Fantomzeit

Dunkelheit oder Leere im frühen Mittelalter?

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Aktuelle Hauptbeiträge:

10. März 2011                     Kategorie(n): Fundsachen

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18th Annual Natural Philosophy Alliance Conference

Die Natural Philosophy Alliance hält ihre diesjährige Konferenz vom 6. – 9. Juli 2011 an der Universität von Maryland ab, College Park, USA. Wofür die Natural Philosophy Alliance steht, beschreibt am besten der folgende Text mit dem Titel “Our Minimum Consensus“:

In science, it is all too easy to jump to conclusions. As the development during the past century has shown, this seems particularly true of physics. Scientific modeling should and must be consistent and free of internal contradictions. This begins with the very first step: Analyze the vocabulary used in order to define the problem in question. Many a discussion is bound to remain fruitless if there is no consensus even about the basic terminology. For instance, ’relative velocity’ may have different meanings, depending on the view of velocity. The interpretation “two bodies are in relative motion if their mutual distance changes with time” does not respect the vector property of velocities. It is often easily overlooked ‘trifles’ like this that make consensus impossible. Likewise, ‘time’ and ‘space’ provide unexpected pitfalls if unspecified. ‘Time’ is not identical with ‘duration’ and ‘space’ is not ‘volume’. Time and space in their abstract general physical meaning provide the stage on which events happen. Hence they are not subject to the events themselves. Scientific language must be unique.

A major difference between physics and math is that pure numbers don’t give us physics. The dimensions of physical quantities must be respected, independent of the system of units chosen. This is a necessary, not sufficient, condition to formulate physical ideas correctly. We should have consensus about the use of mathematics in physics as an assistant science. Math is a wonderful and most valuable help in physics – if used properly; it is a catastrophe if allowed to enslave physical ideas as is the case in certain (you-know-which) 20th century cult theories. These cult theories blocked the progress of physics more than anything else and we should consider it our task to tell the public why they should be abandoned in spite of their pseudo-successes (with math, it is possible to make a physically untenable theory yield numerically correct results, just think of cosmology before Kepler). To rid physics of this burden is not only a matter of saving uncounted $$ spent by the taxpayer and wasted by the ‘science lords’ for fruitless research that serves only their (the lords’) purpose. This is also a matter of putting physics back on the track where it once was a real science, just think of the great achievements of the 17th to 19th centuries. Their progress in science deserves to be continued in all modesty. Do not “reach for the stars”. Looking for a world formula is like looking for the pot of gold at the end of the rainbow. Nature’s Giant Puzzle is impossible to solve completely. We are lucky if a few pieces fit. […] (Peter Marquardt, Köln)

Die Konferenz ist für Vertreter der Theorie vom Elektrischen Universum besonders interessant, da die Gruppe mit ca. 10 Vortragenden vertreten sein wird. Das wird über 4 Tage neben interessanten Vorträgen und Vorführungen auch Raum für viele informative Gespräche bieten. Der Flyer zur Konferenz findet sich hier.

NPA18Flyer

Konferenzteilnehmer (Eine kleine Auswahl): Dr. Halton C. Arp, Prof. Andre K. T. Assis, Dwardu Cardona, Ev Cochrane, Dr. C. J. Ransom, Ralph N. Sansbury, Prof. Donald E. Scott, David Talbott, Wallace Thornhill, Rens Van der Sluijs.

Vorträge des Thunderbolts Project:

Wal Thornhill:
“The Natural Philosophy of the Electric Universe” (The John Chappell Memorial Lecture)
“Galaxies and Stars in an Electric Universe”

David Talbott:
“Electric Universe: An Interdisciplinary Perspective”
“Electric Universe: The Planets Bear Witness”

Jim Johnson:
“Essential Guide to the Electric Universe”

Michael Gmirkin:
“The Sun-Earth Connection”

Dwardu Cardona:
“Earth’s Primeval Polar Heat”

Ev Cochrane:
“Evidence for a Radically Different Solar System in Recent History”

Bob Johnson:
“Exploring Galactic and Heliospheric Electric Currents”

Tom Findlay:
“Introductory Guide to the Electric Universe”

Rens van der Sluijs:
“Towards a History of Plasma-Universe Theory”

Tim Erney:
“The Drift-Alfvén Model for a Magnetized Plasma Applied to Saturn’s Polar Vortices”

Michael Steinbacher, Mel Acheson:
“A New Approach to Mountain Formation”

Fantomzeit – Dunkelheit oder Leere im frühen Mittelalter? » NPA 19th Annual Conference : 21. April : [...] the success of our collaboration with the Electric Universe community at NPA-18 in College Park last summer, we will… Weiter ...
Fantomzeit – Dunkelheit oder Leere im frühen Mittelalter? » Das Programm der NPA 19 steht fest : 15. Juli : [...] Alliance vom 25. bis 28. Juli 2012 liegt nunmehr fest. Die Konferenz hat im Vergleich zum Vorjahr einen merklich… Weiter ...

15. Januar 2011                     Kategorie(n): Fundsachen

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Spiegel Online über Halton Arp

Bereits am 2.1.2010 wurde Halton Arp (“Seeing Red”) von Spiegel Online interviewt. Seine Untersuchungen zur Rotverschiebung sind ein wesentlicher Kritikpunkt an der Big-Bang Theorie und ein interessanter Aspekt beim Modellieren der Theorie des Elektrischen Universums. Der Beitrag findet sich hier: http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/0,1518,666629,00.html.

10. Januar 2011                     Kategorie(n): Fundsachen

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Vortragshinweis: Bill Gaede über “Eine Religion – genannt Mathematische Physik”

Am Samstag den 05.02.2011 um 14:00 hält Bill (William) Gaede einen Vortrag zum Thema THE RELIGION OF MATHEMATICAL PHYSICS im Brunauerzentrum, Elisabethstraße 54a, Salzburg (Österreich). Vortragssprache ist Englisch.

Gaede geht es um den beklagenswerten Zustand der heutigen “Mathematischen Physik” und er demonstriert die Absurdität typischer Konzepte wie “Big-Bang” und “Schwarze Löcher” ohne größeren Einsatz eines Formelapparates. Auf fantomzeit.de wurde schon öfters auf die Arbeiten von Stephen J. Crothers hingewiesen, die in eine ähnliche Richtung zielen.

Eine Einführung bietet http://www.youstupidrelativist.com/03Intro.html, alternativ ist Gaede’s Buch “Why God doesn’t Exist” als Download verfügbar. Eine multimediale Einführung findet sich auf Youtube.

