Fantomzeit

Dunkelheit oder Leere im frühen Mittelalter?

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Aktuelle Hauptbeiträge:

15. Februar 2013                     Kategorie(n): Sonstiges

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Dr. Detlef Suhr verstorben

 

Dr. Detlef Suhr

3. November 1962 – 28. Januar 2013

In memoriam

Detlef Suhr studierte nach dem Abitur in Leipzig und Erfurt Medizin. Nach Promotion und klinischer Tätigkeit eröffnete er 1995 in Gotha eine Praxis für Allgemeinmedizin, die er seit 2001 zusammen mit seiner Frau führte.

Neben der Medizin bewahrte er sich immer ein waches Interesse für Geschichte. In Verbindung beider Fächer konnte er große Krankheiten ebenso verfolgen wie die Krankheiten der Großen. Einer seiner Verlage formulierte es so: „Prominente Patienten, schicksalhafte Krankheitsverläufe und Fehldiagnosen, Infektionen, Sehfehler, Nervenleiden, Fehlbildungen – Detlef Suhr zeigt kurzweilig und amüsant jene Seiten der Mächtigen der Weltgeschichte, die uns die Geschichtsbücher oft vorenthalten und lüftet unglaubliche medizinische Geheimnisse“.

Seine einschlägigen Recherchen konnte er in fünf Büchern publizieren. Nach seinem letzten ergab sich zwanglos der Kontakt hin zu den Zeitensprüngen und zur Chronologiekritik. Ab da beschäftigten ihn auch Pläne für weitere Forschungen und zugunsten der Zeitschrift.

Warum ihn nach seinem letzten Aufsatz über den „konstruierten Tod Karls des Großen“ am 28. 01., ausgerechnet an dessen Todestag, ein Herzinfarkt hinweggerafft hat, bleibt bei einem 50-Jährigen ein unergründliches Rätsel. Er hinterlässt Frau und zwei Söhne.

 Bibliographie

2012: Einhard und der konstruierte Tod Karls des Großen; Zeitensprünge 24 (3) 634-645
2011: Die Karlsleiche Ottos III. Medizinische Wertung einer Gruselgeschichte; Zeitensprünge 23 (3) 705-714
2010: Zweifel. Gab es Karl den Großen wirklich? Jena, Neue Literatur
2007: Schicksal · Wenn Krankheiten Geschichte schreiben; Gelnhausen, Wagner
2005: Zufall oder Fluch? Der Tod des Präsidenten; Jena
2003: Visite in der Weltgeschichte · Von Alexander dem Großen bis Erich Honecker · Krankheiten, die Geschichte schrieben; Jena, Neue Literatur
2002: Krankheiten, die Geschichte schrieben · Über den medizinischen Faktor in der Welt­geschichte; Jena, Neue Literatur

 

28. September 2012                     Kategorie(n): Sonstiges

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C14-Kritik in der Archäologie

von Andreas Otte

In archäologischen Veröffentlichungen findet sich gelegentlich eine Kritik der C14-Methode. Überraschend ist jedoch, dass sich dabei in einem Fall auf den C14-Crash von Christian Blöss und Hans-Ulrich Niemitz bezogen wurde, also ein Buch aus dem Umfeld der Chronologie-Kritik. Bei mindestens einem Vertreter des Mainstream ist die Kritik offenbar angekommen. Es handelt sich um den Text “Feuer, Funde und viele Fragen: Rätselhafte Sonderbestattungen aus Gaimersheim, Oberbayern” von Natascha Mehler mit einem Zusatz-Beitrag von Carola Berszin & Joachim Wahl aus dem Band Richtstättenarchäologie [Auler, 190-204].

Auslöser war im vorliegenden Fall offenbar eine Ausgrabung von 1999 im Markt Gaimersheim (Landkreis Eichstätt, Oberbayern). In drei parallel angelegten länglichen Gruben (zwischen 2,4 und 2,8 m lang) fanden sich jeweils vier “Pfostengruben” in einer Linie aufgereiht . Diese Pfostengruben enthielten eine große Menge Leichenbrand. Der Leichenbrand stammt von mindestens neun Individuen, verteilt über alle drei Längsgruben. Vergesellschaftet mit dem Leichenbrand waren Funde des Neolithikums (Horstein-Abschläge, Klingen, usw.) wie auch des Spätmittelalters (Keramik, eine Kachel, usw.). Die C14-Analyse zweier Knochen erbrachte mit Nachmessungen 3660-3490 BC, sowie 3360-3020 BC (beide Messergebnisse kalibriert). Die Funde datieren demnach überwiegend in die Chamer-Kultur, schließen aber nicht direkt aneinander an.
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8. Juli 2012                     Kategorie(n): Sonstiges

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Klaus Weissgerber verstorben

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Klaus Weissgerber

24. August 1936 – 8. Juni 2012

Ein Nachruf von Heribert Illig

Wer die Zeitensprünge der letzten 15 Jahre durchblättert, erkennt bald, dass mein produktivster Mitarbeiter Dr. Klaus Weissgerber aus Ilmenau gewesen ist. Er war eng an diesen Ort gebunden: dort geboren, dort von 1975 bis 2004 freier Rechtsanwalt und dort plötzlich und friedlich gestorben. Er hinterließ seine Frau, seinen Sohn und die Tochter seiner Frau aus erster Ehe.

Sein Lebensradius reichte freilich weit über Ilmenau hinaus. Von seinen Interessensphären können hier nur Jurisprudenz und Geschichtswissenschaft angesprochen werden. Für den Brotberuf studierte er Jus in Jena und arbeitete danach als Notar und als Rechtsanwalt in Schleiz und Hildburghausen, bis er die Praxis seines Vaters in Ilmenau übernehmen konnte. ‘Nebenbei’ wurde er 1981 an der Humboldt-Universität Berlin in Geschichte promoviert – in unserer Gruppierung ein eher seltener Umstand. Für dieses Fach wollte er auch seine umfangreichste Publikation gedruckt sehen: eine Regentenliste aller Zeiten und Länder, bei der es nicht allein um die obersten Potentaten gehen sollte, sondern auch um die Besetzung nachrangiger Ebenen und um zusätzliche Details. Dafür beschäftigte er sich in breitestem Maße mit Geschichtsabläufen. Zu Hilfe kamen ihm seine Sprachkenntnisse, die sich neben Latein, Englisch und Französisch auf Russisch, Ungarisch und selbst Georgisch erstreckten. Doch sein weit gediehenes Projekt geriet in der Wende zur Makulatur. Der Verlag geriet in Insolvenz – und kein anderer Verlag zeigte damals Interesse.

