Fantomzeit

Dunkelheit oder Leere im frühen Mittelalter?

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Aktuelle Hauptbeiträge:

23. Mai 2007                     Kategorie(n): Artikel aus den ZS, Fantomzeit, Frühmittelalter, Mittelalterdebatte, Zeitensprünge

eingestellt von: jb

Wer erfindet historische Zeit? Überlegungen zum Motiv der mittelalterlichen Zeitfälschung

von Jan Beaufort

Abstract: Dass die frühmittelalterliche Fantomzeit das Werk von Komputisten – eher als von Historikern oder Astronomen – war, wurde schon gelegentlich vermutet. Andreas Birken hält Dionysius Exiguus gar für eine Erfindung durch den byzantinischen Kaiser Konstantin VII. und dessen Gelehrtenschar. Wenn diese Vermutung aber zutrifft, ist damit auch etwas über das Motiv der Zeitfälschung ausgesagt, denn Komputistik heißt Osterfestberechnung. Im vorliegenden Beitrag wird die These vertreten, dass es Konstantin in der Tat um eine umfassende, reichseinheitliche Regelung des Osterfestdatums ging. Dieses wäre künftig nur noch mittels der dionysischen 532-jährigen Periode, des so genannten großen Osterzyklus, zu berechnen. Sämtliche flankierende Fälschungen, insbesondere die Synkellos-Theophanes-Chronik, hatten das Ziel, dieses Anliegen im Rahmen und auf der Grundlage eines „Weltgeschichte und Himmelsgeschehen umgreifenden Systems” und eines „einmaligen einheitlichen Weltbildes” (so der Theologe August Strobel) durchzusetzen.

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ao : 24. Mai : Das Argument von Jan Beaufort funktioniert, wie er auch selbst anmerkt, mit anderen Längen der Phantomzeit als nun gerade 297… Weiter ...
Ulrich Voigt : 25. Mai : Ich denke, ich sollte mich erst einmal zurückziehen von dieser Diskussion. Zu meinem Erstaunen versucht man… Weiter ...
jb : 25. Mai : Andreas Otte: Das Argument von Jan Beaufort funktioniert, wie er auch selbst anmerkt, mit anderen Längen der Phantomzeit als… Weiter ...

16. Mai 2007                     Kategorie(n): Fantomzeit

eingestellt von: jb

Hippolyt und die Hekkaidekaëteris

von Jan Beaufort

In der Diskussion mit Ulrich Voigt, die sich an Illigs Artikel 297 Jahre – zur Länge der Phantomzeit anschloss und hier nachzulesen ist, wurde die Frage wichtig, welche Bedeutung die so genannte Sedecennitas oder Hekkaidekaëteris für das Verständnis der Oster- und Passatafel hat, die am Sockel der umstrittenen “Hippolytstatue” angebracht wurden (siehe ebd.). Im vorliegenden Beitrag stelle ich in aller Kürze zusammen, was darüber bei Ludwig Ideler (Handbuch der mathematischen und technischen Chronologie, Berlin 1825/1826) und August Strobel (Ursprung und Geschichte des frühchristlichen Osterkalenders, Berlin 1977) nachzulesen ist. Weiter … »

Ulrich Voigt : 18. Mai : Hippolytus und Geminus Bei Geminus ist die 16jährige Mondtafel eine Verbesserung gegenüber der 8jährigen Mondtafel, denn sie… Weiter ...
jb : 23. Mai : Ulrich Voigt: Inkarnation und Geburt Es gibt eine unentschiedene Auseinandersetzung darüber, ob Hippolytus mit… Weiter ...
Fantomzeit – Dunkelheit oder Leere im frühen Mittelalter? » Wer erfindet historische Zeit? Theologen und Komputisten unter Tatverdacht : 23. Mai : [...] Dunkelheit oder Leere im frühen Mittelalter? Vorheriger/Nächster Beitrag « Hippolyt und die Hekkaidekaëteris | Home… Weiter ...

8. Mai 2007                     Kategorie(n): Fundsachen

eingestellt von: hek

Forscher melden Fund des Herodes-Grabes

DER SPIEGEL meldet: “Israelischen Archäologen soll ein sensationeller Fund gelungen sein: Sie haben nach eigenen Angaben das Grab von König Herodes dem Großen entdeckt. Die letzte Ruhestätte des biblischen Herrschers gehört zu den großen Rätseln der Archäologie.
…..
Allerdings räumten die Forscher ein, bisher keine Inschriften gefunden zu haben, die eindeutig auf Herodes hindeuten. Sie könnten bei den weiteren Grabungen aber noch gefunden werden.”