9. Januar 2011                     Kategorie(n): Fundsachen

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Erklär’ mir die Welt – mit Gunnar Heinsohn

Am Sonntag, dem 9. Januar 2011 um 00:30 (eigentlich also am 10.1.) sendet das ZDF:

Erklär’ mir die Welt
Gunnar Heinsohn im Gespräch mit Volker Panzer

Seit Jahren beschäftigt sich der Wirtschaftswissenschaftler Gunnar Heinsohn mit den Besonderheiten unserer Zivilisation und kommt zu erstaunlichen Ergebnissen.

Der Soziologe und Wirtschaftswissenschaftler Gunnar Heinsohn hat sich im Laufe seiner Forscherlaufbahn immer wieder Gedanken über das Eigentum, die Wirtschaft, das Tötungsverbot, die Sumerer, Migrationsmodelle, demographische Entwicklungen und den Fortbestand unserer Zivilisation gemacht. Was macht unsere Zivilisation aus? Wie hat sie sich so konstituiert, wie sie sich heute darstellt? Solche und ähnliche Fragen treiben den forschenden Geist um und führen oft zu ungeahnten Antworten.

Hier der Link zur ZDF Mediathek: http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1221888/nachtstudio#/beitrag/video/1221888/nachtstudio-vom-9.-Januar-2011.

Update am 27. Januar: Dieser Hinweis bedeutet nicht, dass die Herausgeber Heinsohns politische Vorstellungen teilen. Zu diesem Thema haben wir bereits am 18. März letzten Jahres bei ähnlicher Gelegenheit Stellung genommen (http://www.fantomzeit.de/?p=2487). Der Kern der damaligen Stellungnahme sei hier wiederholt:

“Heinsohns sozialpolitische Überlegungen haben aus unserer Sicht keinen direkten Bezug zu seinen zahlreichen, teilweise brillanten chronologiekritischen Arbeiten. Die Vertreter der Phantomzeitthese und Abonnenten der Zeitensprünge gehören den unterschiedlichsten politischen Lagern von ziemlich weit rechts bis sehr weit links an. Das ist der Redaktion nicht zuletzt aus aktuellen Zuschriften noch einmal deutlich geworden: Sie reichen von verhaltener Zustimmung bis großer Empörung über die Heinsohn-Vorschläge. Auf diese Meinungsvielfalt haben wir Rücksicht zu nehmen und werden uns entsprechend mit eigenen Urteilen zurückhalten.”

5. Dezember 2010                     Kategorie(n): Fundsachen

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Reif fürs Kloster?

Nach zweijährigem, noch nicht ganz abgeschlossenem Umbau ist am 27.10.2010 die neue Dauerausstellung „Eingetreten! 1.700 Jahre Klosterkultur“ im LWL-Landesmuseum für Klosterkultur (Kloster Dahlheim, Lichtenau) eröffnet worden. Die gesamte Klosteranlage (ein ehemaliges Augustiner Chorherrenstift aus dem 16. Jh.) soll für ca. 32 Millionen Euro renoviert werden.

Die Anlage wartet neben dem Museum mit dem Klostergarten und einer urigen Restauration im Gewölbekeller auf. Zusätzlich gibt es einen größeren Tagungsraum. Das Museum ist rund um den Kreuzgang angeordnet. In der unteren Etage sind die typischen Kloster-Räumlichkeiten zu besichtigen. Teilweise sind Fundamente unter Glasfußboden sichtbar. In den oberen Etagen befinden sich die Ausstellungsräume. Die Ausstellung beginnt mit Funden und Informationen zum Kloster Dahlheim und dessen Umgebung. Neben einigen ausgestellten Funden sind vor allem die Modelle früherer Klosteranlagen recht interessant, so z.B. die beeindruckende Anlage von Cluny. Ein Gewölbekeller ist Benedikt von Nursia gewidmet, bietet jedoch nur belanglose Lichtspiele; die Architektur des Kellers ist deutlich interessanter. Auch der Rest der Ausstellung überzeugt nicht sonderlich, einige Schaukästen wirken noch provisorisch.

Das Kloster liegt verkehrstechnisch gut angebunden (nahe der A44, Abfahrt Lichtenau), jedoch praktisch im Nichts. Ein paar Wanderwege laden zum Wandern im südlichen Eggegebirge ein. Das ist es dann aber auch. Architektonisch ist die Anlage kaum nennenswert. Die großen, jedoch zumeist freien, Parkplatzflächen zeugen von ambitionierten Plänen (100.000 Besucher im Sommer). Es ist jedoch mehr als fraglich, ob sich die teure Renovierung der Anlage gelohnt hat, die derzeitige Dauer-Ausstellung jedenfalls ist nicht geeignet, diese Ambitionen in die Tat umzusetzen.

1. Dezember 2010                     Kategorie(n): Fundsachen

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Zeitalter im Chaos, Band 3, Die Seevölker – neu erschienen im Verlag Julia White

Gerade ist im Verlag Julia White der dritte Band der Reihe “Zeitalter im Chaos” von Dr. Immanuel Velikovsky erneut herausgegeben worden. Er trägt den Titel “Die Seevölker”.

Bisher sind damit im Verlag Julia White erschienen:

Welten im Zusammenstoß (2005)
Erde im Aufruhr (2005)
Zeitalter im Chaos – Band 1 – Vom Exodus bis König Echnaton (2008)
Menschheit im Gedächtnisschwund (2008)
Zeitalter im Chaos – Band 2 – Ramses II. und seine Zeit (2010)
Zeitalter im Chaos – Band 3 – Die Seevölker (2010)

Kontakt:

Julia White Publishing
Am Ring 7
D – 04720 Wöllsdorf

Tel. 03431/626916

Amazon Bestell-Link

4. Oktober 2010                     Kategorie(n): Fundsachen

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Google Earth in der Antike

In der Spiegel-Ausgabe 39 vom 27.09.2010 findet sich ein interessanter Beitrag über das spätantike Germanien mit dem Titel Google Earth in der Antike, der nun auch online erschienen ist (ein Hinweis von Hans Joachim Zimmermann). Autor ist Matthias Schulz, Kennern der Berichterstattung über die Phantomzeitthese nicht ganz unbekannt (z.B. http://www.fantomzeit.de/?p=290).

