Fantomzeit

Dunkelheit oder Leere im frühen Mittelalter?

15. Dezember 2008                     Kategorie(n): Artikel aus den ZS, Fantomzeit, Frühmittelalter, Zeitensprünge

eingestellt von: ao

Dunstan, erster Abt der englischen Nation – Über das Alter der Kirche von Glastonbury

von Renate Laszlo (aus Zeitensprünge 02/2008)

Abstract: Dunstan, Abt von Glastonbury und Erzbischof von Canterbury bis 988, gilt als Gründer mehrerer Klöster, darunter Exeter und Malmesbury (a). In diesen Klöstern erhalten aber schon im 7. Jh. bedeutende Persönlichkeiten der englischen Kirche ihre erste Ausbildung: Winfried (Bonifatius) in Exeter und Aldhelm in Malmesbury. In der ersten Biografie über Dunstan, die bereits 1004, sechzehn Jahre nach seinem Tod, in Frankreich vorliegt, bezeichnet der unter dem Pseudonym „B” schreibende Biograf Dunstan als den ersten Abt der englischen Nation (b). Diese Mitteilung wird in weiteren Berichten über Dunstan wiederholt. Ausnahmslos alle Lebensbeschreibungen über Dunstan teilen mit, dass dieser seine erste Ausbildung von irischen Mönchen erhält (c). Diese Aspekte sind aber zusammen nur möglich, wenn man die Realität der Phantomzeit anerkennt.

Weiter … »

2 Kommentare zu “Dunstan, erster Abt der englischen Nation – Über das Alter der Kirche von Glastonbury”

[…] Laszlo, Renate: Dunstan, erster Abt der englischen Nation. Über das Alter der Kirche von Glastonbur… […]

2
Renate laszlo | Ebrace sagt:
1. Juni 2012 um 02:13

[…] Fantomzeit – Dunkelheit oder Leere im frühen Mittelalter? » Dunstan …15. Dez. 2008 … von Renate Laszlo (aus Zeitensprünge 02/2008). Abstract: Dunstan, Abt von Glastonbury und Erzbischof von Canterbury bis 988, gilt als … […]

Hinterlassen Sie einen Kommentar

Kommentare sind nicht erlaubt.

2. August 2008                     Kategorie(n): Artikel aus den ZS, Fantomzeit, Zeitensprünge

eingestellt von: ao

Löschung der frühmittelalterlichen Regenten Spaniens

Die überzähligen Winths, Alfonsos und Abd-er-Rahmans bei Westgoten, Asturiern und Muslimen

von Gunnar Heinsohn (aus Zeitensprünge 01/2005)

„Keine andere vergleichbare Epoche der Geschichte Spaniens ist so reich an radikalen Umwälzungen und so arm an guten Quellen wie die zwei Jahrhunderte vom Ausgang der Regierung des Westgotenkönigs Wamba (672-680) bis zu den Kriegen Alfons’ III. [des Großen] von Asturien-León (866-910)“ [Prelog 1980, S. III].

I. Die Vernichtung des iberischen Reiches der Westgoten durch ihre muslimischen und asturischen Erben und das Fehlen von drei Jahrhunderten in Toledo

Das eigentliche Spaniertum – unterschieden von Römertum, Westgotentum und Arabertum – sei in Asturien entstanden. Dieser Urgrund aller spanischen Dynastien habe nur 11 Jahre nach einem arabischen Eroberungszug gegen das Reich des Westgoten und nur acht Jahre nach dem Tod ihres letzten Königs, Agila II. (711–714), seine ungemein vitale Existenz begonnen.

Weiter … »

Ein Kommentar zu “Löschung der frühmittelalterlichen Regenten Spaniens”
1
Wilhelm hilgarth | Michelvainfilm sagt:
29. August 2011 um 02:02

[…] Fantomzeit – Dunkelheit oder Leere im frühen Mittelalter … […]

Hinterlassen Sie einen Kommentar

Kommentare sind nicht erlaubt.

5. Juli 2008                     Kategorie(n): Artikel aus den ZS, Fantomzeit, Sonstiges, Zeitensprünge

eingestellt von: jb

de.wikipedia.org: Phantomzeit

Sind die „Sichter“ selbst „Vandalen“?

von Jan Beaufort

 

Das Internet-Lexikon wikipedia war bis vor kurzem das originelle und spannende Experiment, Artikel durch freie Mitarbeit eines jeden Einzelnen entstehen und wachsen zu lassen. Eine solche Freiheit hatte es in der Geschichte der Wissenschaft noch nicht gegeben. Das war etwas Neues, hier wurde Wissenschaft plötzlich lebendig und zu einem Projekt der ganzen Gesellschaft.

Weiter … »

12 Kommentare zu “de.wikipedia.org: Phantomzeit”
1
jb sagt:
5. Juli 2008 um 19:54

Frühere Versionen des wikipedia-Artikels enthielten unter anderem eine sehr brauchbare Chronologie der Auseinandersetzung. Sie wurde allem Anschein nach von Helmut Zenz verfasst und erstmals in der Fassung vom 18. Dezember 2005 veröffentlicht. Wie es aussieht, erschien sie am 23. April 2008 das letzte Mal. Es lohnt sich, diese informative Chronologie hier vollständig zu zitieren:

Chronologie der Auseinandersetzung

* Januar 1991: Unter dem Titel “Die christliche Zeitrechnung ist zu lang” erscheint in der Zeitschrift “Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart” der erste Aufsatz Illigs zur Theorie vom Erfundenen Mittelalter
* September 1992: Erstes Buch Illigs zum Thema erscheint unter dem Titel “Karl der Fiktive, genannt Karl der Große”
* 1992/1993: Mit zwei Beiträgen in “Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart” kommt Hans-Ulrich Niemitz Illig zu Hilfe und führt den Begriff “frühmittelalterliche Phantomzeit” ein.
* 31. August 1993: Dietrich Lohrmann stellt sich den Fragen der Journalistin Maria Enders in der Aachener Volkszeitung: “Ein neuer Dänkiken?”/
* Februar 1994: zweite Buchfassung unter dem Titel “Hat Karl der Große je gelebt= Bauten, Funde und Schriften im Widerstreit” (Band 1 der Reihe Fiktion Dunkles Mittelalter).
* 1994: Johannes Fried schreibt sein Buch “Der Weg in die Geschichte. Die Ursprünge Deutschlands bis 1024”
* 11. September 1995: Positiv gestimmte Rezension “300 Jahre erstunken und erlogen” von Marion Wigand in der Tageszeitung (taz)
* 1995: Auseinandersetzung zwischen Gerd Althoff und Johannes Fried in der Historischen Zeitschrift über das Verhältnis von Wissenschaft und Phantasie. Eine Frage ist dabei die Notwendigkeit einer klaren Abgrenzung gegenüber dem “Phantasten” Illig.
* Januar 1996: Illig verteidigt sich in einer Rundfunkdiskussion gegen Rudolf Schieffer und Friedrich Prinz
* September 1996: dritte Buchfassung unter dem Titel “Das erfundene Mittelalter. Die größte Zeitfälschung der Geschichte”
* 1996 Gerd Althoff veröffentlicht sein Buch über “Otto III.”
* 19.2.1997: Fernsehfilm “300 Jahre erstunken und erlogen?” für den MDR von Klaus Simmering zum Thema. Darin geben unter anderem Werner Bergmann, Rudolf Schieffer, Wolfhard Schlosser Statements gegen und Christian Blöss, Gunnar Heinsohn, Hans-Ulrich Niemitz für Illigs Thesen ab.
* Herbst 1997: Heft 4 der Zeitschrift Ethik und Sozialwissenschaften bietet Illig, einigen Gegnern (Gerd Althoff, Werner Bergmann, Michael Borgolte, Helmut Flachenecker, Theo Kölzer, Dietrich Lohrmann, Jan van der Meulen, Wolfhard Schlosser) und Gunnar Heinsohn als Befürworter ein “Streitforum”. Illig bekommt die Gelegenheit, noch im Heft eine Replik zu schreiben.
* 1997: Christian Blöss und Hans-Ulrich Niemitz heizen die Diskussion mit ihrem bei Illig erschienenen Buch “C 14-Crash. Das Ende der Illusion, mit Radiokarbonmethode und Dendrochronologie datieren zu können” an.
* 1997: Rudolf Schieffer bringt sein Buch über “Die Karolinger” heraus.
* Frühjahr 1998: Illig schreibt für das Heft 1 der Zeitensprünge eine erweiterte Zusammanfassung und Stellungnahme zur Diskussion.
* 1998 Aktualisierte Auflage von “Das erfundene Mittelalter”
* 1999 Studie von Alfred Tamerl zu Hrotsvith von Gandersheim (Band 2 der Reihe “Fiktion Dunkles Mittelalter”)
* 1999 Ergänzendes Buch Illigs unter dem Titel “Wer hat an der Uhr gedreht? Wie 300 Jahre Geschichte erfunden wurden” (Band 3 der Reihe “Fiktion Dunkles Mittelalter”)
* 1999 Uwe Topper kommt Illig unter dem Titel “Erfundene Geschichte” zu Hilfe, weitet die These allerdings im Blick auf die Geschichte des Islam aus. In der Folgezeit zerstreitet er sich mit Illig wegen Plagiatsvorwürfen.
* 2000 Franz Krojer nimmt in den Acta Historica Astronomiae Stellung gegen Illig.
* 2002 Gemeinsam mit Gerhard Anwander schreibt Illig eine zweiteilige systematische Studie zu “Bayern und die Phantomzeit” (Band 4 und 5 der Reihe “Fiktion Dunkles Mittelalter”)
* 2002 Franz Siepe schreibt ein Buch über “Fragen der Marienverehrung” (Band 6 der Reihe “Fiktion Dunkles Mittelalter”)
* 2003 Franz Krojer faßt seine Kritik unter dem Titel “Die Präzision der Präzession” in Buchform.
* 2003 Hans Constantin Faußner nimmt in seinem Buch über die Königsurkunden von “Wibald von Stablo” Stellung zu Illigs Theorie.

