von hispano-römischen Substraten herleitbar [Guichard 1974]. Dennoch bleibt Olagüe nicht wirkungslos. Spätere Autoren überbieten sich, die Armee der muslimischen Eindringlinge kleinzuschreiben. Abgesehen von Berbern sei „ihre Zahl vernachlässigbar“ [Jackson 1972, 11] bzw. wären „die Invasoren zahlenmäßig relativ schwach“ gewesen [Linehan 1993, 73]. Es sei

„extrem zweifelhaft, daß [selbst] bei der Eroberung Nordafrikas auch nur ein einziger Araber beteiligt war. Entsprechend wurde die Eroberung Spaniens ausschließlich von Berbertruppen unter syrischen und eigenen Kommandeuren besorgt“ [Roth 1994, 44 f.].

Was aber sagen zeitgenössische arabische Quellen aus al-Andalus selbst über die Eroberung? Nichts, da weder aus dem 8. noch aus dem 9. Jh. irgendetwas Schriftliches existiert. Es gibt wiederum nur spätere Chroniken zweifelhafter Überlieferungsgeschichte. Die ältesten „Kompilationen“ gehen „im großen und ganzen auf das 10. und das frühe 11. Jahrhundert zurück“ [Münzel 1994, 3]. Das erste und allerälteste Werk ist

„unter dem Kurztitel ‚Ahbar magmuca‘ (Gesammelte Nachrichten) bekannt; es handelt sich um eine anonyme Sammlung, die Nachrichten von der muslimischen Eroberung bis zur Regierungszeit Abd ar-Rahmans III. (912-961) enthält. […] Emilio Lafuente y Alcántara edierte und übersetzte das Werk 1867 nach der einzigen bekannten Handschrift in Paris“ [Münzel 1994, 3, 16].

Einer der Kompilatoren habe nach Einschätzung von Sánchez-Albornoz sowohl den ersten Teil (711–741) als auch den letzten Teil (912–961) geschrieben. Niemand weiß, wie er im späten 10. Jh. über das frühe 8. etwas wissen konnte. Der Inhalt dieser einzigen Handschrift sei „als Ganzes […] im ersten Drittel des 11. Jahrhunderts“ fertig gewesen [Münzel 1994, 19].

Ob der Text tatsächlich bereits gegen 1030 oder noch später verfertigt wurde, mag hier dahin gestellt bleiben. Sicher ist nur, dass der nach allgemeinem Konsens älteste verfügbare arabische Text überhaupt nicht als zeitgenössische Quelle für die Zeit von 711 bis mindestens 1000 gewertet werden kann. Ältere Vorlagen und mündliche Überlieferungen werden zwar angenommen. Dieser Schatz aus bald 300 Jahren sei jedoch bis auf den letzten Buchstaben verloren gegangen.

Das oben wiedergegebene chronologische Destillat aus diesen späten Texten verdeutlicht sehr schnell, dass alle drei Abd-er-Rahmans nicht nur denselben Namen tragen, sondern auch dasselbe tun. Alle drei müssen gegen rivalisierende islamische Kleinherrscher antreten. Alle siegen dabei und alle schaffen dann einen mächtigen Einheitsstaat. Alle drei können Asturien in ihr Reich nicht einschließen. „II.“ und „III.“ verlieren eine Schlacht gegen Asturien-León bei Zamora. „I.“ und „III.“ feiern große Siege gegen Christen in Navarra (Roncesvalles und Valdequera). Offensichtlich ist Material über den realen Abd-er-Rahman aus dem 10. Jh. für die leeren Jahrhunderte mehrfach wiederverwendet worden:

„Abd ar Rahman III. hat sich also nicht der Reconquista erwehrt und eine Gegenreconquista eingeleitet, sondern die erste arabische Offensive überhaupt gegen die spanischen Christen vorgetragen“ [Illig 1995, 54] .

Wie für Toledo bereits erwähnt, mangelt es generell an islamischen Bauten aus dem 8. und 9. Jh. Längst ist ausführlich gezeigt worden, dass die gerade mal elf [Collins 1998] noch in diese Zeit datierten Beispiele ins 10. oder 11. Jh. gehören und die „300.000“ [Lombard 1992, 150] Einwohner für ein Córdoba im 9. Jh. selbst die Tintenfinger eines Pelayo von Oviedo weiß aussehen lassen [Illig 1999, 103 ff.]. Damit fehlen auf der gesamten iberischen Halbinsel neben westgotischen und asturischen auch arabische Quellen direkt aus dem 7. bis 10. Jh. Zu Beginn des 7. Jhs. gibt es die letzten und zu Beginn des 10. die daran sich anschließenden Stimmen und Artefakte. Dazwischen ist nichts.