Nachdem ihn alles Geschriebene interessierte, stieß er auch auf die Eichborn-Bücher von Gunnar Heinsohn und mir, worauf er sich für die Zeitensprünge interessierte und stark engagierte. Im dritten Heft von 1996 schrieb er den ersten Artikel für dieses Periodikum, weitere 73 sollten folgen. Bezeichnenderweise lautete der Auftakt Erste Bemerkungen zur altägyptischen Geschichte, mit dem Zusatz Aegyptiaca I. So war ein kraftvoller Anfang gesetzt und Weiteres zu gewärtigen. Dass es so viel werden würde, war damals nicht abzusehen. Andererseits hätte es gerne noch viel mehr werden können, lauteten doch sein Hauptüberschriften Aegyptiaca, Aethiopica, Asiatica, Hellenica, Hethiter, Indica, Islamica, Sinaica, Slavica, ohne dass deswegen die Thüringer oder Georgier, Bulgaren, Russen oder Ungarn abseits geblieben wären. Apropos Ungarn: Auf Wunsch des Budapester Verlages Allprint schrieb er 2003 das Buch Magyarok a kitalált középkorban. Újraírt történelem, das naturgemäß auf Ungarisch mehr Leser fand als die deutsche Ursprungsfassung. Darin behob er den ungarischen ‘Minderwertigkeitskomplex’, erst drei Jahrhunderte nach den Slawen in den Westen vorgestoßen zu sein und dann ein Land genommen zu haben, das kein anderer hätte haben wollen. Er fand heraus, dass Árpád bereits um 600 seine Magyaren in die pannonische Tiefebene geführt hatte und erwies sich hier wie auch sonst als entschiedener Vertreter der 297-jährigen Phantomzeit.

Gerade die Aegyptiaca lagen ihm sehr am Herzen. Als er sich entschloss, von der ersten Dynastie bis zu den Ptolemäern eine komplette, kritisch datierte Pharaonenliste zu erstellen, plagte ihn die Sorge, ihren Druck nicht mehr zu erleben. Er schrieb wie entfesselt, zeitweilig warteten drei lange Beiträge von ihm darauf, ins Heft gerückt zu werden. Dieses Vorhaben war mit dem Heft 3/2010 abgeschlossen. Danach wollte er sich zurückziehen, um seit langem verfolgte Buchprojekte abzuschließen. Aus Gesprächen weiß ich, dass es ihm um den Kennedy-Mord und noch ungeklärte Indizien ging, weiter um eine Biographie des jungen Stalin und um eine Untersuchung über das Schicksal der letzten Bourbonen-Kinder. Derartige Geschehnisse beschäftigten ihn; so hatte er prompte, wohlfundierte Antworten parat, wenn Kaspar Hauser oder die Dunkelgräfin von Hildburghausen – ihrer Exhumierung stimmte der Stadtrat drei Wochen nach Weissgerbers Tod endlich zu – zum Thema wurden, aber auch zu der Frage, ob es sich bei Tito um eine einzige Person oder um eine später ausgetauschte handelte. Ihn hat es gereizt, in rätselhaften Fällen alle Mutmaßungen aus ihrer üblichen Vernebeltheit zu konkreten Indizien zu verdichten, zu kondensieren. So gewann er das Material, das wirkliche Beschäftigung lohnte.

Viele Autoren der Zeitensprünge werden bestätigen können, dass er – wenn er sich ein Thema wählte – keine einzige Stimme aus der Zeitschrift unberücksichtigt ließ, alle Äußerungen bis hin zum kurzen Leserbrief systematisch abarbeitete und prüfte. Hier war ein Ideal erfüllt: Wissenschaft als lebhafte Auseinandersetzung mit allem einschlägigen Material. Am Anfang eines Artikels sichtete Weissgerber zunächst seine eigene riesige Bibliothek und sein Archiv, um als erstes die Literaturliste zu erstellen. Deren Länge konnte sogar dem Herausgeber zu viel werden, der sonst eher zu umfangreicher Quellenarbeit ermuntert. Damit war bei Weissgerber auch schon ein guter Teil der geistigen Arbeit geleistet, wusste er doch dank seines exzellenten Gedächtnisses genau, was er wo bereits gelesen hatte – und vor allem wusste er, welche Gedanken von ihm selbst und welche von anderen stammten. Auch da war er unbestechlich.

Sein wohlfundiertes Urteil wird uns fehlen; seine Beiträge der Zeitschrift und ihren Lesern ohnehin.

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10. Januar 2011                     Kategorie(n): Fundsachen

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Vortragshinweis: Bill Gaede über “Eine Religion – genannt Mathematische Physik”

Am Samstag den 05.02.2011 um 14:00 hält Bill (William) Gaede einen Vortrag zum Thema THE RELIGION OF MATHEMATICAL PHYSICS im Brunauerzentrum, Elisabethstraße 54a, Salzburg (Österreich). Vortragssprache ist Englisch.

Gaede geht es um den beklagenswerten Zustand der heutigen “Mathematischen Physik” und er demonstriert die Absurdität typischer Konzepte wie “Big-Bang” und “Schwarze Löcher” ohne größeren Einsatz eines Formelapparates. Auf fantomzeit.de wurde schon öfters auf die Arbeiten von Stephen J. Crothers hingewiesen, die in eine ähnliche Richtung zielen.

Eine Einführung bietet http://www.youstupidrelativist.com/03Intro.html, alternativ ist Gaede’s Buch “Why God doesn’t Exist” als Download verfügbar. Eine multimediale Einführung findet sich auf Youtube.

25. Juli 2010                     Kategorie(n): Fundsachen

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Climategate II

An dieser Stelle ist bereits das Climategate vom November 2009 erwähnt worden. Inzwischen wurden die in den Emails benannten Wissenschaftler offiziell rein gewaschen, siehe z.B. Oxburgh und Penn.

Offensichtlich ist es derzeit politisch nicht gewollt, dass Verhalten der Wissenschaftler und die gesellschaftlichen Hintergründe zu beleuchten.

