Fantomzeit

Dunkelheit oder Leere im frühen Mittelalter?

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1. Mai 2007 um 10:47

Konstantin der Überlebensgroße

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Anlässlich der Ausstellung „Konstantin der Große”, die vom 2. Juni bis zum 4. November 2007 in Trier statt findet, erhebt sich auch die Frage nach der Einordnung dieses Kaisers innerhalb der abendländischen Chronologie.

“Als einen Höhepunkt der Europäischen Kulturhauptstadt 2007 Luxemburg und Großregion zeigt das Land Rheinland-Pfalz gemeinsam mit dem Bistum Trier und der Stadt Trier die bedeutende kulturhistorische Ausstellung „Konstantin der Große”.
Zum ersten Mal widmet sich eine Ausstellung in diesem Umfang dem römischen Kaiser, der Konstantinopel gegründet hat und die Geschichte Europas durch die Anerkennung des Christentums bis heute geprägt hat.” [konstantin-ausstellung]

Wer war der Herrscher, dem diese Taten zugeschrieben wurden und wann ereigneten sich diese? Auch im Falle Konstantins des Großen führt die herkömmliche Chronologie zu bemerkenswerten Unwahrscheinlichkeiten:

Besonders offensichtlich wird dies beim Vergleich der Todesjahre der Kaiser des 1. mit denen des 4. Jahrhunderts, die einen gleich bleibenden Abstand von ca. 299 Jahren aufweisen. Darüber hinaus findet sich eine große Anzahl an Parallelen zwischen Konstantin d. Gr. (306-337) und Herakleios (610-641) sowie deren Nachfolgern. All dies deutet darauf hin, dass jener große Konstantin der Geschichtsbücher eine Idealisierung verkörpert, der reale Taten und Objekte aus späterer Zeit zugeordnet wurden. Erhielt demnach Byzanz mit ihm erst jenen christenfreundlichen Namenspatron, Begründer und Erbauer, sowie eine Tradition, welcher diese Stadt Rom ebenbürtig machte?

13 Kommentare zu “Konstantin der Überlebensgroße”
1
jb sagt:
29. Mai 2007 um 09:09

hek:

All dies deutet darauf hin, dass jener große Konstantin der Geschichtsbücher eine Idealisierung verkörpert, der reale Taten und Objekte aus späterer Zeit zugeordnet wurden. Erhielt demnach Byzanz mit ihm erst jenen christenfreundlichen Namenspatron, Begründer und Erbauer, sowie eine Tradition, welcher diese Stadt Rom ebenbürtig machte?

Eine Antwort auf diese Frage ist unter anderem davon abhängig, wie Euseb einzuordnen ist.

Auf Sicht der FZT spricht freilich Einiges dafür, dass Euseb in großen Teilen ein späterer Pseudepigraph ist. Insbesondere könnte er dem vorfzlichen Lukas-Justinian-Komplex oder auch dem nachfzlichen Komplex „Photios-Theophanes-Dionysius Exiguus-Konstantin VII.“ angehören.

Folgender Hinweis von August Strobel ist vielleicht nicht uninteressant (August Strobel, Ursprung und Geschichte des frühchristlichen Osterkalenders, Berlin 1977, S. 407):

„Euseb hat die Geburt Jesu auf das Jahr 5200 der Welt gesetzt, wobei er offensichtlich – auffallenderweise sehr früh – die 5500-Jahr-Rechnung eines Julius Africanus oder Hippolyt von Rom modifiziert hat. Seine Gründe lassen sich einigermaßen erschließen. Möglich bleibt, daß bei ihm ältere, zum Beispiel jüdische Zahlen verarbeitet sind. Man wird jedoch vor allem sehen, daß die Vicennalien Kaiser Konstantins (25. Juli 325 n. Chr.), die nach Abschluß der Synode von Nicäa gefeiert wurden (= 5518. J. d. W., so der Gr. u. d. Armen. [griechische und armenische Übersetzung, jb]), genau 300 Jahre nach dem Beginn des Wirkens Jesu (15. Jahr des Tiberius) zu liegen kommen (die griech. Üb.: 5218. J. d. W.). Verkündigte damals Jesus den Frieden (Apg 10, 36 ff.; Lk 4, 16 ff.), so jetzt endgültig der Kaiser, dem Euseb in der Tat eine fast messianische Huldigung zuteil werden läßt (Vita Const. III, 15. 17). Diese tritt um so kühner hervor, als der Regierungsantritt Konstantins nun auf das ca. 5500. Jahr der Welt zu liegen kommt. Es ist jenes Jahr, das bis Euseb einhellig der Geburt des Erlösers vorbehalten war, die nun aber freilich auf das ca. 5200. Jahr der Welt vorgeschoben wurde. Es ist in Hinsicht auf die Verbreitung und Anerkennung der 5500-Jahr-Rechnung vielsagend, daß die Eusebianische Weltchronologie zunächst kaum zum Tragen kam, daß sie aber je länger je mehr durchaus Abnehmer fand.“