IV. Können jüdische Quellen die Jahrhunderte füllen, die bei Westgoten, Arabern und Asturiern fehlen?

Juden bilden das exemplarische Schriftvolk auf der iberischen Halbinsel in Antike und Mittelalter. Dass in Spanien ihre frühmittelalterlichen Texte fehlen, obwohl sie dort nach den westgotischen Bedrückungen seit 711 Glaubensfreiheit genießen sollen, ist früh aufgefallen:

„Ein historiographisches Problem für sich bildet das arabische Spanien. Über die Lage der Juden zur Zeit der Eroberung des Landes durch dieAraber sowie in den folgenden anderthalb Jahrhunderten des Kalifats von Cordoba ist weder von den jüdischen noch von den arabischen Chronisten Genaueres zu erfahren, so daß in der Kette der Entwicklung eine unausfüllbare Lücke klafft. So scheint denn das uns in der ersten Hälfte des X. Jahrhunderts, in der Zeit des Kalifen Abdurrahman III. und des Chasdai ibn Schaprut [seines jüdischen Wesirs], auf der Pyrenäischen Halbinsel entgegentretende große jüdische Kulturzentrum gleichsam aus dem Nichts hervorgesprossen zu sein. Im XI. Jahrhundert setzt bereits die arabisch-jüdische Renaissance ein“ [Dubnow 1926 b, 471].

Gibt es neue Funde seit der Verblüffung des Altmeisters der jüdischen Geschichtsschreibung? Hans-Georg von Mutius [1990] hat sich noch einmal an die Arbeit gemacht und vor allem auf „Risponsas“ konzentriert, die als gelehrte Anwendung der alten Talmud-Vorschriften auf die jeweilige Zeit gewissermaßen das tägliche juristische Brot des Judentums darstellen. Etwa 50 Rechtsentscheide hat er [ebd., Vorwort] sich vorgenommen:

„Mit diesem Werk lege ich die bisher wohl ältesten Zeugnisse spanisch-jüdischer Rechtsgelehrsamkeit in deutscher Übersetzung vor.“

Und dennoch gibt es die allerfrühesten Entscheidungen eines Mose Ben Henoch erst „seit Mitte des 10. Jahrhunderts“ bzw. „etliche Jahre vor dem Tode des Kalifen, der 961 verstarb“ [Mutius 1990, IV/V]. Es wiederholt sich die Situation von Sizilien [Heinsohn 2003b]:

„Goitein’s Studien [1967–1993] der Dokumente aus der Kairo Geniza haben unsere Kenntnis des mittelalterlichen Mittelmeergebietes gewiß unermeßlich erweitert. Allerdings – und bedauerlicherweise – enthalten diese Dokumente keine Informationen zum Süditalienhandel vor dem 11. Jahrhundert“ [Kreutz 1991, 184, Anm. 53].

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Ausdehnung der zerstrittenen muslimischen Teilherrschaften (Taifas) nach 1031 und vor 1087 mit der Reconquista von Toledo [Guichard 2000, 258]

V. Kein frühmittelalterliches Spanien und ein Gedankenexperiment

Frühmittelalterliche Evidenz für Spanien bzw. die iberische Halbinsel mit einer Lücke von drei Jahrhunderten

1087 Muslime verlieren Toledo
Zeitgenössische Gräber, Texte, Bauten, Artefakte und Münzen für Muslime und Asturien-León sind rar, werden aber ergänzt durch bisher fälschlich ins frühe 7. bis frühe 10. Jh. datierten Stücke. Jüdische Quellen fließen reichlich.
932 Eroberung von Toledo durch Abd-er-Rahman „III.“ als erste reale muslimische Eroberung weiter Teile Iberiens

Zeitgenössische Texte, Bauten, Artefakte und Münzen fehlen weitgehend für Islam und Asturien-León und gänzlich für Juden. Keinerlei Gräber. Die raren bisher ins 8./9. Jh. datierten Stücke passen problemlos ins 10./11. Jh., das durch diese Ergänzungen Glaubwürdigkeit gewinnt.
717 Angebliche Begründung von Asturien-León
711 Angebliche islamische Niederwerfung der Westgoten

Zeitgenössische Texte, Bauten, Artefakte und Münzen fehlen fast gänzlich für Westgoten und völlig für Juden. Keinerlei Gräber. Die raren bisher in diese Zeit datierten Stücke passen problemlos in das 6. Jh., das durch sie viel glaubwürdiger wird.
612/21 Westgoten verschwinden in Nachrichtenloch

Zeitgenössische Gräber, Texte, Artefakte und Münzen sind vorhanden.
507 Westgoten durch Franken auf Spanien zurückgeworfen

Kann man darauf rechnen, dass die akademische Mediävistik die Grundregeln der Historiographie auch auf das Frühmittelalter anwendet, also schweigt, wo schriftliche Zeugnisse und andere Artefakte fehlen? Sicher nicht. Aber ihren jungen Scholaren kann man ein Gedankenexperiment vorschlagen: Versucht einmal zu ermitteln, was an unstrittig echtem Material übrig bleibt, wenn die ganze Geschichte noch einmal neu, aber mit 300 Jahren weniger geschrieben werden muss. Bleibt dann irgend etwas übrig, was nicht zwanglos in der Zeit vor 614 oder nach 910 untergebracht werden kann, mag der Streit in aller Heftigkeit entbrennen.

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