2
Vinzenz Obinger sagt:
7. Juli 2008 um 00:59

@JB:

1) Wikipedia ist immer noch ein originelles und spannendes Experiment. Allerdings glaube ich, dass in Bezug auf den Artikel ERFUNDENES MITTELALTER viel Befürworter und Gegner der Theorie die Funktionsweise nie ganz verstanden haben. Von Anfang an wollten einige bedingungslos missionieren – ob pro oder contra.

2) Tatsächlich habe ich mit viel Mühe und Diskussion und kontinuierlicher Mitarbeit den Artikel in Auseinandersetzung mit Befürwortern und Gegnern so zu gestalten versucht, dass es über einen langen Zeitraum hinweg ein Gentlemen and -women-Agreement gab, den Status quo nur noch nach vorheriger Diskussion zu verändern.

3) Dieser Status ist nun gerade nicht wegen des Sichtungssystems dahin, sondern weil nach meinem Ausscheiden aus der Wikipedia im Februar 2008, niemand meine Nachfolge angetreten hat, den erreichten Status quo zu schützen.

4) Die Sichtung an sich ist nicht schlecht, sie hat sich in vielen weitgehend “unbe(ob)achtet” gebliebenen oder “vergessenen” Artikeln bereits bewährt. Tatsächlich hat es aber bei jenen Artikeln, in denen der Streit der Exklusionisten und Inklusionisten am heftigsten tobte, fatal ausgewirkt, weil “Befürworter” oder “Neutrale” einer umstrittenen Theorie nicht so an der Wikipedia mitgewirkt haben, dass sie sofort in den Status von Sichtern aufsteigen hätten können.

5) Tatsächlich hat sich die Qualität des Artikels auch meiner Meinung nach indiskutabel verschlechtert, wobei JB einiges den Sichtern anlastet, was vorher schon schlecht war.

6) Die jetzige gravierende Verschlechterung ist traurig, sollte aber fairerweise nicht der Wikipedia angelastet werden, sondern der Unfähigkeit bzw. Unwilligkeit der Befürworter, kontinuierlich an Wikipedia mitzuarbeiten, um den von JB beschriebenen Missbrauch begegnen zu können.

7) JB sollte etwas vorsichtiger mit Formulierungen wie “Wiederholung des Märchens” sein, denn dieses Märchen entspricht dem Duktus im “Erfundenen Mittelalter”. Dort findet man genau jene Entwicklung, dass am Anfang die Kalenderproblematik stand, dann die Suche nach den drei Jahrhunderten, die drittens über die archäologische Fundleere und die architektonischen Sprünge zeitfest gemacht wurden. Dass es “Illig in Wirklichkeit schon immer vorrangig um die Kluft zwischen Schriftquellen und archäologischer Substanz” ist dazu überhaupt kein Widerspruch und war im ursprünglichen Wikipedia-Artikel, wie er selbst ja betont, immer präsent.

8) Die Geschichte mit dem MGH-Kongress von 1986 ist sogar mir im Moment nicht geläufig, allerdings kann ich mich auch an keinen Beitrag auf der Diskussionseite des Artikels erinnern, der dieses klare Defizit angemahnt hätte. Zu meiner aktiven Zeit wäre es überhaupt kein Problem gewesen, dieses Faktum einzuspeisen. Da niemand alles wissen kann, muss einem auch mal was gesagt werden. Sich im Nachhinein zu mokieren ist daher immer einfach.

9) Die einschlägige Literatur zum Artikel über Erfundene Mittelalter ist Illigs Buch “Das erfundene Mittelalter” und darin kommt weder Velikovsky noch der Kongreß vor!

10) Dass in der jetzigen Fassung die Frühgeschichte der Fantomzeittheorie zu kurz kommt, ist unbestritten, aber jetzt ist auch das Kind schon in den Brunnen gefallen. Wer hat zum Beispiel die Fantomzeitler daran gehindert, die Festschrift sowie den Beitrag von Albrecht und Otte in die Diskussion einzuführen. Die Festschrift erschien nämlich weit vor dem Sichtungssystem!

11) Benutzer NebMaatRe hat sich am 29. Februr 2008 als Autor in den Artikel eingeschaltet. Ich habe am 2. März als SDB noch einmal versucht, den Artikel zu retten. Am 14. März habe ich mich aufgrund einer anderen “Baustelle” als Benutzer ganz aus der Wikipedia zurückgezogen und bearbeite nur noch einige Artikel als IP, nicht mehr jedoch den Artikel “Erfundenes Mittelalter”. Das Sichtungssystem wurde am 6. Mai eingeführt. Ende April/Anfang Mai hatte Herbert E. Roese versucht einen Einzelaufsatz von Gerhard Roese in den Zeitensprüngen gegen die seit langem geltenden Literaturrichtlinien durchzudrücken versucht, was kläglich gescheitert ist und die Gegnerfraktion sichtlich rebellisch gemacht hat.

Zu diesem Zeitpunkt war aber zum Beispiel meine Chronologie schon längst und ohne merklichen Widerspruch aus dem Artikel gestrichen worden. Version vom 1. Mai 2008

12) Das was seit dem 30. Mai mit dem Artikel geschehen ist, ist tatsächlich ein Skandal, der aber nur möglich war, weil die Befürworter-Seite absolut geschwächelt hat. Das Tröstliche daran ist, dass wir durch das Wiki-Programm immer auf eine für uns akzeptable Version verweisen können. Für mich ist es die Version vom 27. Februar 2008

13) In dieser Version ist, meines Wissens sogar in den Anfängen von mir verfasst, der Satz “Überdies seien vom 10. Jahrhundert bis in die Zeit von Friedrich II. zahlreiche Urkunden von Majuskel-Schrift auf Minuskel-Schrift umgestellt worden – also neu geschrieben worden, wonach man die alten Urkunden vernichtet hat.” schon enthalten gewesen. Er beruht auf dem Verweis bei Topper: “Die neue Darstellung der »langen« Entwicklung von Byzanz seit dem Untergang der Antike ist eigenartigerweise ganz plötzlich entstanden. Illig hat (in VFG 4-5, 1992) einen Artikel über den »Erzfälscher Konstantin VII« veröffentlicht, der deutlich macht, wie unser heutiges Byzanzbild geschaffen wurde. Illig zitiert Schreiner (1991, S. 13), der die Umstellung der Schrift von Majuskeln (Großbuchstaben) zu Minuskeln (Kleinbuchstaben) im 9. Jahrhundert beschreibt.” Da es das 9. Jahrhundert laut Fantomzeittheorie nicht gegeben haben kann, die Umstellung aber mit in die Fäschungs-Verschwörungs-These miteinbezogen wurde, war für mich die logische Konsequenz daraus, dass die Umstellung ab dem 10. Jahrhundert erfolgt sein mußte und zwar genau solange, wie Illig in seinem Buch “Das erfundene Mittelalter” noch die Fälschungsperiode angab, nämlich bis zu Friedrich II. Sorry, wenn ich hier also einen “haarsträubenden Fehler” begangen haben sollte, für ihn können die jetzigen Vandalen aber definitiv nichts.

14) So trifft die Kritik am “unwissenschaftlichen Vorgehen” im Detail wohl mehr mich als die Vandalen. Damit werde ich leben müssen. Doch halte ich es für unredlich, ohne ausreichende Kenntnis der Funktionsweisen einer wikibasierten Online-Enzyklopädie Pauschalkritik zu üben. Denn “Schuld” trifft eben auch jene, die die vermuteten “Fehler”, nicht zu einer Zeit angesprochen haben, als eine Korrektur noch relativ leicht möglich war. Ich habe bis Februar 2008 – und das als offensichtlicher Befürworter der Theorie – jede sachliche Änderung durchgebracht, sogar auch noch als Liudger auf den Plan trat.

15) Das Verknüpfen der Detailkritik, die zum Teil die “Vandalen” also gar nicht trifft, mit dem jetzigen Weglassen von Links zu verknüpfen, ist methodisch also auch nicht unproblematisch. Das “Verborgenbleiben” des Forums hat darüber hinaus nichts mit Nichtwissen zu tun, sondern mit einem auf der Diskussionsseite ausgehandelten Deal. Bis Mitte November lautete dieser – nachzulesen auf der Diskussionsseite – zwei Links von jeder Seite. D.h. bis zu diesem Zeitpunkt hätte man für die Hinzunahme des Forums einen der anderen beiden Links streichen müssen. Ich gebe gerne zu, dass ich zwischen Mitte November und Ende Februar versäumt habe, nach der Hinzunahme des Starke-Links auf der Gegnerseite, auf der Pro-Seite das Forum zu puschen, nachdem ich als “Vinzenz Obinger” gerade erst im November zum Forum gestoßen bin. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich mich aber auch bereits weitgehend aus dem aktiven Kampf um den Artikel verabschiedet. Mein Herzblut hing nicht mehr daran, zumal ich bis zu diesem Zeitpunkt auch von den Befürwortern zu viele Prügel bekommen hatte. Jetzt rächt sich halt, dass die Befürworter mich zur richtigen Zeit nicht ausreichend in meiner Strategie, den Artikel offen zu halten, unterstützt haben und auch niemand an meine Stelle getreten ist. Klassischer Fall von selber schuld.