6. Mai 2007                     Kategorie(n): Fundsachen

eingestellt von: hek

Megalithbauten im Kraichgau

Eine Begehung der rätselhaften Bauwerke in der Nähe der Ortschaften Sternenfels, Kürnbach und Schmie fand am 5. Mai statt. Eingeladen hatte der Verein für Geschichts- und Naturkunde in Bruchsal. Seit etlichen Jahren beschäftigt man sich dort mit der Thematik (vergl. Haug, Walter: Keltische Megalithgräber in Süddeutschland? ZS 4/95, 383-399; Dubronner, Walter: Sommerhälde, Kürnbach. Keine megalithische Anlage, sondern Steinbruch! ZS 1/03, 67-69).

Unter Führung von Herrn Haug wurden die gewaltigen Steinschichtungen besichtigt, deren Böschungswinkel denen der ägyptischen Pyramiden entsprechen und die für Abraumhalden schlicht zu steil sind. Sorgsam auf Ebenheit und Zylinderform bearbeitete Felswände mit eindeutigen Spuren von (Metall- ?) Werkzeugen, gemauerte Gänge und Umfassungsmauern lassen sich kaum als Reste eines regulären Steinbruchbetriebs einordnen. Eindeutige Hinweise auf die Entstehungszeit dieser Anlagen fehlen bisher jedoch.

Weitere Infos: Haug K. Walter: Die Entdeckung deutscher Pyramiden, Cernunnos 2003 ISBN 3-00-007639-5; http://www.geocities.com/vienna/choir/7444/PyraD2.htm

3. Mai 2007                     Kategorie(n): Artikel aus den ZS, Fantomzeit, Frühmittelalter, Zeitensprünge

eingestellt von: ao

Arno Borst, 8.5.1925 – 24.4.2007

von Heribert Illig

Fraglos ist mit Arno Borst ein Ausnahme-Gelehrter verstorben, darin durchaus mit dem jüngst verstorbenen Carl-Friedrich von Weizsäcker zu vergleichen. Während dieser Philosophie, Friedensforschung und Physik verband, beschäftigte Borst nicht nur die Mediävistik in ihrer ganzen Bandbreite über 1.000 Jahre, sondern genauso die Antike, die Linguistik oder Kalenderwesen und Komputistik.

Ihm gelang es, auch breitere Leserkreise für sein Forschungsgebiet anzusprechen, indem er Querschnitte durch das Mittelalter legte: 1973 mit „Lebensformen im Mittelalter“, 1988 mit „Barbaren, Ketzer und Artisten“, das heuer noch eine preisgünstige Neuauflage unter dem Titel „Die Welt des Mittelalters“ erlebt hat.

Am liebsten suchte er die Kontinuität. In seiner Doktorarbeit von 1953, die immer noch im Buchhandel erhältlich ist, ging er nicht nur den Katharern nach, sondern der Ketzergeschichte von der Antike bis weit ins Mittelalter. Als er nach Konstanz berufen wurde beschäftigte ihn das Mönchswesen am Bodensee und besonders auf der Reichenau. Dann wieder ging er der Rezeptionsgeschichte des Buches der Naturgeschichte von Plinius nach.

Doch spätestens seit 1988 legte er den Schwerpunkt auf das Kalenderwesen, auf die Osterrechnung, auf die Komputistik. Es gelang ihm, nach fast dreißig Jahren den selbstgesteckten Rahmen auszufüllen, indem er letztes Jahr die monumentale, dreibändige Ausgabe der „Schriften zur Komputistik im Frankenreich von 721 bis 818“ abschließen konnte. Doch ist er hier bislang eher Spezialist für ein mühseliges Fachgebiet geblieben, dem die Kollegen nur wenig abgewinnen konnten.

Aus Sicht der Fantomzeitthese sind aber gerade diese seine Arbeiten von höchstem Interesse. Es ist deshalb vielleicht kein Zufall, dass am 30.3., also kurz vor seinem Tod, eine längere Analyse abgeschlossen wurde. Sie ist mittlerweile in den „Zeitensprüngen“ erschienen und wird hier wiedergegeben.
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University Update : 3. Mai : Arno Borst, 8.5.1925 – 24.4.2007... ... Weiter ...
Ulrich Voigt : 4. Mai : Kritik an Voigt Illig S. 170: "Da muss es einmal mehr verwundern, wie Voigt [2005, 445] davon… Weiter ...
Ulrich Voigt : 4. Mai : Kritik an Voigt Selbst sein [die Rede ist von Dionysius Exiguus] 532-jähriger Osterzyklus ist keine Übernahme aus… Weiter ...