Das aber hat jetzt A.W. Montford in seinem Buch The Hockey Stick Illusion. Climategate and the Corruption of Science gemacht. Das Buch ist eine spannende wissenschaftliche Detektivgeschichte. Es beschreibt die Versuche, zu verstehen, wie Michael Mann’s Kurve von 1998 entstanden ist; ob und wie sie aus den Daten reproduzierbar ist. Dabei orientiert es sich an den Veröffentlichungen von Steve McIntyre und Ross McKitrick. Was sich bei dem durchaus legitimen Versuch, die wissenschaftliche Arbeit eines Anderen detailliert zu untersuchen, alles ereignet hat, wirft einmal mehr ein äußerst trübes Licht auf den heutigen Wissenschaftsbetrieb. Es verstärkt sich das Bild, dass am Anfang der aktuellen Klimadiskussion eine wissenschaftliche Arbeit steht, die voll von methodischen Fehlern ist. Die aufgedeckten Netzwerke machen deutlich, dass es kaum unabhängige Analysen zum Thema gibt. Ein kleiner Kreis von Klimaforschern kontrolliert noch immer, was zu diesem Komplex geschrieben werden darf. Das wird besonders deutlich in den Vorfällen um die Erstellung, den Review und die Veröffentlichung der einflussreichen IPCC-Assessment-Reports (Intergovernmental Panel on Climate Change).

Auch ohne Climategate (bei dem sich übrigens die Vermutungen mehren, dass es wohl ein Insider war, der die Emails und Daten veröffentlichte, kein “Hack”) wäre das Buch eine überragende Analyse gewesen. So aber belegen die neu verfügbaren Emails, die am Ende des Buches noch Eingang gefunden haben, in ihrer Verzahnung mit den früher erstellten Berichten über McIntyres Arbeiten in beeindruckender Weise das Fehlverhalten der Wissenschaftler.

Das beginnt mit der Verschleppung bis hin zur Verweigerung der Veröffentlichung von Basisdaten, die eine unabhängige Analyse der wissenschaftlichen Beiträge erlauben, und geht noch darüber hinaus. Geheimhaltung der Basisdaten kennt man auch in anderen Bereichen, z.B. der Dendrochronologie. Es ist wichtig, darauf hinzuweisen, dass Reproduzierbarkeit ein wesentliches, definierendes Merkmal naturwissenschaftlicher Arbeit ist. Es ist schon bezeichnend, wenn im Rahmen des “Peer-Review”-Prozesses solche Anfragen selten bis gar nicht gestellt werden. Das heißt dann wohl, dass wissenschaftliche Beiträge in diesem Prozess bestenfalls oberflächlich geprüft werden.

Das “Peer-Review” hat nach Montford in erster Linie die Aufgabe, zu prüfen, ob ein Beitrag “beliebt” ist – erst in zweiter Linie sollen Fehler entdeckt werden. Während inzwischen mehrfach gezeigt worden ist, dass es letztere Aufgabe kaum erfüllt und schlicht ungeeignet ist, Betrug zu erkennen, erledigt es die erste Aufgabe offenbar sehr gut, denn es ist ein wertvolles “Gatekeeper”-Instrument, das jeweils nur einem kleinen Kreis (Zitations-Zirkel) gefällige Beiträge zulässt. “Peer-Review” hat eher etwas mit Konformität denn mit Korrektheit zu tun.

Nun ist es oft kaum möglich, einen Beitrag vor der Veröffentlichung genau zu prüfen. Um so wichtiger ist es – erstens – die Daten für eine spätere unabhängige Prüfung zur Verfügung zu stellen und – zweitens – Beiträge, die sich kritisch mit den eigenen Arbeiten beschäftigen, nicht durch das ganze Arsenal zu verhindern, das auch schon die Velikovsky-Affäre auszeichnete. Das Ziel muss eine offene Diskussion der Daten, Methoden und Ergebnisse sein.

Ein absolut lesenswertes Buch, das man kaum aus der Hand legen kann.

admin : 16. August : Ohne Worte: http://www.thespoof.com/news/spoof.cfm?headline=s5i64103 Weiter ...

18. Juli 2010                     Kategorie(n): Fundsachen, Mittelalterdebatte, Sonstiges

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Neuausgabe der englischen Übersetzung von Hardouins Prolegomena

Der Jesuitenpater Jean Hardouin (1646-1729) hat die These aufgestellt, dass ein Großteil der antiken und insbesondere der antiken christlichen Literatur erst im Mittelalter entstanden sei. Durch Rückdatierung wurde der Eindruck erweckt, dass es sich hierbei um antike Schriften handelte. Dass diese Methode (des so genannten Pseudepigraphierens) im Mittelalter tatsächlich häufig praktiziert wurde, ist dem Historiker bekannt. Im Lexikon des Mittelalters heißt es dazu unter dem Stichwort Pseudepigraphie:

falsche Zuschreibung. Die Wechselfälle der Textüberlieferung und eine widersprüchliche Haltung, die einerseits das Werk über den Autor stellte, andererseits gerne die Beglaubigung durch eine Autorität suchte, trugen dazu bei, daß das mittelalterliche Schrifttum sehr reich an falschen Zuschreibungen ist. Manche sind durch Mißverständnisse, manche durch Absicht zustandegekommen. So wurden z. B. dem heiligen Augustinus, Hieronymus, Bernhard von Clairvaux, Albertus Magnus zahlreiche Werke zugeschrieben oder untergeschoben. Auf diese Weise haben im Mittelalter die Pseudepigraphien am Bilde des Autors mitgewirkt. Oft haben aber auch neuzeitliche Herausgeber die Zahl der Pseudepigraphien vermehrt (Beda, Hildebert von Lavardin). Manchmal ist die Täuschung bereits vom Autor beabsichtigt (Pseudo-Dionysius Areopagita, Pseudo-Hieronymus de nativitate Mariae, Pseudo-Ovidius de vetula), um dem Werk größere Wirkung zu verleihen, oder zum eigenen Schutz, etwa vor dem Vorwurf der Häresie, schließlich auch wohl aus Spielerei. […] G. Bernt

Hardouin hat sich bekanntlich nicht durchgesetzt. Günter Lelarge hat einmal in einem Zeitensprünge-Artikel (Stichwort: Hardouin, Jean. Vom Umgang mit Wissen und Wahrheit, ZS 1/98, S. 156 – 162) gezeigt, wie Einträge über Hardouin in Lexika und Enzyklopädien seit dem 19. Jahrhundert im Laufe der Zeit immer kürzer wurden – bis er irgendwann gar keine Erwähnung mehr fand. (Wobei der Verdrängungsprozess im deutschen Sprachraum schneller verlief als im englischsprachigen Bereich, der Hardouin auch heute noch kennt.) Erst im Kreis um Heribert Illig wurde die Erinnerung an den bereits völlig in Vergessenheit geratenen Autor wieder lebendig – so sehr, dass es für Hardouin inzwischen zu einem Wikipedia-Artikel reicht.