Aufhänger ist ein erneuter Entschlüsselungsversuch der Ptolemäischen Koordinaten für Germania Magna. Gleichgültig, ob dieser Versuch geglückt ist oder nicht, es scheint ein Umdenkprozess in Gang gekommen zu sein, welcher die Rolle Germaniens in der Spätantike betrifft. Und das kann nur gut sein, auch wenn die gewählten Beispiele größtenteils dem Frühmittelalter entstammen und ausgesprochen bedenklich sind.

Auch die Frage, ob die Geographia des Ptolemäus tatsächlich aus der Antike stammt, ist noch längst nicht geklärt. Gunnar Heinsohn hat sich hierzu bereits 2002 (“Karl als Kartograph?” in Zeitensprünge 14 (2), S. 278-306) kritisch geäußert.

5. September 2010                     Kategorie(n): Fundsachen

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Bewegung in der ‘Ötzi’-Forschung

Der römische Forscher Alessandro Vanzetti (Universität Rom) legte jetzt nach fünf Jahren Arbeit seinen Bericht über den ‘Ötzi’ vor, also über die vor 19 Jahren am Südtiroler Hauslabjoch gefundene Leiche (heute in Bozen ausgestellt).

Die Innsbrucker Forscher, die als erste am Ötzi forschten, erklärten ihn – als Fund aus dem Eis – zur Gletschermumie, als die er bis Vanzetti gelten musste. Dabei fehlen ihm alle Merkmale einer Gletscherleiche, insbesondere die partiellen Verformungen zu ‘Gletscherseife’.

Endlich kommt Bewegung in die erstarrte Lehrmeinung, indem die Leiche als luftgetrocknet bezeichnet wird. Wie weit die Begründungen der italienischen Forscher tragen – im Tal getrocknet, im Hochgebirge begraben -, wird zu prüfen sein. Der Ötzi ist allemal für weitere Überraschungen gut.

Hier drei Berichte zum Thema:

http://www.google.com/hostednews/afp/article/ALeqM5h-LFIkZ8xy26a6xJfOtxbENxuJ7g

http://derstandard.at/1282273634053/Oetzi-koennte-im-Tal-gestorben-sein

http://www.20min.ch/wissen/news/story/16835501

Die Widersprüche um Ötzi, seine Auffindung und die Forschungsergebnisse sind schon lange Thema in den Zeitensprüngen. Zur Ötzi-Problematik vgl. von Heribert Illig:

– (1993): Vom Ötzi und anderen Fälschungen. Zwei Buchbesprechungen zur Alt- und Jungsteinzeit; in Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart 5 (2) 7-11
– (1995): Der ach so alte, eisige ‘Ötzi’; in Zeitensprünge 7 (1) 92
– (1998): Ötzi, der Mann im Wasser? Bericht zur Lage an der Eisfront; in Zeitensprünge 10 (3) 410-418
– (2001): Ötzi – Satire wider Willen; in Zeitensprünge 13 (3) 393-400

1. September 2010                     Kategorie(n): Fundsachen

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Bericht über die Artus-Legende auf Focus-Online

Bereits am 2.8. berichtete Focus-Online (ein Fund von Susanne Eckstein) über einen interessanten Aspekt der Artus-Legende unter dem Titel “Der letzte Römer in Britannien“. Es geht um Ambrosius Aurelianus, den “letzten Römer in Britannien”.

Auch Renate Laszlo sah die Verwandschaft von Aurelianus und Artus (Zeitensprünge 1/2007), sprach von Identität beider und spürte den überlieferten Berichten nach. Diese Identität macht aber nur unter Berücksichtigung der Phantomzeit Sinn. Da der Focus-Bericht diesen Blickwinkel nicht berücksichtigt, muss er notgedrungen den hohen zeitlichen Abstand zwischen Geschehen und dessen Niederschreibung herausstellen und einen direkten Zusammenhang bezweifeln.

1. August 2010                     Kategorie(n): Fundsachen

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Welt der Wunder 8/10

Die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift Welt der Wunder wartet mit dem 11 seitigen Titel-Thema “Die schwarzen Löcher der Geschichte” auf.

Unterthemen sind: Was geschah mit Hitlers Leiche? Woher hatten die Tempelritter ihre Macht? Haben die USA und die Sowjetunion einen Atomkrieg verschwiegen? Sind 300 Jahre im Mittelalter gefälscht? Wer ließ das antike Weltwissen verschwinden? Rettete eine Geisterlegion das römische Imperium? Wer regiert Europa tatsächlich? War das Attentat auf Abraham Lincoln ein Täuschungsversuch? Wer ist der “Pharao der Rätsel”? Woran starb Josef Stalin wirklich? Wohin verschwand Hitlers Gold? Tauchte Jesus von Nazareth nach der Kreuzigung unter?

Es handelt sich also eher um eine Liste von Vertuschungen und Verschwörungen, in der die These vom Erfundenen Mittelalter wie auch der Bericht über die römische Geisterlegion (Schlacht am Harzhorn) deutliche Fremdkörper sind.

Bei dieser langen Liste bleibt außerdem auf 11 Seiten nicht viel Platz pro Thema. Den Machern der Zeitschrift ist es gelungen, auf einer halben Seite Text teilweise falsche, stark vereinfachte, insgesamt jedoch gerade noch brauchbare Informationen zum Erfundenen Mittelalter zu liefern. Amüsant ist die Bezeichnung “Kreis von Mittelalter-Experten”, der diese Meinung vertritt. Leider wird nur Otto III. als möglicher Täter genannt, der Osten wird ausgelassen. Dass die Motive für die Aktion Otto III. für Historiker “banale Gründe” sind, ist neu. Auch dass Gregor XIII. die erfundene Zeit mit seiner Kalenderreform kaschieren wollte, ist eine grobe Fehlinterpretation der Bücher über die Phantomzeitthese.

Immerhin ist der Text jedoch einigermaßen ausgewogen und könnte Leser neugierig machen. Leider fehlen Quellenangaben.

25. Juli 2010                     Kategorie(n): Fundsachen

eingestellt von: ao

Climategate II

An dieser Stelle ist bereits das Climategate vom November 2009 erwähnt worden. Inzwischen wurden die in den Emails benannten Wissenschaftler offiziell rein gewaschen, siehe z.B. Oxburgh und Penn.

Offensichtlich ist es derzeit politisch nicht gewollt, dass Verhalten der Wissenschaftler und die gesellschaftlichen Hintergründe zu beleuchten.

