Fantomzeit

Dunkelheit oder Leere im frühen Mittelalter?

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Aktuelle Hauptbeiträge:

28. März 2013                     Kategorie(n): Fantomzeit

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Die Kalenderreform in Luthers Schrift „Von den Konziliis und Kirchen“

von Norbert Giesinger

Rudolf Wendorff [Wendorff] geht in seinem Buch Tag und Woche, Monat und Jahr“ auf Seite 88 auf eine Schrift von Martin Luther ein [Luther]. Diese wurde 1539, also 43 Jahre vor dem Beginn des gregorianischen Kalenders mit seinem Sprung von Donnerstag 5.10. julianisch auf Freitag 15.10. gregorianisch 1582, verfasst.

„Was fragen wir Christen danach ?“ schrieb Luther, wohl im Glauben an ein baldiges Ende der irdischen Zeit. Wendorff schrieb, dass Luther die Unvollkommenheiten des Kalenders bewußt waren:

 „der alte rock ist jmer mit blieben sampt seinem großen riß, So mag er nu fort also bleiben bis an den jüngsten tag. Es ist doch nu auff der neige. Denn hat der alte rock nu bey 1400 jaren sich lassen flicken und reißen, So mag er sich vollends auch flicken und reißen noch einhundert jar, Denn ich hoffe, es soll alles schier ein ende haben…“ [Luther]

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8. März 2013                     Kategorie(n): Fundsachen

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Neues Buch von Heribert Illig: Meister Anton gen. Pilgram, oder Abschied vom Manierismus

Rekonstruktion eines Werks, Kritik einer Stilperiode

anton

Meister Anton, gen. Pilgram, ist einer jener Bildhauer, die um 1500 ihre Kunst zu einer absoluten Blüte geführt haben. Weil ihm immer wieder sein Werk abgesprochen wird, wurde eine kritische Prüfung notwendig, die überraschende Antworten zu den in Frage stehenden Werken in Brünn, Wien und in Neckarschwaben bringt.

Anton zeichnet zur damaligen Zeit fast als Einzigen kritischer Humor bis hin zum Sarkasmus aus, der mitten in einer Kirche das Sakrament in Frage stellen und Kleriker in abstoßende Sünder verwandeln kann.

Er gehört – bislang unbemerkt – zu jener manieristischen Strömung, die ab dem 12. Jahrhundert romanische wie gotische Malerei, Plastik und Architektur durchdringt, gegen 1500 gewissermaßen ausufert und im späteren 16. Jahrhundert ihre Qualität verliert.

Mantis-Verlag
1. Auflage Januar 2013
Pb., 360 Seiten,
185 Abbildungen (im Text und auf 64 Tafeln)
ISBN 978-3-928852-46-3

Dieses Buch weist der um 50 Jahre schwankenden Kanzel im Wiener Dom eine feste Datierung zu, erhellt das Lebenswerk eines Künstlers, eliminiert eine ganze Stilepoche und weist der Kunstbeurteilung neue Wege, kann aber nicht unter die chronologiekritischen Werke im engeren Sinne gezählt werden.

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"Wer Erinnerungszeugnisse heranzieht, dem obliegt die Beweislast, zu klären, was in positivistischem Sinne jeweils zutrifft, nicht umgekehrt: Nicht der Skeptiker muß nachweisen, was nicht zutrifft. Wenn eine derartige Beweisführung nicht gelingt, bleibt jede Sachaussage, die sich auf das fragliche Erinnerungszeugnis stützt, in hohem Maße hypothetisch und anfechtbar. Diese Forderung bedeutet eine Umverteilung der bisherigen Beweislast im Hinblick auf die Glaubwürdigkeit der historischen Quellen. Alles kann falsch sein; so muß prinzipiell alles als falsch betrachtet werden." [Johannes Fried, Schleier der Erinnerung, S. 368]