Wer Hardouins posthum erschienene Schrift Ad Censuram Scriptorum Veterum Prolegomena, Juxta Autographum (1766) lieber auf Englisch lesen möchte, hat die Möglichkeit, auf die Übersetzung des radikalkritischen Kirchenhistorikers Edwin Johnson zurück zu greifen. Herman Detering hat diesen Text aus dem Jahr 1909 neu herausgegeben, er ist ab jetzt im Buchhandel erhältlich.

Fantomzeit – Dunkelheit oder Leere im frühen Mittelalter? » Frühe Chronologiekritik : 31. Juli : [...] }); }Vor kurzem wurde hier auf die Neuausgabe von The Prolegonema of Jean Hardouin übersetzt durch Edwin Johnson hingewiesen.… Weiter ...

15. Mai 2010                     Kategorie(n): Fantomzeit

eingestellt von: ao

Medieninteresse

Nachdem einige Jahre das externe Interesse an der Fantzomzeitthese relativ gering war, ist seit letztem Jahr wieder ein deutlicher Anstieg zu vermerken, der sich in Form von aktuellen Zeitungsbeiträgen und Interviews äußert, mal positiv, mal negativ. Es ist ein neuerliches Interesse an der These spürbar.

Im März 2009 wurde die These z.B. ausführlich auf Radio Orange vorgestellt. Im November 2009 war die Welt um ein  Portät bemüht, auf das Gunnar Heinsohn mit eimem offenen Leserbrief antwortete.

Als aktuelles Beispiel ist ein ganzseitiger Beitrag in der Münchner Abendzeitung vom 11.05.2010 zu vermelden.

Es gibt aber auch kleinere Beiträge, wie z.B. in der Zeit-Zeitung.

Desweiteren läuft die Diskussion im Forum Grenzwissenschaften noch immer (inzwischen 139 Seiten).

emma : 15. Mai : Im AZ-Artikel hat sich bei Papst Sylvester ein Druckfehler eingeschlichen. Es geht natürlich um Sylvester II., Gerbert… Weiter ...

29. März 2010                     Kategorie(n): Fundsachen, Sonstiges

eingestellt von: jb

Fantomfluss (updated)

Der Rhein ist 90 Kilometer kürzer als allgemein gedacht

Ein Biologe entdeckt, dass der Rhein 90 Kilometer kürzer ist als Wissenschaft und sämtliche Nachschlagewerke bisher annahmen. Ein Aprilscherz? Keineswegs: http://www.sueddeutsche.de/wissen/940/507105/text/.

Update am 1. April: Heribert Illig weist auf einen weiteren SZ-Artikel zum Thema mit bemerkenswerten Einzelheiten hin. Der Artikel trägt den aus unserer Sicht vielsagenden Untertitel Jahrhundert-Irrtum. Offenbar hat sich der 90 km-Fehler ab den 20-er Jahren des vorigen Jahrhunderts in die Lexika, Atlanten und Schulbücher eingeschlichen. Lehrreich ist es zu sehen, wie kreativ die Behörden mit den Längenangaben umgegangen sind:

“Die offiziellen Stromkilometer ab Konstanz übertreiben die Länge um 1,2 Kilometer. An drei Stellen am Hoch- und Oberrhein stehen die Kilometertafeln zum Beispiel zu eng. In Stein, Roxheim und Bingen gibt es ‘kurze Kilometer’, weil dort einzelne deutsche Länder an ihren Grenzen schon mit der Beschilderung angefangen hatten und nicht mehr alles ändern wollten, als 1939 das einheitliche System kam.”

Aufschlussreicher noch der Westermann-Schulbuchverlag:

“Dessen Autoren haben die Differenz zwischen 1230 und 1320 Kilometern, die doch eindeutig auf Fehlern bei den Angaben zwischen Quelle und Bodensee beruht, über den ganzen Fluss verteilt und machen nun alles falsch. So ist Angabe über die Mündung in den Bodensee zehn Kilometer zu groß, die über Schaffhausen 29. In Straßburg summiere sich die Differenz auf 38 Kilometer, in Mainz auf 51, in Bonn auf 62, an der Mündung auf 87.”

Wir kennen das zur Genüge. Archäologen “karolingisieren” ihre Funde (Illig), Dendrochronologen reißen ihre frühmittelalterlichen Baumreihen auseinander (Otte), “C14-Jahre” entsprechen nicht den wirklichen Jahren (Blöss/Niemitz) und Astronomen hantieren mit einem Delta-T, das der langen Mittelalterchronologie zuliebe einen unerklärten Sprung macht (Beaufort). Aber der Zeitfluss ist nun mal kein wirklicher Fluss, der sich immer wieder nachmessen lässt. Der so gebliebene Interpretationsspielraum öffnet der Beliebigkeit Tür und Tor, und so werden alte und neue Mittelalterchronologie bis auf weiteres neben einander existieren.

Update am 2. April: Franz Siepe macht auf den Ursprung der oben genannten Zeitungsmeldung aufmerksam.  Die Urheberschaft der Idee liegt beim Biologen Bruno P. Kremer, der in der Zeitschrift Rheinische Heimatpflege 1/2010 unter dem Titel Wie lang ist eigentlich der Rhein? den Anstoß zu dieser Diskussion gegeben hat.

Glasreiniger : 30. März : Es würde mich nicht wundern, wenn die Wiederkäuerwissenschaft einen Weg fände, auch diese 90 km stimmend zu machen. Weiter ...

22. März 2010                     Kategorie(n): Fundsachen, Mittelalterdebatte, Sonstiges

eingestellt von: jb

Danjon

Heutige Astronomieprogramme (wie etwa das empfehlenswerte kostenlose Stellarium) erwecken leicht den Eindruck, dass sich Sonnen- und Mondfinsternisse problemlos auch über längere Zeiträume hinweg berechnen lassen. Es ist also gut, immer wieder daran zu erinnern, dass das keineswegs der Fall ist. Herbert Helmecke fand nun bei Ralph Juergens eine beiläufige Bemerkung über den französischen Astronomen André Danjon, die eine der zahlreichen Schwierigkeiten beim Rückrechnen hervorhebt:

1959 wies Professor Andre Danjon, der Direktor des Pariser Observatoriums, nach, daß abrupte Änderungen in der Rotationsgeschwindigkeit der Erde infolge von Schwankungen der Sonnenhelligkeit vorkommen; er führt sie auf elektromagnetische Einflüsse zurück. Eine Folge dieser Entdeckung ist, daß man Sonnenfinsternisse nicht nachträglich datieren kann.

