Dr. Detlef Suhr

3. November 1962 – 28. Januar 2013

In memoriam

Detlef Suhr studierte nach dem Abitur in Leipzig und Erfurt Medizin. Nach Promotion und klinischer Tätigkeit eröffnete er 1995 in Gotha eine Praxis für Allgemeinmedizin, die er seit 2001 zusammen mit seiner Frau führte.

Neben der Medizin bewahrte er sich immer ein waches Interesse für Geschichte. In Verbindung beider Fächer konnte er große Krankheiten ebenso verfolgen wie die Krankheiten der Großen. Einer seiner Verlage formulierte es so: „Prominente Patienten, schicksalhafte Krankheitsverläufe und Fehldiagnosen, Infektionen, Sehfehler, Nervenleiden, Fehlbildungen – Detlef Suhr zeigt kurzweilig und amüsant jene Seiten der Mächtigen der Weltgeschichte, die uns die Geschichtsbücher oft vorenthalten und lüftet unglaubliche medizinische Geheimnisse“.

Seine einschlägigen Recherchen konnte er in fünf Büchern publizieren. Nach seinem letzten ergab sich zwanglos der Kontakt hin zu den Zeitensprüngen und zur Chronologiekritik. Ab da beschäftigten ihn auch Pläne für weitere Forschungen und zugunsten der Zeitschrift.

Warum ihn nach seinem letzten Aufsatz über den „konstruierten Tod Karls des Großen“ am 28. 01., ausgerechnet an dessen Todestag, ein Herzinfarkt hinweggerafft hat, bleibt bei einem 50-Jährigen ein unergründliches Rätsel. Er hinterlässt Frau und zwei Söhne.

 Bibliographie

2012: Einhard und der konstruierte Tod Karls des Großen; Zeitensprünge 24 (3) 634-645
2011: Die Karlsleiche Ottos III. Medizinische Wertung einer Gruselgeschichte; Zeitensprünge 23 (3) 705-714
2010: Zweifel. Gab es Karl den Großen wirklich? Jena, Neue Literatur
2007: Schicksal · Wenn Krankheiten Geschichte schreiben; Gelnhausen, Wagner
2005: Zufall oder Fluch? Der Tod des Präsidenten; Jena
2003: Visite in der Weltgeschichte · Von Alexander dem Großen bis Erich Honecker · Krankheiten, die Geschichte schrieben; Jena, Neue Literatur
2002: Krankheiten, die Geschichte schrieben · Über den medizinischen Faktor in der Welt­geschichte; Jena, Neue Literatur