Das aber hat jetzt A.W. Montford in seinem Buch The Hockey Stick Illusion. Climategate and the Corruption of Science gemacht. Das Buch ist eine spannende wissenschaftliche Detektivgeschichte. Es beschreibt die Versuche, zu verstehen, wie Michael Mann’s Kurve von 1998 entstanden ist; ob und wie sie aus den Daten reproduzierbar ist. Dabei orientiert es sich an den Veröffentlichungen von Steve McIntyre und Ross McKitrick. Was sich bei dem durchaus legitimen Versuch, die wissenschaftliche Arbeit eines Anderen detailliert zu untersuchen, alles ereignet hat, wirft einmal mehr ein äußerst trübes Licht auf den heutigen Wissenschaftsbetrieb. Es verstärkt sich das Bild, dass am Anfang der aktuellen Klimadiskussion eine wissenschaftliche Arbeit steht, die voll von methodischen Fehlern ist. Die aufgedeckten Netzwerke machen deutlich, dass es kaum unabhängige Analysen zum Thema gibt. Ein kleiner Kreis von Klimaforschern kontrolliert noch immer, was zu diesem Komplex geschrieben werden darf. Das wird besonders deutlich in den Vorfällen um die Erstellung, den Review und die Veröffentlichung der einflussreichen IPCC-Assessment-Reports (Intergovernmental Panel on Climate Change).

Auch ohne Climategate (bei dem sich übrigens die Vermutungen mehren, dass es wohl ein Insider war, der die Emails und Daten veröffentlichte, kein “Hack”) wäre das Buch eine überragende Analyse gewesen. So aber belegen die neu verfügbaren Emails, die am Ende des Buches noch Eingang gefunden haben, in ihrer Verzahnung mit den früher erstellten Berichten über McIntyres Arbeiten in beeindruckender Weise das Fehlverhalten der Wissenschaftler.

Das beginnt mit der Verschleppung bis hin zur Verweigerung der Veröffentlichung von Basisdaten, die eine unabhängige Analyse der wissenschaftlichen Beiträge erlauben, und geht noch darüber hinaus. Geheimhaltung der Basisdaten kennt man auch in anderen Bereichen, z.B. der Dendrochronologie. Es ist wichtig, darauf hinzuweisen, dass Reproduzierbarkeit ein wesentliches, definierendes Merkmal naturwissenschaftlicher Arbeit ist. Es ist schon bezeichnend, wenn im Rahmen des “Peer-Review”-Prozesses solche Anfragen selten bis gar nicht gestellt werden. Das heißt dann wohl, dass wissenschaftliche Beiträge in diesem Prozess bestenfalls oberflächlich geprüft werden.

Das “Peer-Review” hat nach Montford in erster Linie die Aufgabe, zu prüfen, ob ein Beitrag “beliebt” ist – erst in zweiter Linie sollen Fehler entdeckt werden. Während inzwischen mehrfach gezeigt worden ist, dass es letztere Aufgabe kaum erfüllt und schlicht ungeeignet ist, Betrug zu erkennen, erledigt es die erste Aufgabe offenbar sehr gut, denn es ist ein wertvolles “Gatekeeper”-Instrument, das jeweils nur einem kleinen Kreis (Zitations-Zirkel) gefällige Beiträge zulässt. “Peer-Review” hat eher etwas mit Konformität denn mit Korrektheit zu tun.

Nun ist es oft kaum möglich, einen Beitrag vor der Veröffentlichung genau zu prüfen. Um so wichtiger ist es – erstens – die Daten für eine spätere unabhängige Prüfung zur Verfügung zu stellen und – zweitens – Beiträge, die sich kritisch mit den eigenen Arbeiten beschäftigen, nicht durch das ganze Arsenal zu verhindern, das auch schon die Velikovsky-Affäre auszeichnete. Das Ziel muss eine offene Diskussion der Daten, Methoden und Ergebnisse sein.

Ein absolut lesenswertes Buch, das man kaum aus der Hand legen kann.

admin : 16. August : Ohne Worte: http://www.thespoof.com/news/spoof.cfm?headline=s5i64103 Weiter ...

18. Juli 2010                     Kategorie(n): Fundsachen, Mittelalterdebatte, Sonstiges

eingestellt von: jb

Neuausgabe der englischen Übersetzung von Hardouins Prolegomena

Der Jesuitenpater Jean Hardouin (1646-1729) hat die These aufgestellt, dass ein Großteil der antiken und insbesondere der antiken christlichen Literatur erst im Mittelalter entstanden sei. Durch Rückdatierung wurde der Eindruck erweckt, dass es sich hierbei um antike Schriften handelte. Dass diese Methode (des so genannten Pseudepigraphierens) im Mittelalter tatsächlich häufig praktiziert wurde, ist dem Historiker bekannt. Im Lexikon des Mittelalters heißt es dazu unter dem Stichwort Pseudepigraphie:

falsche Zuschreibung. Die Wechselfälle der Textüberlieferung und eine widersprüchliche Haltung, die einerseits das Werk über den Autor stellte, andererseits gerne die Beglaubigung durch eine Autorität suchte, trugen dazu bei, daß das mittelalterliche Schrifttum sehr reich an falschen Zuschreibungen ist. Manche sind durch Mißverständnisse, manche durch Absicht zustandegekommen. So wurden z. B. dem heiligen Augustinus, Hieronymus, Bernhard von Clairvaux, Albertus Magnus zahlreiche Werke zugeschrieben oder untergeschoben. Auf diese Weise haben im Mittelalter die Pseudepigraphien am Bilde des Autors mitgewirkt. Oft haben aber auch neuzeitliche Herausgeber die Zahl der Pseudepigraphien vermehrt (Beda, Hildebert von Lavardin). Manchmal ist die Täuschung bereits vom Autor beabsichtigt (Pseudo-Dionysius Areopagita, Pseudo-Hieronymus de nativitate Mariae, Pseudo-Ovidius de vetula), um dem Werk größere Wirkung zu verleihen, oder zum eigenen Schutz, etwa vor dem Vorwurf der Häresie, schließlich auch wohl aus Spielerei. […] G. Bernt

Hardouin hat sich bekanntlich nicht durchgesetzt. Günter Lelarge hat einmal in einem Zeitensprünge-Artikel (Stichwort: Hardouin, Jean. Vom Umgang mit Wissen und Wahrheit, ZS 1/98, S. 156 – 162) gezeigt, wie Einträge über Hardouin in Lexika und Enzyklopädien seit dem 19. Jahrhundert im Laufe der Zeit immer kürzer wurden – bis er irgendwann gar keine Erwähnung mehr fand. (Wobei der Verdrängungsprozess im deutschen Sprachraum schneller verlief als im englischsprachigen Bereich, der Hardouin auch heute noch kennt.) Erst im Kreis um Heribert Illig wurde die Erinnerung an den bereits völlig in Vergessenheit geratenen Autor wieder lebendig – so sehr, dass es für Hardouin inzwischen zu einem Wikipedia-Artikel reicht.