(Die Artikel in Harper’s Magazine. In: Alfred de Grazia, Immanuel Velikovsky. Die Theorie der kosmischen Katastrophen, aus dem Englischen übertragen von Dietrich Geiger, München 1979, S. 44, im Netz hier nachzulesen.)

André-Louis Danjon (1890-1967) ist vor allem durch das Danjon-Astrolab sowie durch die Danjon-Skala zur Feststellung der Helligkeit von Mondfinsternissen bekannt geworden. Bis 1945 leitete er die Sternwarte Straßburg, danach bis 1963 das Observatoire de Paris. Er war wohl der Erste, der eine praktikable Methode zur Zeitbestimmung mit Hilfe des Sonnenjahres (Ephemeridenzeit) vorgeschlagen hat (G. M. Clemence, The Concept of Ephemeris Time). Damit wurde es möglich, die Zeit unabhängig von den Störungen durch die unstete Erdrotation zu messen (siehe auch den Beitrag Eine Sonnenfinsternis des Theon von Alexandria, Punkt 4).

18. März 2010                     Kategorie(n): Fundsachen, Sonstiges

eingestellt von: jb

Gunnar Heinsohn und Hartz IV (update)

Von verschiedener Seite sind wir gebeten worden, den neuerlichen FAZ-Gastbeitrag zu Hartz-IV von Gunnar Heinsohn zu kommentieren. Wir bitten die Leser aber um Verständnis, dass wir das an dieser Stelle nicht tun. Heinsohns sozialpolitische Überlegungen haben aus unserer Sicht keinen direkten Bezug zu seinen zahlreichen, teilweise brillanten chronologiekritischen Arbeiten. Die Vertreter der Phantomzeitthese und Abonnenten der Zeitensprünge gehören den unterschiedlichsten politischen Lagern von ziemlich weit rechts bis sehr weit links an. Das ist der Redaktion nicht zuletzt aus aktuellen Zuschriften noch einmal deutlich geworden: Sie reichen von verhaltener Zustimmung bis großer Empörung über die Heinsohn-Vorschläge. Auf diese Meinungsvielfalt haben wir Rücksicht zu nehmen und werden uns entsprechend mit eigenen Urteilen zurückhalten.

Die Redaktion

[Update am 5. Mai: Heinsohn hat sich nicht nur in der FAZ zum Thema geäußert. Weitere Beiträge erschienen in der Welt und auf der Homepage von Henryk Broder:

http://www.welt.de/die-welt/debatte/article6853511/Leistungstraeger-sterben-aus.html

http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/heinsohn_beruhigt_seine_kritiker_mindestens_noch_100_jahre_hartz_iv/

http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/goethes_theater_oder_goethes_sprache_fuer_bremens_zukunft/.]

zam : 21. Juni : Für Goethe war ein Leistungsträger noch jemand, der Werke zum Wohle der Menschheit schuf, nicht der dukatenkackende Steuerzahler. Doch… Weiter ...
Fantomzeit – Dunkelheit oder Leere im frühen Mittelalter? » Erklär’ mir die Welt – mit Gunnar Heinsohn : 27. Januar : [...] Thema haben wir bereits am 18. März letzten Jahres bei ähnlicher Gelegenheit Stellung genommen (http://www.fantomzeit.de/?p=2487). Der Kern der damaligen… Weiter ...

11. März 2010                     Kategorie(n): Fantomzeit, Frühmittelalter, Mittelalterdebatte, Sonstiges

eingestellt von: jb

Die Phantomzeitthese (nicht) bei Barbarossa (update)

Die folgende Ankündigung hat sich inzwischen erübrigt. Aus unbekanntem Grund (wir wollen hier nicht spekulieren) hat der mdr sein Programm geändert. Das Geschichtsmagazin Barbarossa befasst sich am Dienstag nicht mit Illigs Mittelalterthese. Es kommt jetzt, wie es aussieht, Kohl statt Karl: http://www.mdr.de/barbarossa/. Falls Karl in einer späteren Folge doch noch dabei sein wird, werden wir das unsere Leser rechtzeitig wissen lassen.

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Das mdr-Geschichtsmagazin Barbarossa befasst sich mit dem erfundenen Mittelalter

Immer noch mit Vergangenheitsform im fragwürdigen Wikipedia-Artikel über Illig:

“Seine Thesen zur Chronologiekritik erhielten vornehmlich in populärwissenschaftlichen Veröffentlichungen sowie der Tagespresse mediale Aufmerksamkeit …”

Dabei können wir uns auch in der Gegenwart über mediale Aufmerksamkeit nicht beklagen, wie etwa hier und hier nachzulesen. Am Dienstag, dem 16. März, sind wir wieder dabei: Im von Günter Schoß moderierten mdr-Geschichtsmagazin Barbarossa geht es ab 21.15 Uhr um die Mittelalterthese. [Quelle: Gong – Heft 10 (13.03. – 19.03.10)]

Ob in der Sendung zur Sprache kommt, dass ausgerechnet die Zeit Barbarossas die in der Heiligsprechung des Frankenkaisers kulminierende Hochzeit der Karlsfälschungen war? Wir werden sehen …

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8. März 2010                     Kategorie(n): Fundsachen, Sonstiges

eingestellt von: HI

Paul Veyne

Was der große französische Historiker Paul Veyne (geb. 1930) offen sagen darf, aber verpönt ist, sobald es ein Velikovsky oder Heinsohn tut:

“Es hat eine Zeit gegeben, in der Dichter oder Geschichtsschreiber ganze
königliche Dynastien von Grund auf zusammenfabuliert haben, mitsamt dem
Namen eines jeden Potentaten und dem dazugehörigen Stammbaum.”

(Glaubten die Griechen an ihre Mythen? Frankfurt am Main: Suhrkamp 1987: S. 9)

zam : 21. April : Interessant für historisch Interessierte wäre, auf wen sich P. Veyne bei seiner Aussage beruft. Weiß das jemand? Sonst ist… Weiter ...

26. Februar 2010                     Kategorie(n): Fundsachen

eingestellt von: admin

Byzanz: Pracht und Alltag

Ausstellung in Bonn vom 26. Februar bis 13. Juni 2010

Die Ausstellung „Byzanz – Pracht und Alltag“, die eigens für die Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland entwickelt wurde, zeigt mit über 600 Leihgaben aus der ganzen Welt eine archäologisch-kunsthistorische Präsentation, mit dem Ziel, ein aktuelles Bild des Byzantinischen Reiches zu zeichnen. Anhand herausragender Kunstwerke, archäologischer Funde und neuester Forschungsergebnisse rekonstruiert die Ausstellung die byzantinischen Lebenswelten und beleuchtet die faszinierende Geschichte und Kunst des Byzantinischen Reiches. Im Zentrum steht die Blütezeit des Reiches von der Herrschaft Justinians I. (527–565) bis zur Plünderung Konstantinopels durch die Kreuzfahrer (1204). [Text von der Webseite der Ausstellung, Link s.o.]

