Fantomzeit

Dunkelheit oder Leere im frühen Mittelalter?

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Aktuelle Hauptbeiträge:

13. Juli 2010                     Kategorie(n): Fundsachen

eingestellt von: ao

Pflanzengene versus Paläobiologie

Künstliche Domestizierungsversuche haben gezeigt, dass es möglich ist, in weniger als 20 Generationen eine Pflanze wie z.B. teosinte (ein wildes Gras) zu Mais zu domestizieren. Die Quantitative Trait Locus (QTL) Mapping Methode zeigt, dass nur geringfügige Modifikationen dafür notwendig sind.

Das sind keine guten Nachrichten für die Paläobiologie, die mit langen Zeiträumen operiert. Daher muss wohl die Genetik in diesem Fall falsche Ergebnisse liefern oder nicht richtig angewendet worden sein, so wird argumentiert (http://www.physorg.com/print197739400.html). Das Archäologie und Paläobiologie mit falschen Zeiträumen operieren könnten, wird als weitere Option mal wieder übersehen. Auch Georg Mentings “Die kurze Geschichte des Waldes” hat dieses bereits deutlich gemacht.

13. Juli 2010                     Kategorie(n): Fantomzeit, Fundsachen

eingestellt von: jb

Galway Computistics Conference 2010

Vom 16. bis 18. Juli findet in Galway (Irland) die dritte International Conference on the Science of Computus statt. Aus Deutschland trägt unter anderen Zeitensprünge-Autor Dr. Ulrich Voigt vor. Voigt spricht über den (von ihm so genannten) “Kalenderstein” von Ravenna und dessen 95-jährige Ostertafel. Er zeigt an diesem Beispiel, dass antike Ostertafeln – entgegen der allgemeinen Einschätzung – keineswegs primitiver waren als die seit dem Mittelalter ausschließlich noch verwendete 532-jährige Tafel. Im Gegenteil waren sie dieser in technischer Hinsicht nicht selten überlegen. (Um so dringender stellt sich die Frage, warum die 532-Periode alle anderen abgelöst hat. Voigt beantwortet diese Frage meines Wissens nicht. Die Antwort, die ich in meinem Beitrag Wer erfindet historische Zeit? versuche, weist er zurück, weil er Illigs Fantomzeitthese ablehnt.)

Hier der Text der Vortragsankündigung auf der Tagungsseite:

A New Effort to Understand the 95-year Table of Ravenna

Ulrich Voigt

In terms of basic definitions, medieval computus paschalis and pre-medieval Alexandrian computus are identical, but there is a difference in respect to the organization of Easter tables. Alexandrian Easter tables follow the 95-year period, whereas the medieval Easter table runs over 532 years. As the 532-year period constitutes the shortest (full) cycle of Easter dates, historians have concluded that the 95-year period must be an incorrect pseudo-cycle. The medieval 532-year Easter table thus became a testament to superior computistical thinking, a monument of progress.

This conclusion is false, however, and the general evaluation of historical progress which stems from it is erroneous. On the contrary, the sixth-century 95-year Easter table exhibited in the Museo Arcivescovile di Ravenna can reasonably be considered a pre-medieval monument to the superior technical knowledge of earlier times.

Galway Computistics Conference 2010

Voigt weist weiter darauf hin, dass die Webveröffentlichungen How to compute Key Calendar Dates und Zyklen und Perioden wesentlich ergänzt wurden und inzwischen beide Buchumfang erreicht haben.

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"Sie [die Quellenkritik] prüft erinnerungskritisch den Quellenwert und die Tragweite der Aussagen. Gedächtniszeugnisse, mithin die meisten erzählenden Quellen, sind also in Hinblick auf ihre faktizistischen Aussagen grundsätzlich mit Skepsis, nicht mit vorauseilendem Vertrauen zu benutzen; denn jedes ist in jedem Fall, wenn auch in unbekanntem Umfang und mit nicht verifizierten Aussagen, als sachlich falsch zu betrachten, obgleich es auch Zutreffendes tradiert." [Johannes Fried, Schleier der Erinnerung, S.368]