Helmut Zenz alias Vinzenz Obinger (Wikipedia: Benutzer:Helmut Zenz und Benutzer:SDB)

3
jb sagt:
7. Juli 2008 um 12:29

Zum Kommentar von Vinzenz Obinger:

Zuallererst danke für die ausführlichen Erläuterungen aus der Sicht eines “Insiders”! Sie zeigen freilich, dass die Verhältnisse noch etwas komplexer sind als in meinem Beitrag dargestellt. Dazu ein erster Kommentar, ebenfalls in Punkten gegliedert:

1) Das größte Problem besteht m. A. n. im zahlenmäßigen Ungleichgewicht zwischen Befürwortern und Gegnern einer „Mindermeinung“. Gegnerische Autoren lassen sich relativ beliebig neu rekrutieren, Befürworter sind immer knapp und müssen mit ihrer Zeit wuchern. Die Bedeutung dieses Ungleichgewichts wird durch das neue Sichtungsverfahren extrem verstärkt. Ich schließe aus Obingers Punkt 4, dass er das ähnlich sieht. Dazu kommt Folgendes: Gerade die Befürworter einer Minderheitsmeinung sind eher „Spezialisten“ auf diesem Gebiet und werden sich bei der wikipedia ansonsten weniger engagieren. Die für die wikipedia „Engagierten“ sind dagegen eher „Generalisten“ mit unzureichendem Hintergrundwissen auf den vielen Einzelgebieten, über die sie urteilen. Das Ergebnis des neuen Sichtungssystems wird deshalb eine starke Verflachung der wikipedia bis hin zur Angleichung an ein gewöhnliches Lexikon sein.

2) Aus genanntem Grund: die zahlenmäßige Unterlegenheit der jeweiligen Minderheit, ist es m. A. n. ungerecht, dieser selbst die Schuld zu geben, wenn ihr Wissen jetzt nicht länger in der wikipedia vertreten ist. Erdmann Korth und ich haben jahrelang an der Seite von Günter Lelarge im Usenet für die FZT gekämpft. Das war solange machbar, als Günter bereit war, die „Drecksarbeit“ zu verrichten und uns wenigstens die brutalsten Gegner vom Hals zu halten. Als Günter dann unheilbar erkrankte, war es schlicht ein Gebot der Selbstachtung, sich dort zurückzuziehen. Das Ergebnis war natürlich, dass die FZT anschließend im Usenet nicht mehr präsent war. Übrigens wurde auch damals im Usenet schon mit allen Mitteln versucht, hartnäckige Vertreter von „Mindermeinungen“ aus den Foren heraus zu drängen. Ich möchte der wikipedia bestimmt nicht unterstellen, dass sie mit ihrem Verfahren der Sichtung heimlich ein ähnliches Anliegen verfolgt. Im Ergebnis ereignet sich allerdings jetzt genau das.

3) Helmut Zenz alias Vinzenz Obinger sei für seine mehrjährige Arbeit an der wikipedia in unserem Sinne an dieser Stelle einmal ganz herzlich gedankt! Mein Eindruck ist, dass der Phantomzeit-Artikel während der Zeit seiner Mitarbeit seine inhaltlich überzeugendste und informativste Gestalt erreichte. Es wäre vielleicht sinnvoll, die von ihm genannte Version vom 27. Februar 2008 auf unserer Seite zu veröffentlichen, damit sie nicht verloren geht. Dass auch Zenz nicht alles wissen konnte, ist geschenkt. Wenn ich im Folgenden noch kurz auf Inhaltliches eingehe, ist das deshalb keinesfalls als Kritik gemeint.

4) Zur Bedeutung der Kalenderproblematik für die FZT: Es stimmt natürlich, dass die Gregorianische Kalenderreform (GKR) und ihre Probleme eine wichtige Rolle innerhalb der Theorie spielen. Illigs erster Artikel zum Thema im Jahre 1991 betraf eben die GKR. Illig meinte damals noch, mit seiner Entdeckung der bekannten Unregelmäßigkeiten die traditionelle Theorie „aushebeln“ zu können (VFG 1/1991, S. 3). Wie wir heute wissen, war das dann alles nicht ganz so einfach, wie es sich für Illig damals noch darstellen musste. Zwei Missverständnisse halten sich aber hartnäckig, wann immer vom Kalenderargument die Rede ist, und sind deshalb hier klar zu stellen:
a) Zum einen wird immer wieder behauptet, Illig wusste angeblich nicht, dass sich Papst Gregor XIII. mit seiner Reform auf das Konzil von Nicaea im Jahre 325 bezog. Das trifft nun wirklich nicht zu, denn im genannten Artikel des Jahres ’91 wird genau dieser Einwand als erstes von vier denkbaren Gegenargumenten gegen die FZT formuliert. Illig war seinen späteren Gegnern viel weiter voraus als diese ahnten bzw. ahnen.
b) Zweitens ist es m. A. n. wichtig zu sehen, dass sich Illig nur deshalb mit der GKR befasst hat, weil er die Vermutung überprüfen wollte, auch das „dunkle Frühmittelalter“ sei eine Leerzeit im Sinne Velikovskys. Dunkle Jahrhunderte im Sinne Velikovskys sind aber solche des „Widerstreits zwischen Bauten, Funden und Schriften“. Dass Illig nach Entdeckung der Problematik der GKR gleich irrtümlicherweise meinte, das Kalenderargument sei durchschlagend und müsse allen die Augen öffnen, sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass es letztendlich um den genannten Widerstreit von Bauten und Schriften ging und geht.

5) Zur byzantinischen Umschreibe-Aktion: Von dieser Aktion spricht nicht nur Schreiner, sie war zumindest damals noch Konsens unter Byzantinisten (siehe z. B. auch Hartmut Erbse, Überlieferungsgeschichte der griechischen klassischen und hellenistischen Literatur, in: Geschichte der Textüberlieferung der antiken und mittelalterlichen Literatur, hg. von Herbert Hunger u. a., Bd. 1, Zürich 1961). Illig schreibt im von Obinger genannten VFG-Artikel des Jahres 1992 die Umschreibe-Aktion Konstantin VII. zu. (Schon Erbse hatte in seinem Aufsatz festgestellt, dass die Aktion bis in die Zeit des Konstantin VII. fortgesetzt wurde – ebd. S. 243 f.). Illig wiederholt seine Auffassung sieben Jahre später in Wer hat an der Uhr gedreht? Für den Westen ist ein vergleichbarer systematischer Vorgang nun aber nicht bekannt. Hier wurde zwar ebenfalls massenhaft gefälscht, aber von einem generellen Umschreiben von Majuskel- in Minuskel- Handschriften kann keine Rede sein (eher mussten viele antike Handschriften zuerst einmal schlicht „erfunden“ werden). Wohl ist Illig freilich der Meinung, dass die „karolingische Minuskel“ erst in der Nachfantomrealzeit geschaffen wurde.

Festzuhalten ist, dass die zahlreichen Fehler und Einseitigkeiten selbstverständlich nicht nur durch die Sichter, sondern auch durch Vertreter der FZT selbst bzw. durch deren „gewöhnliche“ Gegner sowie durch „gewöhnliche“ Vandalen in den wikipedia-Artikel rein gekommen sind. Die seit Einführung der Sichtung durchgeführte so genannte „Straffung“ des Artikels, durch die viel wertvolle Information verloren gegangen ist, geht allerdings aufs Konto der Sichter. Und die zu erwartende Festschreibung der Verhältnisse, die es kaum noch möglich macht, korrigierend in den Artikel einzugreifen, ist ebenfalls eine Folge der Einführung des neuen Verfahrens. Andreas Otte regt sinnvollerweise an, mal nachzugehen, ob es bei der wikipedia nicht eine Beschwerdestelle für Sichtungen gibt, die – wie in unserem Fall – klare „Verschlimmbesserungen“ sind.

4
Vinzenz Obinger sagt:
7. Juli 2008 um 23:34

ACK

Eine Korrektur zum Satz: “Die seit Einführung der Sichtung durchgeführte so genannte „Straffung“ des Artikels, durch die viel wertvolle Information verloren gegangen ist, geht allerdings aufs Konto der Sichter.”

Nein, sie geht nicht aufs Konto DER Sichter, sondern dass im Wesentlichen Straffer und Sichter dieselbe Person ist, der mit Rückendeckung von zwei, drei anderen “Instanzen” (Fiebig & Co) arbeitet (siehe Diskussionsseite des Artikels). Ich persönlich gebe daher auch den Artikel für verloren, bis noch mehr neue Argumente und Belege den “Fachhistorikern” den Wind aus den Segeln nehmen und Historiker, Mediävisten, Archäologen und Naturwissenschaftler beginnen die traditionelle Chronologie systematisch zu hinterfragen.