Wer Hardouins posthum erschienene Schrift Ad Censuram Scriptorum Veterum Prolegomena, Juxta Autographum (1766) lieber auf Englisch lesen möchte, hat die Möglichkeit, auf die Übersetzung des radikalkritischen Kirchenhistorikers Edwin Johnson zurück zu greifen. Herman Detering hat diesen Text aus dem Jahr 1909 neu herausgegeben, er ist ab jetzt im Buchhandel erhältlich.

Fantomzeit – Dunkelheit oder Leere im frühen Mittelalter? » Frühe Chronologiekritik : 31. Juli : [...] }); }Vor kurzem wurde hier auf die Neuausgabe von The Prolegonema of Jean Hardouin übersetzt durch Edwin Johnson hingewiesen.… Weiter ...

13. Juli 2010                     Kategorie(n): Fundsachen

eingestellt von: ao

Pflanzengene versus Paläobiologie

Künstliche Domestizierungsversuche haben gezeigt, dass es möglich ist, in weniger als 20 Generationen eine Pflanze wie z.B. teosinte (ein wildes Gras) zu Mais zu domestizieren. Die Quantitative Trait Locus (QTL) Mapping Methode zeigt, dass nur geringfügige Modifikationen dafür notwendig sind.

Das sind keine guten Nachrichten für die Paläobiologie, die mit langen Zeiträumen operiert. Daher muss wohl die Genetik in diesem Fall falsche Ergebnisse liefern oder nicht richtig angewendet worden sein, so wird argumentiert (http://www.physorg.com/print197739400.html). Das Archäologie und Paläobiologie mit falschen Zeiträumen operieren könnten, wird als weitere Option mal wieder übersehen. Auch Georg Mentings “Die kurze Geschichte des Waldes” hat dieses bereits deutlich gemacht.

13. Juli 2010                     Kategorie(n): Fantomzeit, Fundsachen

eingestellt von: jb

Galway Computistics Conference 2010

Vom 16. bis 18. Juli findet in Galway (Irland) die dritte International Conference on the Science of Computus statt. Aus Deutschland trägt unter anderen Zeitensprünge-Autor Dr. Ulrich Voigt vor. Voigt spricht über den (von ihm so genannten) “Kalenderstein” von Ravenna und dessen 95-jährige Ostertafel. Er zeigt an diesem Beispiel, dass antike Ostertafeln – entgegen der allgemeinen Einschätzung – keineswegs primitiver waren als die seit dem Mittelalter ausschließlich noch verwendete 532-jährige Tafel. Im Gegenteil waren sie dieser in technischer Hinsicht nicht selten überlegen. (Um so dringender stellt sich die Frage, warum die 532-Periode alle anderen abgelöst hat. Voigt beantwortet diese Frage meines Wissens nicht. Die Antwort, die ich in meinem Beitrag Wer erfindet historische Zeit? versuche, weist er zurück, weil er Illigs Fantomzeitthese ablehnt.)

Hier der Text der Vortragsankündigung auf der Tagungsseite:

A New Effort to Understand the 95-year Table of Ravenna

Ulrich Voigt

In terms of basic definitions, medieval computus paschalis and pre-medieval Alexandrian computus are identical, but there is a difference in respect to the organization of Easter tables. Alexandrian Easter tables follow the 95-year period, whereas the medieval Easter table runs over 532 years. As the 532-year period constitutes the shortest (full) cycle of Easter dates, historians have concluded that the 95-year period must be an incorrect pseudo-cycle. The medieval 532-year Easter table thus became a testament to superior computistical thinking, a monument of progress.

This conclusion is false, however, and the general evaluation of historical progress which stems from it is erroneous. On the contrary, the sixth-century 95-year Easter table exhibited in the Museo Arcivescovile di Ravenna can reasonably be considered a pre-medieval monument to the superior technical knowledge of earlier times.

Galway Computistics Conference 2010

Voigt weist weiter darauf hin, dass die Webveröffentlichungen How to compute Key Calendar Dates und Zyklen und Perioden wesentlich ergänzt wurden und inzwischen beide Buchumfang erreicht haben.

29. Juni 2010                     Kategorie(n): Fundsachen

eingestellt von: ao

Kupferbearbeitung in Serbien vor 7000 Jahren

Neue Funde deuten auf Kupferbearbeitung in Serbien vor 7000 Jahren hin. Das ist nocheinmal 500 Jahre älter als bisherige Funddatierungen im mittleren Osten.

http://www.sciencenews.org/view/generic/id/60563/title/Serbian_site_may_have_hosted_first_copper_makers

Natürlich haben wir diesen neuen Rekord mal wieder der C14-Methode zu verdanken.

20. Juni 2010                     Kategorie(n): Fundsachen

eingestellt von: admin

Dunkle Materie/Energie existiert nicht?

ScienceDaily (June 14, 2010) — New research by astronomers in the Physics Department at Durham University suggests that the conventional wisdom about the content of the Universe may be wrong.

Sawangwit and Shanks used astronomical objects that appear as unresolved points in radio telescopes to test the way the WMAP telescope smoothes out its maps. They find that the smoothing is much larger than previously believed, suggesting that its measurement of the size of the CMBR ripples is not as accurate as was thought. If true this could mean that the ripples are significantly smaller, which could imply that dark matter and dark energy are not present after all.

Having a model dependent on as yet undetected exotic particles that make up dark matter and the completely mysterious dark energy leaves many scientists feeling uncomfortable.

Keine Überraschung für Kenner der Theorie des Elektrischen Universums.

19. Juni 2010                     Kategorie(n): Fundsachen

eingestellt von: HI

Ägypten und C14

Die Presse, Wien, teilt mit, dass die Forscher in der Zeit von Ägyptens Neuem Reich mit C14 einfach nicht zurechtkommen.
Ein Artikel informiert:

„Radiokarbon-Datierung – u.a. in einem Labor in Wien – verfeinert die Chronologie der drei Reiche. Aber das extra angelegte Archiv hat Tücken.“

Die Tücken stammen von C14. Denn laut C14-Proben aus Pharaonengräbern beginnt das Neue Reich frühestens -1570. Der Ausbruch von Thera/Santorin muss nach anderen C14-Proben vor -1600 stattgefunden haben. Aber die Ägyptologen beharren darauf, dass er ins Neue Reich fällt. Der Widerspruch ist seit mindestens zehn Jahren bekannt, aber bislang unauflösbar.

