Der römische Forscher Alessandro Vanzetti (Universität Rom) legte jetzt nach fünf Jahren Arbeit seinen Bericht über den ‘Ötzi’ vor, also über die vor 19 Jahren am Südtiroler Hauslabjoch gefundene Leiche (heute in Bozen ausgestellt).

Die Innsbrucker Forscher, die als erste am Ötzi forschten, erklärten ihn – als Fund aus dem Eis – zur Gletschermumie, als die er bis Vanzetti gelten musste. Dabei fehlen ihm alle Merkmale einer Gletscherleiche, insbesondere die partiellen Verformungen zu ‘Gletscherseife’.

Endlich kommt Bewegung in die erstarrte Lehrmeinung, indem die Leiche als luftgetrocknet bezeichnet wird. Wie weit die Begründungen der italienischen Forscher tragen – im Tal getrocknet, im Hochgebirge begraben -, wird zu prüfen sein. Der Ötzi ist allemal für weitere Überraschungen gut.

Hier drei Berichte zum Thema:

http://www.google.com/hostednews/afp/article/ALeqM5h-LFIkZ8xy26a6xJfOtxbENxuJ7g

http://derstandard.at/1282273634053/Oetzi-koennte-im-Tal-gestorben-sein

http://www.20min.ch/wissen/news/story/16835501

Die Widersprüche um Ötzi, seine Auffindung und die Forschungsergebnisse sind schon lange Thema in den Zeitensprüngen. Zur Ötzi-Problematik vgl. von Heribert Illig:

– (1993): Vom Ötzi und anderen Fälschungen. Zwei Buchbesprechungen zur Alt- und Jungsteinzeit; in Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart 5 (2) 7-11
– (1995): Der ach so alte, eisige ‘Ötzi’; in Zeitensprünge 7 (1) 92
– (1998): Ötzi, der Mann im Wasser? Bericht zur Lage an der Eisfront; in Zeitensprünge 10 (3) 410-418
– (2001): Ötzi – Satire wider Willen; in Zeitensprünge 13 (3) 393-400