In einer Fußnote zum Satz über die Verarbeitung jüdischer Zahlen heißt es: „[…] Auf jeden Fall hat Euseb sehr bewußt gearbeitet […]. Ob man in Anbetracht der Tatsache, daß 5200 durch 8 teilbar ist, mit der Möglichkeit rechnen darf, daß Euseb eine die Oktaëteris begleitende weltchronologische Spekulation widerspiegelt (so V. Grumel, La chronologie, S. 24 f.), erscheint uns – da ungenügend begründet – sehr zweifelhaft.“

2
timeslip sagt:
4. Juni 2007 um 13:45

Wer war der Herrscher, dem diese Taten zugeschrieben wurden und wann ereigneten sich diese?

In meinem Notizbuch stehen das Folgende;
Von CE 497 bis CE 527…

3
hek sagt:
5. Juni 2007 um 09:11

Steht da auch warum?

4
timeslip sagt:
7. Juni 2007 um 09:11

Steht da auch warum?

“DER CHRONOLOGISCHE RAHMEN
DER EUROPÄISCHEN GESCHICHTE
GEMÄSS DEM HUNGARISCHEN
KALENDER
Ich hoffe, dass meine bisherige Argumentation, mit der ich zeige, dass eine
Zeitverschiebung von ungefähr 200 Jahren vorliegt, von hinreichender
Überzeugungskraft war.
Die Zeitverschiebung kam durch die Zurückzählung der Frühlingsnachtgleichen
an den Tag, aber das auf den Tag genaue Ausmaß der Zeitverschiebung wurde
durch die festgehaltenen Sonnenfinsternisse des Altertums belegt. Wie ich schon
erwähnt habe, haben die Historiker die relative Chronologie des Altertums, deren
chronologische Eckpunkte ich hier kurz noch einmal aufführen möchte,
überraschend genau rekonstruiert;
Das Jahr 154 unserer Zeitrechnung [Trad. 45 unserer Zeitrechnung oder BC 45,
a.u.c. 709.]
In diesem Jahr, an den ersten Januar wird der Julianische Kalender eingeführt, ein
Ereignis, das – nicht unwichtig für die Zeitgenossen – mit dem Neumond
zusammenfällt.
Das Jahr 212 unserer Zeitrechnung [Trad. 14 unserer Zeitrechnung oder AD 14,
a.u.c. 767]
Unverrückbarer Eckpunkt der traditionellen Geschichtschronologie, weil da Kaiser
Augustus in Nola stirbt.” (Seite 69.)

5
neukum sagt:
7. Juni 2007 um 09:40

In, wie ich meine, weitaus größerem Umfang wurde die Geschichte von Kaiser Herakleios gefälscht. 610 löst er den Usurpator Phokas, unter dem das Reich praktisch zusammengebrochen war, ab. Real ist H. vermutlich um 614 abgetreten (die Umstände bleiben vorläufig noch unklar). Für die Jahre bis 641 wird eine ziemlich phantastische Szenerie erfunden: H. zieht alle Truppen von der Westgrenze ab (obwohl diese schwer bedroht ist durch Awaren und Slawen) und unternimmt ab 622 einen Rachefeldzug gegen Persien, das zuvor vermutlich in der Lage war, zweimal militärisch bis zum Bosporus vorzustoßen (Parallele zu den späteren fantomzeitlichen arabischen Belagerungen!) und das 912 Syrien, Palästina u. Ägypten erobert hatte. Er zieht durchs innere des Iran, bis der Perserkönig Chosrev Parvez 628 vollständig besiegt ist, vollbringt dabei persönliche Heldentaten. Anschließend bleibt kaum noch Zeit, den Zusammenbruch gegen die Araber chronologisch unterzubringen: Ein akut vergreister Kaiser stellt eine Armee unter der Führung militärisch unerfahrener Eunuchen auf (die bewährten Haudegen aus dem Perserfeldzug standen plötzlich nicht mehr zur Verfügung) und wird 634 besiegt, die zurückgewonnenen Gebiete gehen danach ohne nennenswerten Widerstand erneut verloren. Vorher hatte er angeblich seit 630 noch erfolglos versucht, den innerbyzantinischen Konflikt zwischen Orthodoxen und Monophysiten auszugleichen (“monotheletische” Formel, vielleicht wurde dieser Versuch real zwischen 610/614 unternommen). Es scheint mir also eher Konstantin “der Überlebensgroße” als Vorbild für Herakleios “den beinahe Überlebensgroßen” zu dienen.

