Fantomzeit

Dunkelheit oder Leere im frühen Mittelalter?

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Aktuelle Hauptbeiträge:

20. Juni 2009                     Kategorie(n): Mittelalterdebatte, Sonstiges

eingestellt von: jb

Ein Bonmot aus der Etappe

Wie König Artus Karl den Großen übertrumpfte, und der Buchdrucker Caxton sich aus einer Affäre zog, und was dies für die aktuelle Chronologiekritik ausmacht

von Jens Kemper

William Caxton, der erste Buchdrucker im englischen Königreich, hat in seinem Vorwort zu einem von ihm gedruckten und verlegten Werk eine interessante Spur zur Rezeption von Geschichte und Geschichten im ausgehenden Mittelalter hinterlassen. Viele edle Männer des Königreiches, so schreibt er, waren auf ihn zugekommen und hatten ihn bedrängt, doch eine Lebensbeschreibung des berühmtesten, ersten und Haupt der drei vorzüglichsten Könige der Christenheit zu veröffentlichen. Dieses vorzügliche Haupt, dieser König der Könige war: Karl der Große? Mitnichten. Es handelt sich, was bei einer englischen Einschätzung nicht zu sehr verwundert, um König Artus.

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16. Juni 2009                     Kategorie(n): Fantomzeit, Frühmittelalter, Mittelalterdebatte

eingestellt von: jb

Sicherheit mit letztem Beweis

Die Gewissheit des Aachener Karlsvereins ist dank der Dendrochronologie zur absoluten geworden

Wie den Lesern unserer Seiten längst zu Ohren gekommen sein wird, sind in Aachen zwei Holzstücke dendrochronologisch analysiert worden, die das Alter der Pfalzkapelle nunmehr eindeutig auf die Zeit um 800 zu bestimmen erlauben. Wir werden hier oder in den Zeitensprüngen sicherlich ausführlich auf dieses Thema zurückkommen, so bald mehr als bloße Ergebnisse vorliegen. Das könnte allerdings dauern, weil Dendrochronologen bekanntlich nicht sehr auskunftsfreudig sind (siehe Andreas Otte, Kritische Dendrochronologie). Bis dorthin nehmen wir uns die Freiheit, die dendrochronologischen Behauptungen nicht all zu ernst zu nehmen.

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"Wer Erinnerungszeugnisse heranzieht, dem obliegt die Beweislast, zu klären, was in positivistischem Sinne jeweils zutrifft, nicht umgekehrt: Nicht der Skeptiker muß nachweisen, was nicht zutrifft. Wenn eine derartige Beweisführung nicht gelingt, bleibt jede Sachaussage, die sich auf das fragliche Erinnerungszeugnis stützt, in hohem Maße hypothetisch und anfechtbar. Diese Forderung bedeutet eine Umverteilung der bisherigen Beweislast im Hinblick auf die Glaubwürdigkeit der historischen Quellen. Alles kann falsch sein; so muß prinzipiell alles als falsch betrachtet werden." [Johannes Fried, Schleier der Erinnerung, S. 368]