Am Mittwoch, 4. Januar 2012 um 20.15 Uhr zeigt der Fernsehsender ARTE erneut

Kathedralen – Wunderwerke der Gotik

(Frankreich, 2010, 81 min)
Regie: Christine Le Goff, Gary Glassman

Wiederholungen:
05.01.2012 um 14:45
08.01.2012 um 10:25
16.01.2012 um 15:05

Notre Dame

Die sich dem Himmel entgegenstreckenden Bauwerke der Gotik, allen voran die Kathedralen im Norden Frankreichs, bergen immer noch Rätsel der Architektur. Archäologen machen sich neueste Techniken zu eigen, um diesen Geheimnissen der Baudenkmäler des Mittelalters auf die Spur zu kommen.

Der gotische Baustil entwickelte sich in der Mitte des zwölften Jahrhunderts im Herzen des Königreichs Frankreich, breitete sich über ganz Europa aus und revolutionierte die Architektur. Die Kathedralen, in denen die Kunst der Gotik zur Vollendung kam, haben die Landschaft Nordfrankreichs verändert. Im Laufe der Jahrhunderte sind die riesigen steinernen Kirchenschiffe ein solch vertrauter Anblick geworden, dass sie keine architektonischen Geheimnisse mehr zu bergen scheinen. Aber was ist wirklich über ihre Entstehung bekannt? Schließlich haben die Baumeister nur wenig Material für die Quellenforschung hinterlassen.
Seit 20 Jahren hat eine neue Forschergeneration sich direkt vor Ort begeben, auf die Baustellen in Noyon und Chartres, um die Baudenkmäler selbst als Quellen zu verwenden. Andere Archäologen untersuchen mit Spitzentechnologien das Herz von Notre Dame in Paris sowie der Kathedralen in Beauvais und Amiens, die echte Herausforderungen an die Gesetze der Schwerkraft stellen. Aus dem im Mittelalter verwendeten Stein, Glas und Eisen schließen sie auf die komplexen Verfahren und das umfassende Wissen der alten Baumeister. Dank dieser Entdeckungen kann so manches Klischee über die Bauwerke der Gotik widerlegt werden.

Der Dokumentarfilm “Kathedralen – Wunderwerke der Gotik” ist Teil einer Reihe über die großen Baudenkmäler der Welt, die die Geschichte der Menschheit prägen, weil sie Zeugnis über die architektonische Kunstfertigkeit ablegen und zu Symbolen des menschlichen Genies geworden sind. Die Reihe stützt sich auf die neuesten Ergebnisse in Naturwissenschaften, Archäologie und Geschichte, die von den Forschern an den historischen Orten und an konkreten Beispielen veranschaulicht werden.

Wichtig an diesem Film ist, dass er, obwohl von der Gotik handelnd, ein wichtiges Datierungskriterium für das Aachener Münster liefert. Es betrifft die umlaufenden eisernen Ringanker des Oktogons. Ausführlich und in anschaulicher Art und Weise ist dieses Argument in der jüngsten Veröffentlichung Heribert Illigs “Aachen ohne Karl den Großen. Technik stürzt sein Reich ins Nichts” (Seite 133-170) nachzulesen.