[…] Zeitenspringer – Auf nach Trier! eingestellt von admin Vom 2.6. bis 4.11.2007 findet in Trier die “Konstantin der Große”-Ausstellung statt. Diese Gelegenheit wollen wir (einige Zeitenspringer, bisher: Gerhard Anwander und Susanne Fuder, Ewald Ernst und Galina, Ludger Funke, Herbert und Anga Helmecke, Marianne Koch, Hans-Erdmann Korth, Andreas Otte) am 29.9./30.9. neben dem Ausstellungsbesuch für ein informelles “Kamingespräch” und die Besichtigung interessanter Trierer Bauobjekte nutzen. […]

7
Vinzenz Obinger sagt:
21. Juli 2007 um 22:01

Mehrere Anfragen samt Theorie:

Wenn man Mohammed mit der ursprünglichen Topper-These zeitlich in die Nähe von Arius bringt, der 325 als Anhänger eines arianischen Glaubensverständnisses quasi mitverurteilt wurde und dann eine eigene jüdisch-christlich-persische Glaubensgemeinschaft begründet hat (der Islam in seiner heutigen Form wäre dann ja wohl aus dem 10. Jahrhundert), warum schiebt man den Herakleios nicht auch einfach nach vorne und versucht die Nachfolger abzugleichen.

Denn: Ist schon mal jemandem aufgefallen, dass sowohl im Westen als auch im Osten viele Namen in den diversen Kaiser-, Papst- und sonstigen Namenslisten ebensogut als zeitgenössische oder nachträgliche “Ehrentitel” durchgehen würden, bis hin zu Namen wie Benedictus oder Bonifatius.

Überhaupt scheint mir immer mehr die Namensetymologie von Bedeutung zu sein:

Hat sich eigentlich schon mal jemand die Frage gestellt, warum es die Namen Karlmann und Pippin nur in einem ganz bestimmten Zeitraum gibt und bis heute keine Vernünftige etymologische Herleitung möglich ist.

Was, wenn Karlmann eigentlich nur die “harte” Form von Charlemagne ist (siehe Alemann, Alemannien, Allemagne) und viele der Namen und Länder mit -mann sich gar nicht von den Mannen einer Person ableiten, sondern vom lateinischen Magnus. Vergleicht man zum Beispiel die Namenslegende des Berchtesgadener Watzmann (samt Frau mit sieben Kindern), in der ein großer, aber harter König in einen der größten Berge der Region verwandelt wird, was spricht dagegen, dass hier ein Watzo der Große (Watzo=Warin=Guarin=Warinbert=Guaribert=Garibert der Große) dahinter steht. Ähnlich wie hinter Tatzmann, Tatzo der Große (Taginbert=Dagobert) steckt.

Darauf kommt man, wenn man sich im 10. Jahrhundert umschaut. Da gibt es einen Heinrich , der in Urkunden zum Hezelin wird (Hezzo, Hessilo, etc.). Aber Tassilo muss unbedingt ein Tassilo bleiben, hinter ihm darf sich keine regionale Verkleinerungsform für einen realexistierenden größeren Namen stehen.

Wir wissen heute dass die Ursprungs-Ariberts, Aribos, Arbeos sowie Odoakers/Ottokare vom Chiemgau und von Steiermark/Kärnten (Anfang des 10. Jahrhunderts), dass hat aber die Urkundenschreiber damals nicht interessiert, sondern sie haben die Namensschreibung und Regionalbeziehung verwendet, die ihnen am naheliegendsten war. Warum kann das nicht öfter passiert sein und wir haben viele identische Personen.

