Chronologiekritik

oder

Stimmt unsere Zeitrechnung?

Ist Karl der Große eine Legende oder hat er tatsächlich gelebt ?
Wann lebten die Pharaonen?
Wann und wie wurden die Pyramiden gebaut?
Wie „alt“ ist die Vorzeit in Wirklichkeit?

Donnerstag 13. Januar 2011
Vortrag und Seminar mit Dr. Heribert Illig

Moderation: Roger Seimetz

Immer wieder stoβen wir in Geschichtsbüchern auf merkwürdige, ja unerklärliche Behauptungen. Die wissenschaftliche Beschäftigung mit der Geschichte ist relativ jung. Erst seit etwa 150 Jahren werden systematisch dokumentarische Quellen untersucht und archäologischen Funde ausgewertet. Welcher Bürgermeister ist nicht stolz, wenn die Ursprünge seiner Stadt bis in graue Vorzeit reichen und ihr Name in einem historischen Dokument erwähnt wird? Dass dabei auch dieses oder jenes Schriftstück gefälscht wurde – und noch wird – ist hinreichend bekannt.

Ein Team von Historikern um den deutschen Wissenschaftler Dr. Heribert Illig ist seit mehr als zwanzig Jahren bemüht, Licht ins Dunkel der Geschichte zu bringen. Die Zeitschrift „Zeitensprünge“ und eine Fülle von Büchern sind Zeugnis dieser Forschung. Ihre heftig diskutierten Ergebnisse basieren vor allem auf den Zeugnissen der Archäologie und grenzen sich scharf ab von der bisher üblichen Praxis, Ereignisse in das Zeitschema von Legenden oder religiösen Schriften einzupressen.

Dr. Heribert Illig wurde 1947 geboren und lebt seit über 50 Jahren dicht bei München. Er hat bei seiner Dissertation über Egon Friedell gelernt, dass Geschichte nicht nur aus einem einzigen Blickwinkel gesehen werden kann und darf, sondern bei gezielter Suche immer weitere Facetten offenbart. So kam er 1979 zur Chronologiekritik, Er machte sich 1988 als Autor und Verleger selbständig und beschäftigte sich mit europäischer Vorzeit ebenso wie mit dem Alten Ägypten oder Griechenland. Dabei stieß er 1991 auf das „Schwarze Loch“ im frühen Mittelalter. Zu seiner Erklärung ist die These einer Phantomzeit im ersten Jahrtausend entstanden, die seitdem die Fachwelt in Verlegenheit bringt. Denn die bizarre Fundarmut, die in Wahrheit eine Fundleere ist, lässt sich im herkömmlichen Zeitschema nicht erklären. Über das Entstehen dieser These bis hin zu aktuellsten Ergebnissen wird Herr Illig am 13. 1. 2011 berichten.

Die Konferenz mit anschlieβender Diskussionsrunde findet statt am Donnerstag, den 13. Januar 2011 im „Centre Prince Henri“ in Walferdange (Luxemburg). Beginn: 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Am Freitag um 10.00 Uhr wird Dr. Illig ein 2-stündiges Seminar als Vertiefung seines Vortrags anbieten mit dem Schwerpunkt:

Phantomzeit im Mittelalter

Dieses Seminar findet ebenfalls im „Centre Prince Henri“ statt. Die Teilnahme an dem Seminar ist ebenfalls frei, aber wir bitten um Anmeldung an folgender Adresse: halu@uni-heidelberg.de

Die Konferenz wird organisiert von folgenden Vereinigungen:

HEIDELBERG ALUMNI LUXEMBURG (HALU)
ASSOCIATION LUXEMBOURGEOISE DES ENSEIGNANTS D’HISTOIRE
GESCHICHTSFRËNN NIDERANVEN