Umso wichtiger ist es aber, dass wir uns hier im Forum nicht gegenseitig demontieren. Von daher täte uns Aufmunterung tatsächlich besser als Ausgrenzung. Dein Satz, wenn meine Stimmung im Keller ist, müsse ich ja nicht weiter mitarbeiten, fand ich daher nicht sehr motivierend, obigen Dank dagegen sehr. ;)

5
jb sagt:
9. Juli 2008 um 08:46

Vinzenz Obinger: Umso wichtiger ist es aber, dass wir uns hier im Forum nicht gegenseitig demontieren. Von daher täte uns Aufmunterung tatsächlich besser als Ausgrenzung. Dein Satz, wenn meine Stimmung im Keller ist, müsse ich ja nicht weiter mitarbeiten, fand ich daher nicht sehr motivierend, obigen Dank dagegen sehr. ;)

Schon gut. Wer aber ins Persönliche abschweift, muss mit Kritik rechnen, und wer das immer wieder tut, demontiert sich irgendwann selbst. Wir sind nun mal keine Kirche, Sekte oder Kuschelklub. Wer seine Motivation nicht aus der Sache zieht, hat bei uns nichts verloren. Lieber eine kleine sachorientierte Truppe als ein großer Laberverein.

6
Vinzenz Obinger sagt:
9. Juli 2008 um 13:24

Dann könnten wir das Forum hier ja wohl dicht machen, zumindest, wenn auch ihr euch zuerst an der eigenen Nase fassen würdet. Ich für mich nehme jedenfalls in Anspruch, hier in diesem Forum bislang nur re-agiert zu haben. Wer mich direkt oder indirekt auf der persönlichen Ebene anspricht, muss damit rechnen, dass ich ihm auf dieser Ebene antworte. Wer das nicht verträgt, …

Einen Laberverein will hier niemand, aber die Webersche Werturteilsfreiheit ist auch schon lange passé. Jede Sache hat auch einen persönlichen Bezugsrahmen.

7
bronco sagt:
9. Juli 2008 um 19:38

ist es nicht von Herrn Obinger ein wenig widersprüchlich zunächst in Kommentar 2 zu schreiben, dass der jetzige Zustand des Beitrages über die Phantomzeit in der Wikipedia nicht den Sichtern anzulasten sei, um dann wiederum in einem weiteren Kommentar (4) den “Artikel” aufgrund eines “Straffers/ Sichters” für verloren zu geben? War nicht letzteres im Ergebnis genau das, was jb zum Ausdruck bringen wollte? Ansonsten fällt mir auf, dass beide Seiten (Vinzenz Obinger und jb) auf mich als aussenstehenden ein wenig hitzig und übereilt in ihren Reaktionen wirken. Manches hat nur noch wenig mit dem ursprünglichen Thema zu tun und ist daher nicht gerade konstruktiv.

8
Vinzenz Obinger sagt:
9. Juli 2008 um 21:00

Es ist zugegebenermaßen etwas kompliziert. Daher noch einmal in übersichtlicherer Form.

1) Das Sichtungssystem gilt für die gesamte Wikipedia und hat sich insgesamt bewährt.

2) Für bestimmte Artikel über umstrittene Theorien, wozu der über das Erfundene Mittelalter gehört, wirkt es sich aber dann fatal aus, wenn
a) nur wenige daran mitarbeiten
b) dabei die Befürworter einer Theorie in der Minderheit sind
c) von den Befürwortern keiner einen Sichterstatus hat
d) ein Gegner der Theorie sowohl strafft als auch sichtet.

3) Wenn diese Faktoren zusammenfallen, hat man meiner Erfahrung nach keine Chance mehr, einen Artikel zu retten.

4) Unabhängig davon war die Diskussion, dass jb einige Detailfehler den Sichtern zugewiesen hatte, obwohl diese schon viel älter als das Sichtungssystem sind und zum Teil sogar mangels Wissen oder aufgrund von Missverständnissen von Befürwortern der Theorie in den Artikel eingebracht wurden.

Ich hoffe jetzt ist es eindeutiger. Von Widerspruch also keine Spur.

9
Vinzenz Obinger sagt:
9. Juli 2008 um 21:04

Zur Frage der Hitzigkeit. Meiner Erfahrung nach ist diese Hitze gerade auch die Würze, die auch anstachelt, sich mal um einer Sache willen eine ganze Nacht um die Ohren zu schlagen, um einer Sache auf den Grund zu gehen. Ärger und Wut sind nicht per se destruktiv, sondern haben schon viel Positives bewegt, genauso wie Freude und Begeisterung. Ohne die Leidenschaft von Illig, Jan Beaufort, H.-E. Korth, vielen anderen und in aller Bescheidenheit auch mir, wäre die Fantomzeittheorie heute schon begraben, allerdings nicht mangels Belegen, sondern mangels Engagement. Illig mag vielleicht mittlerweile über den Verlag schon etwas daran verdienen, alle anderen machen dies nach wie vor als unbezahltes Hobby. Da darf man auch mal hitzig sein ;)

10
jb sagt:
11. August 2008 um 10:23

Ein gutes Beispiel für den höherstufigen “Vandalismus”, den das Verfahren der Sichtung ermöglicht, findet sich hier:

Ein “Florian.Keßler hat fast 20.000 Sichtungen getätigt, darunter bestimmt 5.000 Erstsichtungen, wahrscheinlich deutlich mehr. Diese (völlig unabhängig ob Erst- oder Nachsichtung!) feuert er gerne im Takt von wenigen Sekunden heraus, alleine gestern / vorgestern hat er es innerhalb von 24 Stunden auf 3.000 Sichtungen gebracht – zum allergrößten (!) Teil Erstsichtungen. Es ist schlichtweg nicht möglich, dass er in dieser Zeit eine derartige Menge von Artikel auch nur aufmerksam überflogen hat – für mich gibt es dafür nur eine sinnvolle Erklärung: Florian.Keßler sichtet Artikel massenweise rein mechanisch nach dem Schema ‘Artikel öffnen, Artikel sichten’. Derartige Sichtungen wären aber nicht nur komplett wertlos, sondern schaden ganz einfach (zigtausende Artikel erhalten das Prädikat ‘Auf Vandalismus durchgesehen’, ohne je wirklich kontrolliert worden zu sein). Florian.Keßler hat es vorgezogen, auf Anfrage nicht zu erläutern, wie er anders (= sinnvoll) zu solchen Massensichtungen in der Lage ist, viel mehr scheint er mit Benutzer:AndersLeben eine Sockenpuppe in die Diskussion vorzuschicken, die erklärungslos alles gutheißt was Florian.Keßler tut. Dieser sichtet in der Zwischenzeit weiter (250 automatische und 50 Erstsichtungen seit der Ansprache auf seiner Diskussion, also in der Zeit von gestern 23 bis heute 3 Uhr, just die Zeit, zu der auch AndersLeben auftauchte). Ich finde, er ist uns eine Erklärung schuldig, und wenn keine kommt, muss das Konsequenzen haben.”

Diesem Sichter wurden zwar vorläufig die Rechte entzogen. Aber er ist offenbar nicht der einzige “Sichter-Vandale”, wie auf der zitierten Seite nachzulesen ist. Hier zeigt sich jedenfalls das Grundproblem: Wer kontrolliert die Kontrolleure?

[…] Beaufort, J.: de.wikipedia.org: Phantomzeit. Sind die „Sichter“ selbst „Vandalen“? […]

[…] worden. Mir war es Anlass, diesen Wikipedia-Artikel zu meiden. Kürzlich hat Jan Beaufort [2008] auf zahlreiche Irrtümer hingewiesen, die dort zu finden sind. Seitdem ist er nicht besser, […]

Hinterlassen Sie einen Kommentar

Kommentare sind nicht erlaubt.

8. Februar 2008                     Kategorie(n): Fantomzeit, Frühmittelalter

eingestellt von: Adalbert Feltz

Die Realität der mittelalterlichen Phantomzeit und ihre Konsequenzen

von Adalbert Feltz, Erfurt und Deutschlandsberg 2007

„Eine Chronik schreibt nur der, dem die Gegenwart wichtig ist“ (Goethe 1826)

Zusammenfassung

Die Abhandlung betrifft die Notwendigkeit einer Geschichtskorrektur, die aus der Existenz einer im frühen Mittelalter anzusiedelnden Leerzeit von ca. 300 Jahren resultiert und die sich auf zahlreiche Fakten stützt, die bisher nicht widerlegt wurden. Es werden Tatsachen und reale Befunde zusammengestellt und Wege aufgezeigt, auf denen die Geschichtsmodifizierung zustande kommen konnte. Dabei wird weniger auf all das eingegangen, was auf Grund der herkömmlichen Geschichtsschreibung Spuren hinterlassen haben müsste, archäologisch aber fehlt, und ebenso bleiben architekturgeschichtliche Vergleiche und kunsthistorische Bezüge weitgehend ausgeklammert. Über derartige Basiserkenntnisse zur Existenz einer Phantomzeit im Mittelalter ist in der Literatur ausführlich berichtet worden.1 Im Mittelpunkt stehen gesicherte Fakten sowie historische Befunde und Ereignisse, deren Gesamtgefüge zu der Konsequenz führt: Wesentliche Teile der griechischen und die römische Antike einschließlich Christi Geburt rücken im Mittel um 297 Jahre näher an die für uns geltende Zeitskala heran. Die in diesem Fall einzufordernde Passfähigkeit historischer Ereignisse im beiderseitigen Randbereich der Phantomzeit wird im für die Fragestellung besonders relevanten europäischen Kulturkreis kommentiert. Die Eliminierung erfundener Geschichte aus unserem traditionellen Geschichtsbild wird als eine Aufgabe erkannt, die im Interesse der Glaubwürdigkeit und Wahrheitsfindung in der Geschichte in unserer Zeit zu bewältigen ist. Möge die vorliegende Ausarbeitung zur Versachlichung des weitgehend polemisch geführten Streits um eine Chronologierevision beitragen.