Was ist mit den Namenslücken bei den Transformationen im Hochadel der Phantomzeit. Da hören plötzlich die Chlodwigs, Chariberts, etc. auf, aber bis sie als Ludwigs und Ariberts wieder auftauchen, entsteht fast ausnahmslos eine Lücke von 80 bis 120 Jahren, in denen entgegen der Traditionen vorher kein Nachkomme mehr mit diesen Namen belegt worden ist, um dann in ganz anderen verwandtschaftlichen Linien wieder Auferstehung zu feiern?

Was nun wenn alle Karlmanns gleich groß waren, sprich es tatsächlich einen Karl den Großen gegeben hat? Was wenn wir alle Karlmanns ineinanderschieben? Das einzige was passiert ist, dass sich bei Karl dem Großen selbst jene angeblich zahlreichen weiteren Kinder einfinden, die ihm ohnehin schon mit weiteren Konkubinen zugeschrieben werden. Vielfach lösen sich tote Linien auf, weil sie plötzlich ebenfalls mit anderen zusammenfallen. Jung verstorbene Kinder, von denen es ohnehin keine gesicherten Daten und Gräber gibt, werden von ihrem frühen Tod erlöst und fallen mit langlebenden realexistierenden Größen zusammen.

Was wenn auch alle Pippins zusammenfallen, weil der Name ohnehin im 10. Jahrhundert und später spannenderweise weder als Beiname “Der Pfeifer” noch als Abkürzung für “Philipp” oder “Joseph” eine Rolle spielt?

Was wenn sich dann auch noch ein Rätsel löst, dass bislang die Unglaubwürdigkeit im Quadrat löst. Nämlich, dass von den wichtigen Söhnen Karls des Großen von Hildegard: Karl der Jüngere, Karlmann und Pippin, Karl der Jüngere und Pippin bereits (809 bzw. 810) sterben müssen und der verbliebene Karlmann dann ausgerechnet vom Papst “umbenannt” wird, ausgerechnet in “Pippin”, dem Namen seines verstorbenen Bruders?

Was damit, dass man Pippin von Landen-Heristal mitunter einen Vater namens Karlmann, andere ihm eine französische Regionalgröße namens Charles als Vater unterschieben? Pippin von Landen-Heristal ist dieser Karl der Große (Karlmann), davon bin ich fest überzeugt. Und der einzige, den es vom Namen her mit welchen Zuschreibungen auch immer vielleicht noch gegeben hat, dürfte wohl Karl Martell(us) gewesen sein, der als Vater dieses Karls des Großen ohnehin dem spätrömischen Zeiten nähergerückt werden sollte, damit sein sprechender Beiname eine sinnvolle Bedeutung erhalten kann.

Karl den Großen hat es gegeben, ebenso wie Konstantin und vielleicht war auch er genauso “Überlebensgroß” wie dieser, weil er nämlich nicht aus der Geschichte verschwinden muß, sondern lediglich weitere biographische Informationen hinzubekommt (andere erdichtete dafür verliert).

Im Übrigen hätte das Ganze noch einen großen Vorteil. Man müsste nicht mehr von Verschwörung ausgehen, es könnte theoretisch sogar ein “Versehen” gewesen sein, denn wenn es die Phantomzeit nicht gegeben hat, dann fallen die Supergaue, die man gemeinhin unter Völkerwanderung, Perser=Araber=Sarazenenstürme, Awaren=Hunnenstürme, Schlachten bei denen der halbe Adel ums Leben kommt (909/11), Nachfolgekämpfe bei denen ganze Sippen ausgerottet werden (613/614) nämlich so schön zusammen, dass die Geschichtsschreiber des 10. Jahrhunderts, die im Auftrag Ottos und Konstantins mit dem Aufsammeln der Reste beschäftigt waren, gar keine andere Wahl gehabt haben, als Geschichte neu zu erfinden, durch eine subjektive Zusammenstellung von Namen und Geschlechtern.

Was haltet ihr von dieser etymologischen Variante der Theorie?