Quelle: Langenbach, Jürgen (2010): Wann lebte welcher Pharao?, in Die Presse.com Wissenschaft, vom 17. 6. 2010

16. Mai 2010                     Kategorie(n): Fundsachen

eingestellt von: ao

Fehler und Fälschung

Ein Fund von Werner Thiel

An der Universität Münster findet im ZfW (Zentrum für Wissenschaftstheorue) eine Ringvorlesung im Sommersemester 2010 statt mit dem Titel:

Fehler und Fälschung

Zu Phänomen und Funktion des Unwahren in den Wissenschaften

Weiter … »

ao : 16. Mai : Gerade der letzte Vortrag ist besonders interessant, war doch Thomas Terberger einer der Forscher (Hinweis von HI), die mit ihren… Weiter ...

14. Mai 2010                     Kategorie(n): Fundsachen

eingestellt von: ao

Antiker Alleskleber

Wissenschaftler entdeckten antiken Alleskleber in einem römischen Paradehelm:

http://www.welt.de/wissenschaft/article1428652/Deutsche_entdecken_antiken_Superkleber.html

(Fund von Zainab Angelika Müller)

Glasreiniger : 14. Mai : Wobei der Umstand, daß dieser Kleber auch am Kölner Dreikönigsschrein verwendet worden sein soll, ja interessante Fragen aufwirft.… Weiter ...
zam : 19. Mai : Der verwunderliche Satz lautet: "Unerklärlicherweise sei der heute vergessene Klebstoff in ähnlicher Zusammensetzung im 12. Jahrhundert auch für den… Weiter ...
Herz_aus_Stahl : 21. Mai : ich will ja nicht meckern, aber ist der Artikel nicht was alt? Ich kann mich nämlich noch daran erinnern als… Weiter ...

5. Mai 2010                     Kategorie(n): Fundsachen

eingestellt von: ao

Safari zur Ur-Hessin

Am 29.4.2010 erschien in der Frankfurter Rundschau ein Artikel über die “Dame von Kelsterbach”, die erste Hessin: http://www.fr-online.de/frankfurt_und_hessen/nachrichten/frankfurt/?em_cnt=2592957&.

In das Geschehen verstrickt ist ein alter Bekannter der Zeitensprünge-Leser: Prof. Dr. Reiner Protsch von Zieten am ehemaligen „Institut der Anthropologie und Humangenetik für Biologen“ der Universität Frankfurt.

Mit den Worten von Thomas Ristow, dem Finder des Beitrags:

Nachdem Prof. Protsch v. Z. die “Dame von Kelsterbach” hat verschwinden (verscherbelt?) lassen, wird sie von einem Hattersheimer Heimatforscher gesucht.

Er findet den Schädel zwar nicht; dafür beseitigt er quasi nebenbei letzte Zweifel an der Protsch´en Datierung des Fundes. So dass selbst der Leiter der Sektion Paläoanthropologie im Senckenberg-Museum glaubt, dass das Alter “doch stimmen könnte”.

10. April 2010                     Kategorie(n): Fundsachen, Sonstiges

eingestellt von: jb

Venus immer noch geologisch aktiv

Die ESA-Sonde Venus-Express entdeckt aktive Vulkane auf der Venus

Wer sagt’s denn: http://www.esa.int/SPECIALS/Venus_Express/SEMUKVZNK7G_0.html. Eine späte Bestätigung für Velikovskys Thesen?

Merkwürdige Bemerkung im Text: “They estimate that the flows are possibly as geologically recent as 2 500 000 years – and likely much less, possibly even currently active.” Rezent, aber doch 2.500.000 Jahre alt, und zugleich viel weniger, vielleicht sogar noch heute … Der offizielle Bericht in Science sagt etwas anderes: “We estimate the flows to be younger than 250 ky, and probably much younger, indicating that Venus is actively resurfacing.” Die ESA-Seite macht aus 250.000 Jahren mal eben so 2,5 Millionen, vermutlich damit ja niemand auf die Idee kommt, dass … siehe oben.

Herz_aus_Stahl : 25. April : http://video.google.com/videoplay?docid=6229135744841359869# Weiter ...

29. März 2010                     Kategorie(n): Fundsachen, Sonstiges

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Fantomfluss (updated)

Der Rhein ist 90 Kilometer kürzer als allgemein gedacht

Ein Biologe entdeckt, dass der Rhein 90 Kilometer kürzer ist als Wissenschaft und sämtliche Nachschlagewerke bisher annahmen. Ein Aprilscherz? Keineswegs: http://www.sueddeutsche.de/wissen/940/507105/text/.

Update am 1. April: Heribert Illig weist auf einen weiteren SZ-Artikel zum Thema mit bemerkenswerten Einzelheiten hin. Der Artikel trägt den aus unserer Sicht vielsagenden Untertitel Jahrhundert-Irrtum. Offenbar hat sich der 90 km-Fehler ab den 20-er Jahren des vorigen Jahrhunderts in die Lexika, Atlanten und Schulbücher eingeschlichen. Lehrreich ist es zu sehen, wie kreativ die Behörden mit den Längenangaben umgegangen sind:

“Die offiziellen Stromkilometer ab Konstanz übertreiben die Länge um 1,2 Kilometer. An drei Stellen am Hoch- und Oberrhein stehen die Kilometertafeln zum Beispiel zu eng. In Stein, Roxheim und Bingen gibt es ‘kurze Kilometer’, weil dort einzelne deutsche Länder an ihren Grenzen schon mit der Beschilderung angefangen hatten und nicht mehr alles ändern wollten, als 1939 das einheitliche System kam.”

Aufschlussreicher noch der Westermann-Schulbuchverlag:

“Dessen Autoren haben die Differenz zwischen 1230 und 1320 Kilometern, die doch eindeutig auf Fehlern bei den Angaben zwischen Quelle und Bodensee beruht, über den ganzen Fluss verteilt und machen nun alles falsch. So ist Angabe über die Mündung in den Bodensee zehn Kilometer zu groß, die über Schaffhausen 29. In Straßburg summiere sich die Differenz auf 38 Kilometer, in Mainz auf 51, in Bonn auf 62, an der Mündung auf 87.”