Weiter … »

9 Kommentare zu “Die Realität der mittelalterlichen Phantomzeit und ihre Konsequenzen”
1
Vinzenz Obinger sagt:
8. Februar 2008 um 19:16

Mir wird in diesem Text viel zu viel von “Streichung”, “Erfindung” und “Verdoppelung” gesprochen, was alles aktive Willkür voraussetzt.

Zum Beispiel Sachsen und Missionierung. Da wird einerseits davon gesprochen, dass sich die Christianisierung zwischen England und Irland um drei Jahrhunderte auseinanderzieht. Anstatt also die angelsächsischen König alle zu “streichen” schiebt man doch lieber abzüglich einer faktischen Verdreifachung, die sich bei den Karolingern an den drei Pippins und in England an den Lücken in den einzelnen sächsichen Grafschaften nachvollziehen lässt, nach vorne und man wird sehen, es gibt selbst zur spätrömischen Geschichte kaum Widersprüche, im Gegenteil, es wird Geschichte wird plötzlich stimmiger und die namenlosen Sachsen = Wikinger in England bekommen plötzlich ein neues “spätantikes” Gesicht.

Wie heißt es so schön in Wikipedia unter “Angelsachsen”.

“Bereits ab dem Ende des 3. Jahrhunderts hatte es erste Seeräuberüberfälle auf den britischen Inseln von der norddeutschen Tiefebene aus gegeben. Die eigentliche Auswanderung der Sachsen und Angeln aus der Landschaft Angeln im heutigen Schleswig-Holstein und der Jüten aus Jütland begann im 5. Jahrhundert. … In Wahrheit setzten die Angelsachsen wohl in kleinen Gruppen nach Britannien über, schon bevor die Römer zu Beginn des 5. Jahrhunderts abzogen, und waren wahrscheinlich als römische Hilfstruppen eingesetzt.”

2
admin sagt:
8. Februar 2008 um 20:43

Der Beitrag ist eine Zusammenfassung von Artikeln der Zeitensprünge und Büchern diverser Autoren und natürlich Veröffentlichungen von Heribert Illig zur Fantomzeit aus den letzten 17 Jahren.

Er ist daher naturgemäß sehr komprimiert, kann aber einen Einstieg in die Thematik ermöglichen.

3
jb sagt:
9. Februar 2008 um 07:37

Ein schöner und ausgewogener Überblick über die vielen betroffenen Themengebiete! Kann admin etwas zur Person des Autors sagen?

Was meine These zum Motiv der Zeitfälschungsaktion betrifft, wäre vielleicht noch Folgendes zu präzisieren: Das unmittelbar praktische Anliegen des Konstantin VII. war m. A. n. die Durchsetzung einer reichseinheitlichen Osterfestregelung. Traditionell wird die bis 1582 in Ost- und Westkirche gleichermaßen praktizierte Methode der Osterfestberechnung als die des Dionysius Exiguus betrachtet. Wenn nun aus anderen (von Andreas Birken geltend gemachten) Gründen anzunehmen ist, dass die Schriften des Dionysius Exiguus erst in der Zeit Konstantins VII. entstanden sind, dann auch die genannte Methode, die sich am so genannten “großen Osterzyklus” von 532 Jahren orientiert. Dieses komputistische Schema liegt aber ebenfalls der Synkellos-Theophanes-Chronik zu Grunde, die (gemäß Illigs inzwischen durch viele Indizien bestätigter Vermutung) die drei erfundenen Jahrhunderte in die Zeitrechnung einführt. Mit Hilfe dieses weltgeschichtlichen Entwurfes sollte offenbar die Etablierung des “großen Osterzyklus” als Grundlage der Osterfestberechnung im Reich argumentativ abgesichert werden. Dreh- und Angelpunkt der Chronologie des Synkellos-Theophanes-Dionysius Exiguus ist das Jahr 532 A. D. = 1418 BP (before present), dessen komputistische Einmaligkeit von Ulrich Voigt entdeckt wurde.

4
Ulrich Voigt sagt:
10. Februar 2008 um 13:49

Adalbert Feltz:
Lewin [24] bestätigt die von Voigt aus dem Kalenderstein zu Ravenna abgeleitete Schlussfolgerung „keine oder 532 Jahre Phantomzeit!“ – das gilt aber nicht, wenn dieser erst im 11. Jahrhundert angefertigt wurde, …

Das könnte man auch deutlicher sagen: “Die Schlussfolgerungen Voigts sind zwingend. Die Phantomzeittheorie kann also nur bestehen, wenn die marmorne Ostertafel zu Ravenna nicht älter ist als das 11. Jh. Dasselbe gilt für die marmorne Ostertafel zu Rom.”

5
Adalbert Feltz sagt:
10. Februar 2008 um 18:42

Adalbert Feltz
hervorgegangen aus der Berliner Schule der Anorganischen Chemie der Nachkriegszeit (Erich Thilo, Günther Rienäcker, Hans-Albert Lehmann, Lothar Kolditz), Studium ab 1952 an der Humboldt-Universität, Promotion 1960 an der TH Leuna-Merseburg, Habilitation an der Friedrich-Schiller-Universität 1965, daselbst Professor für Anorganische Chemie 1968-1992:Arbeitsgebiete Festkörperchemie, Glaschemie. Ab 1992 Material- und Prozeßentwicklung für elektronische Bauelemente auf Keramikbasis bei EPCOS KB.
Verfasser der Monographie “Amorphe und glasartige anorganische Festkörper”, Akademie-Verlag 1983, in Russisch 1986, in Englisch bei VCH 1993, 200 Publikationen in Fachzeitschriften (zuletzt gemeinsam mit P. Schmidt-Winkel und M. Schossmann im Journal of the American Ceramic Society 90 (12), 3559-3967 (2007) über Piezokeramik.
Vorlesungen: Experimentalchemie, chemische Bindung, Strukturchemie, Geschichte der Naturwissenschaft (Chemie). Bei der Aufarbeitung der Unterlagen zu letzterer nach der Pensionierung 1999 Auseinandersetzung mit den Ungereimtheiten im frühen Mittelalter.

6
ao sagt:
11. Februar 2008 um 18:48

Ein, wie ich finde, sehr gelungener Text mit der persönlichen Note des Autors, deshalb kann es nicht verwundern, dass es punktuell andere Meinungen gibt.

Man sollte erwarten, dass weitere Beweise für die Richtigkeit der Illig’schen Phantomzeit-These auch aus physikalischen Zeitgesetzen deduziert werden können:

Die Radiokarbonmethode der Altersbestimmung liefert für aufgefundene Holzkohlereste in einem Küchenherd der ab 1930 ausgegrabenen Villa Augustea am Vesuv nur dann ein mit dem Vulkanausbruch am 24. August 79 übereinstimmendes Alter (Standardabweichung allerdings +/-185 Jahre), wenn unsere Zeitrechnung an die römische Chronologie um ca. 300 Jahre heranrückt oder umgekehrt die römische Chronologie um den gleichen Zeitraum verjüngt wird [28,29,30].

Die hier angegebene Standardabweichung ist fraglich, denn sie berücksichtigt wahrscheinlich noch nicht alle anzweifelbaren Voraussetzungen dieser Methode in genügendem Maße. Im C14-Crash von Blöss/Niemitz wird der Fehler der Methode auf +/- 300 Jahre bestimmt. Damit ist ein nach der C14-Methode bestimmtes Datum ungeeignet als Argument für oder gegen die Phantomzeit. Und noch dazu Holzkohle …

Warum findet sich dieses Argument dann auch auf der Fantomzeitseite, z.B. in [4]? Das liegt daran, dass dieser Text von H.-E- Korth erstellt wurde, dessen Vorliebe für diese Methode durch zahlreichen Beiträge in den Zeitensprüngen dokumentiert ist. Geeignet ist das Argument aber nur für Leute, die an die prinzipielle Funktionsfähigkeit dieser Methode und an die Gültigkeit von deren Voraussetzungen glauben. Nur wenige Chronologie-Kritiker gehören zu diesen Personen.

Der nach dem ob zitierten Abschnitt folgende Textteil über die C14-Methode deutet zwar die vielfältigen Probleme mit den Voraussetzungen der C14-Methode an, übergeht aber in gewisser Weise den tatsächlich katastrophalen Zustand.

Hier daher ein paar Quellen zum Thema:

Man muss sich aber darüber im klaren sein, dass im Umfeld der Chronologie-Kritik einer Argumentation, welche die C14-Methode verwendet, eine detaillierte Auseinandersetzung mit dem C14-Crash von Blöss/Niemitz vorausgehen muss. Die Überlegungen in diesem Buch sind zunächst argumentativ zu verwerfen und der prinzipielle Fehler klein zu rechnen, nur dann wird ein solcher Text wirklich Anerkennung finden.

Auch H.-E. Korth ist seit 2002 die Auseinandersetzung mit dem C14-Crash bis heute schuldig geblieben und wird sie wohl auch schuldig bleiben.