8
Vinzenz Obinger sagt:
22. Juli 2007 um 08:03

Teil II:
Bezüglich von an Herkules anknüpfende Beinnamen erinnern wir uns schwach, aber immerhin mit Wikipedia (Artikel Römische Tetrarchie), dass Diokletian 293 ein neues Regierungssystem einführte
“Das von Diokletian erdachte System beruhte auf vier Herrscher im Kaiserrang: Jeweils einen Seniorkaiser (Augustus) im Westen (Residenzen waren hier Mailand und Aquileia) und im Osten (Residenz Nikomedia), der je einen Juniorkaiser (Caesar) adoptierte, welcher später sein Nachfolger werden sollte.” Und nun nahmen doch auch die beiden Augusten tatsächlich Götternamen als Beinamen an und wen wunderts. “Diokletian nahm als Beinamen des Götternamen Iovius an, sein Mit-Augustus Maximian den Namen Herculius.” (Siehe die schöne Zusammenstellung auf http://www.treveris.com/konstantin.htm Es wird hier von sakraler Legitimierung gesprochen!) Maximians Mitkaiser ist Constantius I. (Chlorus), dessen Sohn wiederum Konstantin der Große.

9
Vinzenz Obinger sagt:
22. Juli 2007 um 08:14

Es gibt einen interessanten Artikel von Bruno W. Häuptli im BBKL (http://www.bautz.de/bbkl/t/trdat_iv.shtml) zur armenischen Königsdynastie. Demnach gibt es dort arsakidische Könige namens Chosrau I. (Chosroes, 216/217-252), Enkel Trdats II., Sohn Chosraus II. (279/280-287). Tja, hier es geht also um die Parther, “ein antikes iranisches Volk, das vom 3. Jahrhundert v. Chr. an im heutigen Iran ein Reich aufbaute” (Wikipedia). Und wer war doch gleich nochmal der Kontrahent von Herakleios, der persische Großkönig Chosrau II.

Und wer war doch gleich nochmal der Nachfolger von Herakleios, richtig: ein Konstantin (der III. von Byzanz),

Dem wer folgte?: Heraklonas, der Sohn des Kaisers Herakleios. Nochmals zum Herkules aber auch … Ein Schelm wer Böses dabei denkt …

10
Vinzenz Obinger sagt:
22. Juli 2007 um 08:17

Wer hat schon seit langem auf die Probleme der armenischen und parthischen Geschichtsschreibung und diesbezügliche Kalenderstreitigkeiten hingewiesen, richtig: Illig & Co.

11
hek sagt:
22. Juli 2007 um 15:58

Ein paar Anmerkungen:
>Was, wenn Karlmann eigentlich nur die “harte” Form von Charlemagne ist…

Karl/Charl/Earl gilt als altnordischer Häuptlingstitel. Karlmann wäre demnach eine verdoppelnde Hervorhebung (ähnlich Häuptling – Haupt-mann). Der Gleichklang Karlmann – Charlemagne bzw Carolus Magnus war sicher nicht unerwünscht. Ansonsten scheint Karlmann nur eine Sonderform von Karl zu sein und beide sind keine Eigen- sondern Regentennamen.
Pippin kam als Eigenname erst im 11. Jh. auf. Die Bezeichnung ‘Der Kleine’ dürfte davor eine Unterscheidung für den Sohn des Regenten gewesen sein.

>Man müsste nicht mehr von Verschwörung ausgehen…

Das muss man bei der FZ genauso wenig wie bei der Sommerzeit unserer Tage. Beides war ein Verwaltungsakt, der Nutzen versprach.

>Chosrau I + II…

Dies gäbe einen weiteren Punkt für die Liste der Pro-FZ Beobachtungen (http://www.fantomzeit.de/?page_id=39)

12
Vinzenz Obinger sagt:
22. Juli 2007 um 18:57

Nun mal langsam mit den Pferden:

Karl=Charles=Earl = altnordischer Häuptlingstitel?

Pippin als Eigenname des 11. Jahrhunderts?

13
jb sagt:
22. Juli 2007 um 21:12

Um auf die hochinteressanten, an diesem Ort ein wenig versteckten Kommentare aufmerksam zu machen, habe ich im Forum ein paar Zeilen dazu geschrieben.

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"Wer Erinnerungszeugnisse heranzieht, dem obliegt die Beweislast, zu klären, was in positivistischem Sinne jeweils zutrifft, nicht umgekehrt: Nicht der Skeptiker muß nachweisen, was nicht zutrifft. Wenn eine derartige Beweisführung nicht gelingt, bleibt jede Sachaussage, die sich auf das fragliche Erinnerungszeugnis stützt, in hohem Maße hypothetisch und anfechtbar. Diese Forderung bedeutet eine Umverteilung der bisherigen Beweislast im Hinblick auf die Glaubwürdigkeit der historischen Quellen. Alles kann falsch sein; so muß prinzipiell alles als falsch betrachtet werden." [Johannes Fried, Schleier der Erinnerung, S. 368]