Wir kennen das zur Genüge. Archäologen “karolingisieren” ihre Funde (Illig), Dendrochronologen reißen ihre frühmittelalterlichen Baumreihen auseinander (Otte), “C14-Jahre” entsprechen nicht den wirklichen Jahren (Blöss/Niemitz) und Astronomen hantieren mit einem Delta-T, das der langen Mittelalterchronologie zuliebe einen unerklärten Sprung macht (Beaufort). Aber der Zeitfluss ist nun mal kein wirklicher Fluss, der sich immer wieder nachmessen lässt. Der so gebliebene Interpretationsspielraum öffnet der Beliebigkeit Tür und Tor, und so werden alte und neue Mittelalterchronologie bis auf weiteres neben einander existieren.

Update am 2. April: Franz Siepe macht auf den Ursprung der oben genannten Zeitungsmeldung aufmerksam.  Die Urheberschaft der Idee liegt beim Biologen Bruno P. Kremer, der in der Zeitschrift Rheinische Heimatpflege 1/2010 unter dem Titel Wie lang ist eigentlich der Rhein? den Anstoß zu dieser Diskussion gegeben hat.

Glasreiniger : 30. März : Es würde mich nicht wundern, wenn die Wiederkäuerwissenschaft einen Weg fände, auch diese 90 km stimmend zu machen. Weiter ...

22. März 2010                     Kategorie(n): Fundsachen, Mittelalterdebatte, Sonstiges

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Danjon

Heutige Astronomieprogramme (wie etwa das empfehlenswerte kostenlose Stellarium) erwecken leicht den Eindruck, dass sich Sonnen- und Mondfinsternisse problemlos auch über längere Zeiträume hinweg berechnen lassen. Es ist also gut, immer wieder daran zu erinnern, dass das keineswegs der Fall ist. Herbert Helmecke fand nun bei Ralph Juergens eine beiläufige Bemerkung über den französischen Astronomen André Danjon, die eine der zahlreichen Schwierigkeiten beim Rückrechnen hervorhebt:

1959 wies Professor Andre Danjon, der Direktor des Pariser Observatoriums, nach, daß abrupte Änderungen in der Rotationsgeschwindigkeit der Erde infolge von Schwankungen der Sonnenhelligkeit vorkommen; er führt sie auf elektromagnetische Einflüsse zurück. Eine Folge dieser Entdeckung ist, daß man Sonnenfinsternisse nicht nachträglich datieren kann.

(Die Artikel in Harper’s Magazine. In: Alfred de Grazia, Immanuel Velikovsky. Die Theorie der kosmischen Katastrophen, aus dem Englischen übertragen von Dietrich Geiger, München 1979, S. 44, im Netz hier nachzulesen.)

André-Louis Danjon (1890-1967) ist vor allem durch das Danjon-Astrolab sowie durch die Danjon-Skala zur Feststellung der Helligkeit von Mondfinsternissen bekannt geworden. Bis 1945 leitete er die Sternwarte Straßburg, danach bis 1963 das Observatoire de Paris. Er war wohl der Erste, der eine praktikable Methode zur Zeitbestimmung mit Hilfe des Sonnenjahres (Ephemeridenzeit) vorgeschlagen hat (G. M. Clemence, The Concept of Ephemeris Time). Damit wurde es möglich, die Zeit unabhängig von den Störungen durch die unstete Erdrotation zu messen (siehe auch den Beitrag Eine Sonnenfinsternis des Theon von Alexandria, Punkt 4).

18. März 2010                     Kategorie(n): Fundsachen, Sonstiges

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Gunnar Heinsohn und Hartz IV (update)

Von verschiedener Seite sind wir gebeten worden, den neuerlichen FAZ-Gastbeitrag zu Hartz-IV von Gunnar Heinsohn zu kommentieren. Wir bitten die Leser aber um Verständnis, dass wir das an dieser Stelle nicht tun. Heinsohns sozialpolitische Überlegungen haben aus unserer Sicht keinen direkten Bezug zu seinen zahlreichen, teilweise brillanten chronologiekritischen Arbeiten. Die Vertreter der Phantomzeitthese und Abonnenten der Zeitensprünge gehören den unterschiedlichsten politischen Lagern von ziemlich weit rechts bis sehr weit links an. Das ist der Redaktion nicht zuletzt aus aktuellen Zuschriften noch einmal deutlich geworden: Sie reichen von verhaltener Zustimmung bis großer Empörung über die Heinsohn-Vorschläge. Auf diese Meinungsvielfalt haben wir Rücksicht zu nehmen und werden uns entsprechend mit eigenen Urteilen zurückhalten.

Die Redaktion

[Update am 5. Mai: Heinsohn hat sich nicht nur in der FAZ zum Thema geäußert. Weitere Beiträge erschienen in der Welt und auf der Homepage von Henryk Broder:

http://www.welt.de/die-welt/debatte/article6853511/Leistungstraeger-sterben-aus.html

http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/heinsohn_beruhigt_seine_kritiker_mindestens_noch_100_jahre_hartz_iv/

http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/goethes_theater_oder_goethes_sprache_fuer_bremens_zukunft/.]

zam : 21. Juni : Für Goethe war ein Leistungsträger noch jemand, der Werke zum Wohle der Menschheit schuf, nicht der dukatenkackende Steuerzahler. Doch… Weiter ...
Fantomzeit – Dunkelheit oder Leere im frühen Mittelalter? » Erklär’ mir die Welt – mit Gunnar Heinsohn : 27. Januar : [...] Thema haben wir bereits am 18. März letzten Jahres bei ähnlicher Gelegenheit Stellung genommen (http://www.fantomzeit.de/?p=2487). Der Kern der damaligen… Weiter ...

13. März 2010                     Kategorie(n): Fundsachen

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Die Pyramiden Celticas – Vortrag in Hamburg

Im Rahmen der jährlichen Vortragsreihe der Forschungsgesellschaft Hamburger Forum e.V. trägt K. Walter Haug (Walzbachtal) am 13.04.2010 um 19:00 über

Die Pyramiden Celticas – Neues zu den Megalithmonumenten zwischen Rhein, Neckar und Main

vor.