7
jb sagt:
12. Februar 2008 um 10:42

ao: Ein, wie ich finde, sehr gelungener Text mit der persönlichen Note des Autors, deshalb kann es nicht verwundern, dass es punktuell andere Meinungen gibt.

Siehe für eine von ao leicht abweichende Meinung zum Thema C14 den Forum-Beitrag 857.

8
Ulrich Voigt sagt:
24. Februar 2008 um 23:43

Der Ausdruck “die Realität der Phantomzeit” ist für mich ziemlich verwirrend.

9
ao sagt:
25. Februar 2008 um 16:34

Das Sein des Nicht-Seins … :-) … macht auf unterschiedlichen Ebenen durchaus Sinn …

Hinterlassen Sie einen Kommentar

Kommentare sind nicht erlaubt.

2. Februar 2008                     Kategorie(n): Artikel aus den ZS, Fantomzeit, Frühmittelalter, Zeitensprünge

eingestellt von: ao

Danzig und die rätselhafte frühmittelalterliche Chronologielücke des Weichseldeltas

von Gunnar Heinsohn (aus Zeitensprünge 3/2001)

I. Welthistorische Bedeutung der Weichselmündung

Was die Schelde- und später die Rheinmündung für den Überseeverkehr Westeuropas war und ungebrochen ist, das war – ohne es heute noch zu sein – die Weichselmündung für Osteuropa. Um 1650 ist der Weichselmündungshafen Danzig mit ca. 77.000 Menschen (Schätzungen reichen bis 100.000) – vor Wien, Augsburg, Köln und Hamburg – die volkreichste Stadt mit einer deutschen Einwohnerschaft. So ist es kein Zufall, dass St. Marien – eine der dreizehn gotischen Kirchen Danzigs – im 15. Jh. zur weltweit größten Hallenkathedrale aus Backstein ausgebaut wird (105,5 m lang und im Querschiff 60 m breit). In ihr finden 25.000 Personen Platz.

Weiter … »

3 Kommentare zu “Danzig und die rätselhafte frühmittelalterliche Chronologielücke des Weichseldeltas”
1
haj sagt:
8. Februar 2008 um 18:40

Danzig im Mittelalter

Die Stratigrafie scheint untrügliche Ergebnisse zu liefern: Das Spätere liegt über dem Früheren, das Jüngere über dem Älteren. In Heinsohns Darstellung scheint es zu genügen, 300 Jahre wie ein „Geschwür“ aus der Zeitleiste herauszuoperieren, um die Chronologie zu reparieren.

Ganz so einfach ist es jedoch nicht. Andere Betrachtungsweisen liefern gänzlich andere Ergebnisse. Dies sei am Beispiel Danzigs demonstriert:

Wer diesen unkaschierten Plan aus dem „Atlas historyczny Polski“ von 1977 unbefangen betrachtet, wird feststellen, dass dies einer der spektakulärsten ist, der überhaupt denkbar ist.

Dargestellt ist ohne Zweifel ein männliches Genital mit der Altstadt (rot) als Hoden, der Rechtstadt (braun) als Glied, der Alten Vorstadt (lila) als Eichel und der Kreuzritterburg (blau) als Schambehaarung.

Es scheint mir undenkbar, dass Christen mit der Bibel in der Hand einen solchen Plan aushecken, denn der Brief an die Römer verbietet es (Kap. 1, 22ff.).

Es scheint mir auch undenkbar, dass Kreuzritter die Mythologie längst vergangener Zeiten im Nahen Osten aufgeschnappt und „heimlich“ – gegen eigene Überzeugungen – in Europa verbreitet haben könnten.

Doch es bedarf m. E. keiner allzu großen Phantasie, um den mythologischen Hintergrund dieses Plans zu erkennen: es kann sich nur um das verlorene Glied des zerstückelten Osiris handeln. Der Plan ist die vergrößerte Hieroglyphe D53 der Gardinerliste.

Um dies aber denkbar zu machen, muss die im 4. Jahrhundert angeblich versiegte Kenntnis der Hieroglyphen in der Stadtgründungszeit akzeptiert werden.

Natürlich ließen sich weitere Beispiele liefern.

2
haj sagt:
4. März 2008 um 21:54

Der Plan von Danzig ist natürlich um 90° nach rechts zu drehen oder von links zu betrachten.

[…] Gunnar Heinsohn: Danzig und die rätselhafte frühmittel­- alter­liche Chronologielücke des Weichseldeltas […]

Hinterlassen Sie einen Kommentar

Kommentare sind nicht erlaubt.

12. Januar 2008                     Kategorie(n): Artikel aus den ZS, Fantomzeit, Frühmittelalter, Zeitensprünge

eingestellt von: ao

Sizilien und seine frühmittelalterliche Fundlücke

von Gunnar Heinsohn (Zeitensprünge 03/2003)

„Sizilien ist die geschichtlich reichste Insel des an
Geschichte überreichen Mittelmeerraumes” [Rill 2000, 50].

I. Wo sind die Quellen für Sizilien zwischen dem 7. und 10. Jahrhundert

Aus der Sichtung vor allem arabisch verfasster Schriftstücke und Sagas, deren greifbare Fassungen frühestens aus dem 10. Jh., zumeist jedoch aus noch späterer Zeit stammen, ist nach freimütig eingeräumtem „mühseligem Vergleich“ [Rill 2000, 22] eine Chronologie der schier endlosen islamischen Invasionen Siziliens im 7., 8. 9. und 10. Jh. konstruiert worden. Für Details zog man auch christliche Texte heran. Sie stammen vom Neapolitaner Johannes Diaconus, von Beda Venerabilis sowie aus der Päpstechronik Liber Pontificalis. Diese Päpstereihung [LP 1955] hat als ersten nachweisbaren Autor den für 1133 bezeugten Pandulfus und dann noch einmal den 1178 verstorbenen Boso [Rosenberg 1896], ist also keine Quelle aus dem hier interessierenden Zeitraum des 7. – 9. Jhs. Beda Venerabilis wird zwar auf 672–735 datiert, der mit seinem Namen verbundene Text kann von seinen Inhalten her jedoch frühestens aus dem 11. Jahrhundert stammen [Illig 1999, 122-127] und bietet für die zu untersuchenden Jahrhunderte ebenfalls keine direkten Auskünfte.

Weiter … »

4 Kommentare zu “Sizilien und seine frühmittelalterliche Fundlücke”
1
ao sagt:
12. Januar 2008 um 20:24

Ach hätten Traudl Bünger und Roger Willemsen doch nur ein bisschen besser für ihre “Weltgeschichte der Lüge” recherchiert … dann wäre aus Heribert nicht Herbert geworden, der Doktor der Germanistik wäre nicht durchgerutscht und vielleicht hätte man nun nicht gerade Sizilien als Gegenbeispiel zur Fantomzeitthese gewählt …

2
neukum sagt:
26. Januar 2008 um 11:30

Die Chronologie der arabischen Eroberung Siziliens ist ein guter Beleg für die (297 Jahre)Fantomzeithypothese. Dies gilt auch für die Historie der “arabischen” Eroberung der iberischen Halbinsel, die m.E. eine mit im wesentlichen mauretanisch-berberischer Hilfe unternommene Invasion u. Erhebung der seit Rekkared unterdrückten u. vertriebenen arianisch gebliebenen Goten war. Der Norden u. Osten der Halbinsel blieb unerobert, weil Sweben u. autochthone Kantabrer/Basken eben gerade keine Arianer waren u. deshalb sich dieser Invasion nicht anschlossen.

[…] Gunnar Heinsohn: Sizilien und seine frühmittelalterliche Fundlücke […]

[…] frühmittelalterliche Fundarmut Gunnar Heinsohn so nachdrücklich in Erinnerung gebracht hat (Sizilien und seine frühmittelalterliche Fundlücke). Pausenlos wurde Korsika von den Sarazenen angegriffen, jahrhundertelang gegen sie verteidigt. […]

Hinterlassen Sie einen Kommentar

Kommentare sind nicht erlaubt.

1. November 2007                     Kategorie(n): Artikel aus den ZS, Fantomzeit, Zeitensprünge

eingestellt von: ao

Ein Verfälscher am Werk – Replik auf Ralf Molkenthins Kritik

von Heribert Illig  (aus Zeitensprünge 2/2007)

Dr. Ralf Molkenthin, ein freier Mitarbeiter des Ruhrmuseums Essen, ist den Lesern von Das erfundene Mittelalter gut bekannt. Im aktualisierenden Nachwort von 1998 [402-406] musste ich mich einer Attacke von ihm erwehren (er behauptete grundlos, in Bezug auf die Fossa Carolina zeigen zu können „wie inkompetent der Autor und wie indiskutabel seine These ist“ [ebd., 402 f.]).

Weiter … »

3 Kommentare zu “Ein Verfälscher am Werk – Replik auf Ralf Molkenthins Kritik”
1
Glasreiniger sagt:
5. Dezember 2007 um 22:16

In de.wikipedia betätigt sich ein Benutzer namens Liudger123 als Chronologiekritiker-Blockwart. (S. z.B. die Edits in [[Chronologiekritik]]) Könnte es sein, daß er diesem R. M. nahesteht?