24. Februar 2010                     Kategorie(n): Sonstiges

eingestellt von: ao

mantis-verlag.de neugestaltet

Nach vielen Jahren des nahezu unveränderten Einsatzes wurde die Webseite des Mantis-Verlags heute auf eine neue Basis gestellt. Es kommt nun die gleiche Technologie und vergleichbare Optik zum Einsatz, mit der ab Anfang 2007 bereits fantomzeit.de gestaltet wurde. Zusätzlich wurde ein Webshop integriert.

Die neue Startseite von mantis-verlag.de

Die neue Startseite von mantis-verlag.de

12. Februar 2010                     Kategorie(n): Fantomzeit, Frühmittelalter, Mittelalterdebatte, Sonstiges

eingestellt von: jb

Grenzwissenschaftlich

Hinweis auf eine weitere, diesmal inhaltliche Diskussion über die Phantomzeitthese

Im vorigen Beitrag ging es um eine Diskussion über die FZT, die (zumindest bis jetzt) am Thema vorbei sozusagen nur metatheoretisch ablief. Für die Beteiligten stand von vorneherein fest, dass wir Verschwörungstheoretiker seien, und die Frage war nur noch, ob wir als (a) “rechtsextrem”, (b) “linksextrem” oder (c) “harmlos” zu gelten hätten. Man einigte sich auf weitgehend harmlos.

“Inhaltlich wurde die Mittelalterthese selbstverständlich nicht diskutiert”, musste ich gestern feststellen. Allerdings hält die Diskussion erstaunlicherweise bis jetzt an, sogar unsere Intervention hier wurde zur Kenntnis genommen. Wer weiss also, ob die Dinge nicht doch noch eine positive Wendung nehmen. Zumal auch andernorts das Interesse an unserem Thema neu erwacht ist:

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Volker Duebbers : 12. Februar : Gut so, dass es Ihnen genaus so geht wie uns - oder eher bedauerlich? Dann aber doch wohl für alle… Weiter ...
ao : 12. Februar : Die besten argumente von allen, weil exzellent mathematisch und statistisch untermauert, hat immer noch Fomenko und damit wir… Weiter ...
Volker Duebbers : 14. Februar : So weit ich weiß, hat Herwig Brätz das Thema "Sinterbelag" in Köln aufgegriffen und einer vernünftigen Chronologie zugeführt.… Weiter ...

10. Februar 2010                     Kategorie(n): Fantomzeit, Mittelalterdebatte, Sonstiges

eingestellt von: jb

Grundlos, ziellos

Zeitenspringer als Superlativ von Verschwörungstheoretiker

Bis gerade eben lief im Blog Zoon Politikon des Politikwissenschaftlers Ali Arbia eine Diskussion über Verschwörungstheorien. Arbia hatte in einem Beitrag mit dem Titel Was ist der Superlativ von Verschwörungstheoretiker? einige solcher Theorien aufs Korn genommen. Insbesondere hatte er sich den Schweizer Philosophen und Schriftsteller Armin Risi vorgeknüpft. Risi war es, der ihm als der im Titel gemeinte ultimative Verschwörungstheoretiker erschien.

Nun mag man dem Autor in Bezug auf Risi gerne zustimmen. Interessant an dem Ganzen ist aber nicht so sehr der Arbia-Artikel, sondern vielmehr der Umstand, dass es in der anschließenden Diskussion bald nur noch um die Fantomzeitthese ging. Herr Arbia kannte uns nicht, was zwar nicht weiter erstaunt, in der Diskussion aber mit Verwunderung registriert wurde. Hätte er uns gekannt, wären wir womöglich noch vor Herrn Risi gelandet – zumindest lässt die Fokussierung der Diskussion auf unsere These das vermuten.

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ao : 14. Februar : Es ist schon recht amüsant, sich anzuschauen worüber Personen so nachdenken, wenn sie auf die Phantomzeitthese im Kontext einer Diskussion… Weiter ...
zam : 28. Februar : Lieber ao, ich stimme dir zu, was den zweiten Absatz betrifft,die Motivation: Freude am Rätsellösen, und was den… Weiter ...
ao : 1. März : „Stratigraphie“ ist vielleicht zu eng gefasst, hier mal ein anderer kurz, danach verfasster Kommentar meinerseits, welcher meine Intention hoffentlich deutlicher… Weiter ...

7. Januar 2010                     Kategorie(n): Fantomzeit, Mittelalterdebatte

eingestellt von: jb

Heribert Illig auf dctp.tv

Hatten wir kürzlich Anlass, SPIEGEL-Online wegen eines misslungenen Velikovsky-Beitrags zu kritisieren, ist diesmal Lob fällig für den Hinweis auf ein Interview mit Heribert Illig, das ihn ausnahmsweise mal ohne abfällige Anspielungen oder Kommentare zu Wort kommen lässt: http://www.dctp.tv/#/sprache-schliesst-den-himmel-auf/karl-der-grosse-fehlanzeige. Es handelt sich um den Ausschnitt aus einem der alten Kluge-Interviews, die Mitte der ’90-er Jahre entstanden sind.

Das jetzige Video ist Teil einer kurzen Serie über das lateinische Mittelalter mit dem Titel Die Sprache schließt den Himmel auf. Sie wurde am 29. Dezember von dctp.tv (das Web-Format von dctp) ins Netz gestellt.

Fantomzeit – Dunkelheit oder Leere im frühen Mittelalter? » Die Phantomzeitthese (nicht) bei Barbarossa (update) : 14. März : [...] wir uns auch in der Gegenwart über mediale Aufmerksamkeit nicht beklagen, wie etwa hier und hier nachzulesen. Am Dienstag,… Weiter ...

25. Dezember 2009                     Kategorie(n): Fantomzeit

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Frohes Fest

Die Redaktion von fantomzeit.de wünscht allen Leserinnen und Lesern frohe und friedliche Weihnachtsfeiertage!

8. Dezember 2009                     Kategorie(n): Fundsachen

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Zweimal Velikovsky

Hinweis von Jochen Seelig (Stuttgart): Auf SPIEGEL-Online ist ein Film über Velikovsky zu sehen. Den kommentieren wir hier lieber nicht. SPIEGEL-Wissenschaft hat zwei Gesichter, wie unseren Lesern hinlänglich bekannt sein wird: mal hervorragend kritisch, mal unsäglich albern. Der Leser wird den Film selbst einordnen können.