Wo: Im Restaurant “Block House”, Schloßstr. 48, Hamburg
(Direkt gegenüber vom U-Bahnhof + ZOB Wandsbek Markt)
Einlass: ab 18:00
Eintritt: € 9,- (Mitglieder der Forschungsgesellschaft kostenlos)

Die seit 1990 entdeckten Megalithgräber und Stufenpyramiden im Südwesten Deutschlands mit Verbreitung bis zum Teutoburger Wald (Bärenstein bei Horn) und Frankenland (Marsberg-Nekropole bei Würzburg), landläufig als Hälden bezeichnet, da sie wie Abraumhalden in vorgeschichtlichen Steinbrüchen stehen, wurden gemäß Haug in der keltischen Eisenzeit errichtet und wären damit die Pyramiden Celticas. Der Entdecker und Referent erläutert in seinem Vortrag die Indizien und Beweise, die dafür sprechen. Aktuelle Infos sind auf http://www.megalith-pyramiden.de/ erhältlich.

Letzte Infos zum Vortrag: 040 / 28002822, chrisling@freenet.de

8. März 2010                     Kategorie(n): Fundsachen, Sonstiges

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Paul Veyne

Was der große französische Historiker Paul Veyne (geb. 1930) offen sagen darf, aber verpönt ist, sobald es ein Velikovsky oder Heinsohn tut:

“Es hat eine Zeit gegeben, in der Dichter oder Geschichtsschreiber ganze
königliche Dynastien von Grund auf zusammenfabuliert haben, mitsamt dem
Namen eines jeden Potentaten und dem dazugehörigen Stammbaum.”

(Glaubten die Griechen an ihre Mythen? Frankfurt am Main: Suhrkamp 1987: S. 9)

zam : 21. April : Interessant für historisch Interessierte wäre, auf wen sich P. Veyne bei seiner Aussage beruft. Weiß das jemand? Sonst ist… Weiter ...

26. Februar 2010                     Kategorie(n): Fundsachen

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Byzanz: Pracht und Alltag

Ausstellung in Bonn vom 26. Februar bis 13. Juni 2010

Die Ausstellung „Byzanz – Pracht und Alltag“, die eigens für die Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland entwickelt wurde, zeigt mit über 600 Leihgaben aus der ganzen Welt eine archäologisch-kunsthistorische Präsentation, mit dem Ziel, ein aktuelles Bild des Byzantinischen Reiches zu zeichnen. Anhand herausragender Kunstwerke, archäologischer Funde und neuester Forschungsergebnisse rekonstruiert die Ausstellung die byzantinischen Lebenswelten und beleuchtet die faszinierende Geschichte und Kunst des Byzantinischen Reiches. Im Zentrum steht die Blütezeit des Reiches von der Herrschaft Justinians I. (527–565) bis zur Plünderung Konstantinopels durch die Kreuzfahrer (1204). [Text von der Webseite der Ausstellung, Link s.o.]

21. Februar 2010                     Kategorie(n): Fundsachen

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Wallace Thornhill: Exploring the Electric Universe

Am Samstag den 10. Juli 2010 findet im Harlequin Theater, The Quadrant, Redhill, Surrey, RH1 1NN UK [Karte] ein öffentliches SIS (Society for Interdisciplinary Studies) Treffen statt.

Wallace Thornhill trägt vor mit dem Titel: “Exploring the Electric Universe”. Weitere Details finden sich auf den SIS Webseiten.

Thornhill

Fantomzeit – Dunkelheit oder Leere im frühen Mittelalter? » Wallace Thornhill: Exploring the Electric Universe als DVD-Set : 22. März : [...] DVD-Set eingestellt von ao  Diesen Artikel drucken Der Vortrag von Wallace Thornhill “Exploring the Electric Universe” vom… Weiter ...

6. Februar 2010                     Kategorie(n): Fundsachen

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Zeitalter im Chaos, Band 2 – Neu erschienen im Verlag Julia White

Soeben ist im Verlag Julia White der zweite Band der Reihe “Zeitalter im Chaos” von Dr. Immanuel Velikovsky erneut herausgebracht worden. Er trägt den Titel “Ramses II. und seine Zeit”.

Bisher sind damit im Verlag Julia White erschienen:

Welten im Zusammenstoß (2005)
Erde im Aufruhr (2005)
Zeitalter im Chaos – Band 1 – Vom Exodus bis König Echnaton (2008)
Menschheit im Gedächtnisschwund (2008)
Zeitalter im Chaos – Band 2 – Ramses II. und seine Zeit (2010)

Kontakt:

Julia White Publishing
Am Ring 7
D – 04720 Wöllsdorf

Tel. 03431/626916

5. Januar 2010                     Kategorie(n): Fantomzeit, Frühmittelalter, Fundsachen, Mittelalterdebatte, Sonstiges

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Populärwissenschaftlicher Vortrag

Ronald Starke trägt in Leipzig vor

Am Montag, dem 8. Februar, trägt der Physikstudent Ronald Starke im Astronomiemuseum der Sternwarte Sonnenberg in Leipzig seine Überlegungen zur Fantomzeittheorie vor. Starke hat die FZT durch Niemitz kennengelernt und ist zwischenzeitlich mal mit Hans-Erdmann Korth aneinander geraten (wie hier nachzulesen). Laut Ankündigung handelt es sich nicht um eine ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Thema, sondern lediglich um einen “populärwissenschaftlichen Vortrag”:

Montag, 8. Februar 2010, 19:30 Uhr: Populärwissenschaftlicher Vortrag von Ronald Starke, Physikstudent an der Universität Leipzig: Zur Widerlegung der Phantomzeittheorie. (In Kooperation mit der Volkshochschule Sonneberg)

Dieser Vortrag beschäftigt sich mit der sogenannten Phantomzeittheorie Dr. Heribert Illigs, die in den letzten Jahren für großes Aufsehen und ein gewaltiges Medienecho gesorgt hat. Die Phantomthese geht davon aus, dass vor etwa einem Jahrtausend rund drei Jahrhunderte in die überlieferte Geschichtsschreibung eingefügt wurden. Die Ereignisse und Personen zwischen etwa 614 n. Chr. und 911 n. Chr. wären demnach fiktiv oder fehldatiert. Der Vortrag ist vor allem der astronomischen Widerlegung der Phantomzeittheorie und der Entkräftung der astronomischen Argumentation der Phantomzeittheoretiker gewidmet.

"Der große Feind der Wahrheit ist oft nicht die Lüge, – überlegt, erfunden und unehrlich -, sondern der Mythos, – beständig, überzeugend und unrealistisch." [John F. Kennedy]