[…] H. Illig: Ein Verfälscher am Werk. Replik auf Molkenthins Kritik […]

3
Hans molkenthin | ZuukUsa sagt:
1. April 2012 um 05:13

[…] Ein Verfälscher am Werk – Replik auf Ralf Molkenthins … – Fantomzeit […]

Hinterlassen Sie einen Kommentar

Kommentare sind nicht erlaubt.

31. August 2007                     Kategorie(n): Artikel aus den ZS, Fantomzeit, Zeitensprünge

eingestellt von: admin

St. Pantaleon – vier Rekorde fürs Guinness. Sven Schütte als karolingischer Lückenbüßer

Eine Kritik durch Heribert Illig  (aus Zeitensprünge 2/2007)

Vorspiel

St. Pantaleon gehört zu den 29 romanischen Kirchen Kölns, die von dem zuständigen Förderverein betreut werden. Sie bekam nun ein eigenes Buch aus der Reihe Colonia romanica zugeeignet, dem wir uns im Weiteren zuwenden wollen. Das zugehörige Klostergebäude wurde von der Forschergruppe nicht behandelt, aber Fried Mühlberg bemerkt als einstiger Kölner Stadtkonservator in seinem Eröffnungsbeitrag:

Weiter … »

2 Kommentare zu “St. Pantaleon – vier Rekorde fürs Guinness. Sven Schütte als karolingischer Lückenbüßer”

[…] H. Illig: St. Pantaleon – vier Rekorde fürs Guinness. Sven Schütte als karolingischer Lückenbüßer […]

[…] der selbst dem wissenschaftlichen Ruf der Stadt Köln zu schaden droht – erinnert sei an seine willkürlichen Veralterungen bei St. Pantaleon, bei Synagoge und Mikwe. Aktuell wird ihm […]

Hinterlassen Sie einen Kommentar

Kommentare sind nicht erlaubt.

2. Juli 2007                     Kategorie(n):

eingestellt von: ao

Fantomzeit weltweit

von Andreas Otte

Wer nur das “Karlsbuch” (Das erfundene Mittelalter) von Heribert Illig und dieses auch nur flüchtig gelesen hat, der bekommt eventuell zunächst den Eindruck, die Fantomzeit im Mittelalter sei ein lokales Problem Deutschlands und Frankreichs. Bereits Illigs “Uhr”-Buch (Wer hat an der Uhr gedreht?) erweiterte diese Perspektive gewaltig. Nimmt man die diversen Beiträge aus den Zeitensprüngen (Stand 1/2008) hinzu, dann entwickelt sich die Fantomzeit zu einem nahezu globalen Phänomen. Im Folgenden wird also nun die zugehörige Literatur möglichst vollständig angegeben, strukturiert nach den Regionen.

Regionen

  • Europa
    • Westeuropa
      • Deutschland
      • Illig, Heribert (1996) : Das erfundene Mittelalter. Hat Karl der Große je gelebt?, Ullstein, München

        Illig, Heribert (1997) : “Zur Abgrenzung der Phantomzeit. Eine Architekturübersicht von Istanbul bis Wieselburg”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 09 / Heft 1, Seite 132-143

        Illig, Heribert (1999) : Wer hat an der Uhr gedreht? Wie 300 Jahre Mittelalter erfunden wurden, Ullstein, München

        Illig, Heribert (2002) : “Straßen durch Germaniens Urwälder”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 14 / Heft 2, Seite 234-246

        Fritzsche, Fabian (2004) : “Wikinger in Deutschland”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 16 / Heft 1, Seite 152-169

        Wirsching, Armin (2004) : “Merowinger, Karolinger und Ottonen unter der Erde vereint”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 16 / Heft 3, Seite 574-590

        Fritzsche, Fabian und Illig, Heribert (2004) : “Wikinger: Korrektur/Ergänzung”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 16 / Heft 3, Seite 591-594

        Illig, Heribert (2005) : “Die Christianisierung über den Limies. Reihengräber, irische Mission, Bistümer”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 17 / Heft 1, Seite 15-35

        Anwander, Gerhard (2007) : “Wo ein Wille ist, ist auch ein Westwerk. Dieser Karolingerbau erweist sich als Hirngespinst”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 19 / Heft 1, Seite 185-212

        • Thüringen
        • Weissgerber, Klaus (1999) : “Zur Phantomzeit in Thüringen. Schriftquellen und archäologische Befunde (I)”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 11 / Heft 3, Seite 482-509

          Weissgerber, Klaus (1999) : “Zur Phantomzeit in Thüringen. Schriftquellen und archäologische Befunde (II)”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 11 / Heft 4, Seite 583-612

          Schmidt, Gerald (2002) : “Karolingische Spuren auf der ‘Straße der Romanik’?”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 14 / Heft 2, Seite 309-324

          Meisegeier, Michael (2006) : “Phantomzeitliche und phantomzeitnahe Bauten in Thüringen und Sachsen-Anhalt”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 18 / Heft 2, Seite 449-482

        • Bayern
        • Friedrich, Horst (1991) : “Baierns ‘dunkle’ Jahrhunderte. Kann eine Verkürzung der früh-mittelalterlichen Chronologie Licht auf zwei bislang ungeklärte Probleme der baierischen Anfänge werfen?”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 03 / Heft 3/4, Seite 56-62

          Friedrich, Horst (1992) : “Das Jiddische und die Herkunft der Baiern”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 04 / Heft 1, Seite 51-56

          Anwander, Gerhard (1998) : “Oberbayern als virtueller Urkundenraum oder Karl der Spurenlose im frühmittelalterlichen Oberbayern”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 10 / Heft 1, Seite 83-112

          Illig, Heribert (1997) : “‘Karolingische’ Torhallen und das Christentum. Rings um Lorsch und Frauenchiemsee”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 09 / Heft 2, Seite 239-259

          Friedrich, Volker (2001) : “Nibelungen und Phantomzeit im Donauraum. Fiktives Awarenreich zwischen Hunnen- und Ungarnsturm”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 13 / Heft 1, Seite 50-72

          Illig, Heribert und Anwander, Gerhard (2002): “Bayern und die Phantomzeit”, 2 Bände, Mantis-Verlag, Gräfelfing

          Benecken, Werner (2004) : “Der so genannte Karlsgraben”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 16 / Heft 2, Seite 279-308

          Dattenböck, Georg (2006) : “Vandalen: Neue These zur Ethnogenese des Baiernstammes”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 18 / Heft 3, Seite 642-671

          Dattenböck, Georg (2007) : “Tassilo uns seine Vorgänger. Die bairische Herzogsliste”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 19 / Heft 1, Seite 105-119

          • Regensburg
          • Anwander, Gerhard und Illig, Heribert (1999) : “Regensburger Virtualitäten. Rund 15 Standorte für karolingische Dome und Pfalzen”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 11 / Heft 2, Seite 242-271

            Anwander, Gerhard und Illig, Heribert (2000) : “‘Eine einzige Spatelkopfnadel’. Die Lücke in der Regensburger Siedlungsarchäologie”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 12 / Heft 2, Seite 234-259

        • Sachsen-Anhalt
        • Meisegeier, Michael (2006) : “Phantomzeitliche und phantomzeitnahe Bauten in Thüringen und Sachsen-Anhalt”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 18 / Heft 2, Seite 449-482

          Franz, Dietmar (2007) : “St. Cyriakus, Gemrode. Ein Nachtrag”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 19 / Heft 1, Seite 224-229

        • Nordrhein-Westfalen
        • Fritzsche, Fabian (2004) : “Wikinger am Rhein – oder doch nicht?”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 16 / Heft 2, Seite 347-349

          • Aachen
          • Illig, Heribert (1997) : “Aachens Pfalzkapelle gerät in Bewegung. Ein Wendepunkt in der Mittelalterdebatte”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 09 / Heft 4, Seite 657-666

            Illig, Heribert (2003) : “Roter Mörtel in Aachens Pfalzkapelle”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 15 / Heft 3, Seite 538

            Niemitz, H.-U. und Illig, Heribert (2004) : “Aachen: alt, ganz alt oder noch älter? Eine Neueinschätzung von Volker Hoffmann”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 16 / Heft 2, Seite 272-278

            Illig, Heribert (2007) : “Dekadenz und Aachens Aufschwung. Das Frühmittelalter in der Forschung”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 19 / Heft 3 Seite 682-686

          • Köln
          • Illig, Heribert (2007) : “St. Pantaleon – vier Rekorde fürs Guinness. Sven Schütte als karolingischer Lückenbüßer”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 19 / Heft 2 Seite 341-368

            Illig, Heribert (2008) : “Köln im Frühdatierungsfieber. Wie oft wird Sven Schütte noch zum Auslöser?”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 20 / Heft 1 Seite 210-217

          • Dortmund
          • Fritzsche, Fabian (2002) : “Dortmunder Leere”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 14 / Heft 4, Seite 672-685

          • Paderborn
          • Bohrer, Michael (1999) : “Karolingerpfalz in Paderborn?”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 11 / Heft 3, Seite 439-458

            Fritzsche, Fabian (2003) : “Paderborner Phantomzeit, die zweite”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 15 / Heft 2, Seite 375-377

          • Münster
          • Thiel, Werner (2005) : “Schliemanns Fluch oder Das wundersame Verschwinden des Münsteraner Bistumsgründers”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 17 / Heft 1, Seite 36-45

            Thiel, Werner (2005) : “Schliemanns Fluch II oder Münsters Fundament aus Wunsch und Hoffnung”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 17 / Heft 2, Seite 405-419