Der wirkliche Velikovsky ist übrigens auf varchiv.org zu sehen und zu hören.

5. Dezember 2009                     Kategorie(n): Fundsachen, Sonstiges

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Fantomzeit – Dunkelheit oder Leere im frühen Mittelalter? » Climategate II : 25. Juli : [...] }); }An dieser Stelle ist bereits das Climategate vom November 2009 erwähnt worden. Inzwischen wurden die in den Emails… Weiter ...

19. November 2009                     Kategorie(n): Fundsachen, Sonstiges

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Nachlassender Treibhauseffekt?

Der SPIEGEL dieser Woche bringt einen Beitrag zum Thema Erderwärmung, der Zeitensprünge-Erkenntnisse bestätigt

Im SPIEGEL-Artikel Das Schwächeln der Sonne geht es um die Erderwärmung, die laut herrschender Lehre Folge des Treibhauseffektes ist. Deshalb müsste sie durch den weltweit immer noch zunehmenden CO2-Ausstoß (mindestens bis zum Jahr 2007) ebenfalls weiter zunehmen (siehe etwa auch diese Seite).

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22. Oktober 2009                     Kategorie(n): Fundsachen, Sonstiges

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Rechnungen ohne das interstellare Magnetfeld

NASA-Sonde IBEX erkundet die Heliosphäre und entdeckt Erstaunliches

Die letztes Jahr in eine Umlaufbahn um die Erde geschickte NASA-Sonde IBEX (Interstellar Boundary Explorer) liefert Ergebnisse, die aufhorchen lassen. Die Sonde erforscht die Heliosphäre: jene Blase um unser Sonnensystem, die laut Mainstream-Astronomie als Folge der Verdrängung von interstellarer Materie durch den Sonnenwind entsteht. Die Heliosphäre wird in Deutschland von PD Dr. Horst Fichtner und seiner Arbeitsgruppe an der Ruhr-Universität Bochum untersucht.

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5. September 2009                     Kategorie(n): Fundsachen

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Fundgrube für historische Karten

Eine umfangreiche Fundgrube für historische Karten im Netz findet sich unter http://www.davidrumsey.com.

28. August 2009                     Kategorie(n): Fundsachen

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Neuausgabe von Paul Höfers “Die Varusschlacht”

Passend zum Beitrag “Paul Höfer: Die Varusschlacht. Eine reichlich verspätete Rezension” in den Zeitensprüngen 2/2009 ist nun auch die Neuausgabe des Buches “Die Varusschlacht. Ihr Verlauf und ihr Schauplatz” von Paul Höfer erschienen.

Weitere Details finden sich unter http://www.logistik-des-varus.de/?p=181.

7. August 2009                     Kategorie(n): Fundsachen, Sonstiges

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Weltrekord für Ulrich Voigt

Dr. Ulrich Voigt, dem schon unsere vorige Fundsache gewidmet war, ist ein Zeitensprünge-Autor mit eigenen Ansichten. Als einer der wenigen aus unserem Kreis lehnt er seit Jahren Illigs Phantomzeitthese ab mit dem Argument, dass sie sich komputistisch widerlegen ließe. Voigt ist aber nicht nur ein ausgezeichneter Kenner der Geschichte der Komputistik, er ist auch ein Könner in einem etwas ungewöhnlichen Bereich: der Mnemotechnik. Hier hielt er bereits den Weltrekord in der Disziplin “Pi-Permutation”. Bei der “Pi-Permutation” geht es darum, möglichst schnell die ersten 100 Nachkommazahlen von Pi in zufällig abgefragter Reihenfolge anzugeben. Voigt hatte das schon einmal in unglaublichen 48,43 Sekunden geschafft. Am Rande der Deutschen Gedächtnismeisterschaften gelang es nun dem pensionierten Oberstudienrat (Jahrgang 1941), diesen Rekord um mehr als vier Sekunden zu verbessern: http://www.abendblatt.de/hamburg/article1121146/Pi-Permutation-Hamburger-holt-Weltrekord.html.

(Ergänzung am 9.8.2009: Ulrich Voigt ist Gründer des Likanas Verlags für Mnemotechnik. In dem Buch Esels Welt. Mnemotechnik zwischen Simonides und Harry Lorrayne vertritt er eine Ansicht über den Fortschritt in der Gedächtniskunst, mit der er sich von den vorliegenden universitären Ansichten stark unterscheidet. Sein besonderes Interesse als Mnemotechniker gilt ungeordneten Mengen von Informationen, wofür er neue mnemotechnische Methoden entwickelt hat. Die Pi-Permutation ist eine Anwendung dieser Methoden.
In dem Buch Das Jahr im Kopf. Kalender und Mnemotechnik führt Voigt eine umfassende Mnemotechnik des Wochentags, des Osterdatums, des jüdischen Jahresanfangs und des astronomischen Frühlingsvollmonds vor, incl. mathematischer Neuerungen und detaillierter mnemotechnischer Phantasiegeschichten. Da er der Ansicht ist, dass mentale Beherrschbarkeit ein Gedanke ist, der bei der Konstruktion von Kalendern im allgemeinen und  von Ostertafeln im besonderen eine Rolle spielte, ist hier eine Verbindung gegeben zwischen seinem Interese an Mnemotechnik und seinem Interesse an Grundlagen der christlichen Chronologie.)

Fantomzeit – Dunkelheit oder Leere im frühen Mittelalter? » Komputistisches : 22. Dezember : [...] fürs Kopfrechnen geeignet sein mussten. Siehe zu Voigt auch die Fundsachen Das Jahr im Kopf und Weltrekord für Ulrich… Weiter ...

22. Juli 2009                     Kategorie(n): Fundsachen, Mittelalterdebatte, Sonstiges

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Das Jahr im Kopf

Ulrich Voigt zeigt, wie Kalendersysteme funktionieren

Ulrich Voigt hat eben auf der Homepage seines Likanas Verlages eine englisch verfasste Anleitung zum Berechnen von jüdischen und christlichen Kalenderdaten veröffentlicht: www.likanas.de > Das Jahr im KopfHow to compute Key Calendar Dates. Der zum kostenlosen Download freigegebene Text bringt die schon in Das Jahr im Kopf vorgestellten Methoden mit einigen Verbesserungen, jedoch ohne die mnemotechnischen Hintergründe.