1. Mai 2007                     Kategorie(n): Fantomzeit

eingestellt von: HI

Stratigraphische Kontrolle von Zeitkürzungen

von Heribert Illig

Ulrich Voigt sprach am 23.3. in einem Kommentar zum Beitrag “297 Jahre – zur Länge der Phantomzeit” davon, dass es

„nur noch eines ganz kleinen Schrittes (des Nachdenkens) [bedarf], um die Position Illigs endgültig zu verlassen und den extremen ‚Chronologiekritikern’ im Stile Fomenkos beizutreten“.

Wer so argumentiert, der verkennt, dass ein solcher Schritt einem Kenner der Gesetze einer archäologisch fundierten Geschichtsschreibung, wie sie z.B. von Gunnar Heinsohn [Heinsohn 1996, S. 39, 41] formuliert wurden, fast unmöglich ist.

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Ulrich Voigt : 18. Mai : Wer so argumentiert, der verkennt, dass ein solcher Schritt einem Kenner der Gesetze einer archäologisch fundierten Geschichtsschreibung, wie sie z.B.… Weiter ...
Fantomzeit – Dunkelheit oder Leere im frühen Mittelalter? » St. Pantaleon – vier Rekorde fürs Guinness. Sven Schütte als karolingischer Lückenbüßer : 31. August : [...] Anwander, Gerhard (2007): Wo ein Wille ist, ist auch ein Westwerk! Ein Kernbauwerk der Karolingerzeit erweist sich als Hirngespinst;… Weiter ...

1. Mai 2007                     Kategorie(n): Fantomzeit

eingestellt von: hek

Konstantin der Überlebensgroße

Anlässlich der Ausstellung „Konstantin der Große”, die vom 2. Juni bis zum 4. November 2007 in Trier statt findet, erhebt sich auch die Frage nach der Einordnung dieses Kaisers innerhalb der abendländischen Chronologie.

“Als einen Höhepunkt der Europäischen Kulturhauptstadt 2007 Luxemburg und Großregion zeigt das Land Rheinland-Pfalz gemeinsam mit dem Bistum Trier und der Stadt Trier die bedeutende kulturhistorische Ausstellung „Konstantin der Große”.
Zum ersten Mal widmet sich eine Ausstellung in diesem Umfang dem römischen Kaiser, der Konstantinopel gegründet hat und die Geschichte Europas durch die Anerkennung des Christentums bis heute geprägt hat.” [konstantin-ausstellung]

Wer war der Herrscher, dem diese Taten zugeschrieben wurden und wann ereigneten sich diese? Auch im Falle Konstantins des Großen führt die herkömmliche Chronologie zu bemerkenswerten Unwahrscheinlichkeiten:

Besonders offensichtlich wird dies beim Vergleich der Todesjahre der Kaiser des 1. mit denen des 4. Jahrhunderts, die einen gleich bleibenden Abstand von ca. 299 Jahren aufweisen. Darüber hinaus findet sich eine große Anzahl an Parallelen zwischen Konstantin d. Gr. (306-337) und Herakleios (610-641) sowie deren Nachfolgern. All dies deutet darauf hin, dass jener große Konstantin der Geschichtsbücher eine Idealisierung verkörpert, der reale Taten und Objekte aus späterer Zeit zugeordnet wurden. Erhielt demnach Byzanz mit ihm erst jenen christenfreundlichen Namenspatron, Begründer und Erbauer, sowie eine Tradition, welcher diese Stadt Rom ebenbürtig machte?

jb : 29. Mai : hek: All dies deutet darauf hin, dass jener große Konstantin der Geschichtsbücher eine Idealisierung verkörpert, der reale… Weiter ...
timeslip : 4. Juni : Wer war der Herrscher, dem diese Taten zugeschrieben wurden und wann ereigneten sich diese? In meinem… Weiter ...
hek : 5. Juni : Steht da auch warum? Weiter ...
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"Ein Erinnerungszeugnis beweist somit nichts, sondern verlangt nach dem Beweis (nicht der bloßen Annahme) der Glaubwürdigkeit jeder einzelnen seiner Faktenbehauptungen. Es wird erst dann interpretationsfähig, wenn das Verhältnis der angesprochenen Fakten und deren Modulation abgeklärt ist." [Johannes Fried, Schleier der Erinnerung, S. 368]