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Fantomzeit – Dunkelheit oder Leere im frühen Mittelalter? » Weltrekord für Ulrich Voigt : 7. August : [...] Ulrich Voigt eingestellt von jb  Diesen Artikel drucken Dr. Ulrich Voigt, dem schon unsere vorige Fundsache… Weiter ...
Fantomzeit – Dunkelheit oder Leere im frühen Mittelalter? » Komputistisches : 19. Dezember : [...] praktikabel, das heißt fürs Kopfrechnen geeignet sein mussten. Siehe zu Voigt auch die Fundsachen Das Jahr im Kopf und… Weiter ...
Fantomzeit – Dunkelheit oder Leere im frühen Mittelalter? » Galway Computistics Conference 2010 : 18. Juli : [...] weist weiter darauf hin, dass die Webveröffentlichungen How to compute Key Calendar Dates und Zyklen und Perioden wesentlich ergänzt… Weiter ...

20. Juli 2009                     Kategorie(n): Fundsachen, Sonstiges

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Tamiflu

Der Wille zum Geld und die Unabhängigkeit der Wissenschaft

von Jan Beaufort

Obwohl unser Weblog primär den Problemen rundum der mutmaßlichen mittelalterlichen Fantomzeit gewidmet ist, bringen wir unter der Rubrik Fundsachen regelmäßig Beiträge zu anderen chronologie- bzw. wissenschaftskritischen Themen – wie das bekanntlich auch in den Zeitensprüngen der Fall ist. Schließlich besteht ein Haupthindernis für unsere Forschung darin, dass die akademische Wissenschaft sie nahezu vollständig ausblendet. Dieses Unterdrücken von unliebsamen “Mindermeinungen” ist aber nicht nur ein Problem der Mediävistik oder der Geschichtswissenschaft, sondern des Wissenschaftsbetriebs überhaupt.

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jek : 21. Juli : Ein hochinteressanter Film zum Thema findet sich hier in 7 Teilen: http://www.youtube.com/watch?v=cnrYSKz-4cA Viele Grüße Weiter ...
jb : 6. August : Danke für den Hinweis! Ich hatte jetzt Gelegenheit, mir den Film anzuschauen. Er ist zwar ein bisschen einseitig - man… Weiter ...
jek : 10. August : Ich stimme zu, dass der Film nicht ganz ausgewogen ist, und ich immer das Gefühl hatte, dass die Neue Medizin… Weiter ...

13. Juli 2009                     Kategorie(n): Fundsachen

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Stephen J. Crothers über “Schwarze Löcher”

Stephen J. Crothers, bekannt durch seine Kritik an dem Konstrukt “Schwarzes Loch”, hat einen interessanten Videoslidevortrag zum Thema gehalten mit dem Titel “The Schwarzschild Solution and its Implications for Gravitational Waves”. Der Beitrag (2,5 h Laufzeit) findet sich unter

http://www.worldnpa.org/php2/index.php?tab0=More&tab1=Media&tab2=Display&id=180

Um das Slide-Video zu sehen, muss man nur auf “media file” klicken.

Warnung: Sprache Australisch :-D , mathematischer Inhalt.

29. Mai 2009                     Kategorie(n): Fundsachen, Sonstiges

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Gunnar Heinsohn in der FAZ

Nachdem sich die Frankfurter Allgemeine Zeitung vor kurzem mit einem seichten Artikel zum Thema Chronologiekritik negativ hervorgetan hatte, hat sie vorgestern Wiedergutmachung geleistet: Chris Marx weist auf einen ausgezeichneten Beitrag des österreichischen Publizisten Thomas Strobl über Gunnar Heinsohn hin. Darin wird endlich mal Heinsohns Doktorarbeit über die Entstehung der antiken Eigentumsgesellschaft angemessen gewürdigt. In der Diskussion hat sich auch Marx selbst zu Wort gemeldet.

Mit Heinsohn meint es die FAZ ohnehin gut: Am 20. Mai erschien von seiner Hand Die nächste Blase schwillt schon aneine eigentumsökonomische Analyse der derzeitigen Bankenkrise.

emma : 2. Juni : Leider kann ich den Beitrag nicht so ausgezeichnet finden - trotz des überschwänglichen Lobs für Heinsohn. Strobl unterschlägt -… Weiter ...
jb : 14. Juni : ACK, "ausgezeichnet" ist mindestens zu relativieren: im Vergleich zum früheren FAZ-Artikel über Chronologiekritik und im Hinblick auf den Erscheinungsort (Tageszeitung).… Weiter ...

21. Mai 2009                     Kategorie(n): Fundsachen

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Zwischen Rhein und Irminsul: Westfalen zur Zeit der Sachsenkriege

Ein Vortrag in Kooperation mit der Universität Osnabrück und der Stadt- und Kreisarchäologie Osnabrück

Nr. 10893 http://www.vhs-os.de/7958.asp
Dr. Christoph Grünewald, Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Außenstelle Münster

Haus der Volkshochschule, Bergstraße 8, Osnabrück
im Vortragssaal
Mittwoch, 27. Mai, 19.00 Uhr,
Eintritt 4 €, keine Ermäßigung!

Die Namen der Franken und Sachsen erscheinen in den spätantiken und frühgeschichtlichen Quellen, insbesondere zum Verlauf der Sachsenkriege zur Zeit Karls des Großen. In der Vergangenheit hat man versucht, ihnen nach den Schriftquellen bestimmte Siedlungsgebiete zuzuweisen und archäologische Befunde als typisch fränkisch oder typisch sächsisch anzusprechen. Das westfälische Münsterland liegt dabei an der Schnittstelle zwischen Franken und Sachsen. Eine kritische Überprüfung dieser Modelle auf Grund neuerer Grabungsergebnisse zeigt die Probleme um die ethnische Deutung archäologischer Funde und Befunde. Bei der Interpretation der spätkaiserzeitlichen und völkerwanderungszeitlichen Befunde in Westfalen gelingt keine klare Definition von “sächsisch” oder “fränkisch”.

Anmeldung und Information:

Telefon: 05 41/323 – 22 43
oder 05 41/323 – 46 94
Fachliche Beratung:
Dr. Carl-Heinrich Bösling
Telefon: 05 41/323 – 21 97

"Ein Erinnerungszeugnis beweist somit nichts, sondern verlangt nach dem Beweis (nicht der bloßen Annahme) der Glaubwürdigkeit jeder einzelnen seiner Faktenbehauptungen. Es wird erst dann interpretationsfähig, wenn das Verhältnis der angesprochenen Fakten und deren Modulation abgeklärt ist." [Johannes Fried, Schleier der Erinnerung, S. 368]