        • Hessen
        • Welcker, Roland (2005) : “Der tote Bonifaz reist nach Fulda”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 17 / Heft 2, Seite 395-404

          Neusel, Manfred (2006) : “Das Rhein-Main-Gebiet im frühen Mittelalter. Versuch einer alternativen Chronologie”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) 18 05 / Heft 3, Seite 713-740

          • Frankfurt
          • Niemitz, Hans-Ulrich (1993) : “Eine frühmittelalterliche Phantomzeit – nachgewiesen in Frankfurter Stratigraphien”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 05 / Heft 3/4, Seite 111-122

        • Mecklenburg-Vorpommern
        • Glahn, Alexander (2005) : “Die Slawen besiedelten Ende des 4. Jahrhunderts Norddeutschland”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 17 / Heft 1, Seite 46-75

        • Reinland-Pfalz
          • Trier
          • Lewin, Karl-Heinz (2005) : “Dom und Liebfrauen zu Trier. 1690 Jahre Architekturgeschichte? (Trier I)”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 17 / Heft 3, Seite 670-680

            Lewin, Karl-Heinz (2005) : “2000 Jahre Trier – was bleibt übrig? (Trier II)”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 18 / Heft 2, Seite 483-496

          • Ingelheim
          • Heinsohn, Gunnar (2001) : “Maurer der Kaiser und Kaiser der Maurer. Eine Glosse zum karolingischen Ingelheim”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 13 / Heft 3, Seite 463-466

            Illig, Heribert und Lelarge, G. (2001) : “Ingelheim – karolingisch oder römisch?”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 13 / Heft 3, Seite 467-492

          • Gemünden
          • Laszlo, Renate (2007) : “Das St. Severusstift in Gemünden im Westerwald. Vom Schweigen zwischen erster und zweiter Urkundennennung”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 19 / Heft 2 Seite 378-388

      • Schweden
      • Anwander, Gerhard und Illig, Heribert (2004) : “Schwedens ausgemusterte Karle, Polens noch früherer Köngisverlust”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 16 / Heft 2, Seite 350-357

      • Frankreich
      • Illig, Heribert (1993) : “St. Denis und Suger – zum zweiten. Wie ein Karolingerbau verschwindet und Frankreich entsteht”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 05 / Heft 2, Seite 57-71

        Illig, Heribert (1996) : Das erfundene Mittelalter. Hat Karl der Große je gelebt?, Ullstein München

        Illig, Heribert (1999) : Wer hat an der Uhr gedreht? Wie 300 Jahre Mittelalter erfunden wurden, Ullstein, München

        Birken, Andreas (2004) : “Regnum Chlothari. Welcher Lothar gab Lothringen den Namen?”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 16 / Heft 3, Seite 566-573

        Anwander, Gerhard (2004) : “Auvergantische Impressionen. Reiseeindrücke aus einer karolingischen Provinz”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 16 / Heft 3, Seite 595-624

        Wirsching, Achim (2005) : “Stürmten die Wikinger 400 Jahre zu spät in die Normandie?”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 17 / Heft 2, Seite 378-394

        • Gallien
        • Niemitz, Hans-Ulrich (1992) : “Archäologie und Kontinuität. Gab es Städte zwischen Spätantike und Mittelalter?”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 04 / Heft 3, Seite 55-68

        • Elsass
        • Birken, Andreas (2003) : “O Heilige Ottilie! Das Elsass zur Karolingerzeit”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 15 / Heft 3, Seite 525-537

      • Spanien
      • Zeller, Manfred (1993) : “Das Kalifat der Omaijaden”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 05 / Heft 3/4, Seite 69-86

        Topper, Uwe (1994) : “Zur Chronologie der islamischen Randgebiete. Drei Betrachtungen”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 06 / Heft 3, Seite 50-71

        Illig, Heribert (1995) : “Spaniens Wirrungen im frühen Mittelalter. Architektur – ERA-Rechnung – Reconquista”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 07 / Heft 1, Seite 36-55

        Topper, Uwe (1998) : “Ein neues Bild des mittelalterlichen Spanien”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 10 / Heft 3, Seite 466-491

        Illig, Heribert (1999) : Wer hat an der Uhr gedreht? Wie 300 Jahre Mittelalter erfunden wurden, Ullstein, München

        Heinsohn, Gunnar (2005) : “Löschung der frühmittelalterlichen Regenten Spaniens”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 17 / Heft 1, Seite 76-97

      • Italien
      • Niemitz, Hans-Ulrich (1992) : “Archäologie und Kontinuität. Gab es Städte zwischen Spätantike und Mittelalter?”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 04 / Heft 3, Seite 55-68

        Illig, Heribert (1993) : “Langobardische Notizen I. Urkunden, Stuckfiguren und kaiserlose Städte”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 05 / Heft 2, Seite 41-56

        Hölzl, Josef (2003) : “Warum gibt es in der Toskana keine Dörfer?”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 15 / Heft 1, Seite 100-104

        Illig, Heribert (2006) : “Kanzeln und Schach: eine Doppelevolution”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 18 / Heft 1, Seite 103-120

        Birken, Andreas (2006) : “Italiens Phantomzeit”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 18 / Heft 1, Seite 121-134

        Illig, Heribert (2006) : “Italia praeparata”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 18 / Heft 1, Seite 135-140

        • Rom
        • Illig, Heribert (1996) : “Roms ‘frühmittelalterliche’ Kirchen und Mosaike. Eine Verschiebung und ihre Begründung”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 08 / Heft 3, Seite 302-326

        • Padua
        • Heinsohn, Gunnar (2008) : “Padua ohne 297 Jahre zwischen 602 und 899”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 20 / Heft 1 Seite 206-209

        • Sizilien
        • Heinsohn, Gunnar (2003) : “Sizilien und seine frühmittelalterliche Fundlücke”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 15 / Heft 3, Seite 540-555

      • Österreich
        • Tirol
        • Tamerl, Alfred (2003) : “Antikes und Karolingisches in Tirol”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 15 / Heft 1, Seite 105-136

      • England
      • Niemitz, Hans-Ulrich (1992) : “Archäologie und Kontinuität. Gab es Städte zwischen Spätantike und Mittelalter?”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 04 / Heft 3, Seite 55-68

        Illig, Heribert (1999) : Wer hat an der Uhr gedreht? Wie 300 Jahre Mittelalter erfunden wurden, Ullstein, München

        Laszlo, Renate (2006) : “Der hypothetische Dichter Cynewulf”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 18 / Heft 2, Seite 435-448

        Laszlo, Renate (2006) : “Rätselhafte Zeitsprünge in England”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 18 / Heft 3, Seite 677-691

        Illig, Heribert (2006) : “Konzertierte Fälschungen: Glastonbury, Wells und Saint-Denis”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 18 / Heft 3, Seite 692-712

        Laszlo, Renate (2007) : “Der verdoppelte Autor der Historia Brittonum. Die Identität zwischen A. Aurelianus und Arthur”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 19 / Heft 1, Seite 94-104

        Laszlo, Renate (2007) : “In England gehen die Uhren anders. Die normannische Eroberung Englands – zeitverschoben”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 19 / Heft 3 Seite 687-716

        Laszlo, Renate (2008) : “In England gehen die Uhren anders (Teil 2)”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 20 / Heft 1 Seite 163-192

      • Island
      • Illig, Heribert (1999) : Wer hat an der Uhr gedreht? Wie 300 Jahre Mittelalter erfunden wurden, Ullstein, München

      • Schweiz
      • Pfister, Christoph (1999) : “Zur langen Baugeschichte des Mittelalters. Kritik an der überlieferten Chronologie und Versuch einer Neubetrachtung”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 11 / Heft 1, Seite 139-166

        Spillmann, John (2004) : “Das frühmittelalterliche Zürich im Lichte der Phantomzeitthese”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 16 / Heft 2, Seite 315-346

    • Osteuropa
    • Zeller, Manfred (1993) : “Die Steppenvölker Südost-Europas in der Spätantike und im Frühmittelalter”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 05 / Heft 1, Seite 55-80

      Zeller, Manfred (1996) : “Die Nordwestslawen im Frühmittelalter”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 08 / Heft 4, Seite 499-524

      Heinsohn, Gunnar und Sidorczak, J. (2001) : “Gibt es Slawen betreffende Schriftquellen aus dem frühen Mittelalter?”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 13 / Heft 2, Seite 200-212

      • Kroatien
      • Illig, Heribert (2003) : “Split und die Rätsel Altkroatiens”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 15 / Heft 1, Seite 161-190

        Illig, Heribert (2007) : “Istrianisches als Jahrestreffensurrogat”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 19 / Heft 2 Seite 247-271

        Dattenböck, Georg (2007) : “Die Kroaten: Volk mit sagenhafter Herkunft!”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 19 / Heft 2 Seite 369-377

      • Ungarn
      • Zeller, Manfred (1996) : “Die Landnahme der Ungarn in Pannonien. 895 findet dasselbe statt wie 598”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 08 / Heft 2, Seite 186-190

        Weissgerber, Klaus (2001) : “Zur magyarischen Phantomzeit. Die Ungarische Bilderchronik”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 13 / Heft 3, Seite 410-439

        Weissgerber, Klaus (2003) : “Noch einmal: Aitony und der Goldschatz von Nagyszentmiklós (Hungarica II)”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 15 / Heft 1, Seite 150-160

        Weissgerber, Klaus (2003) : Ungarns wirkliche Frühgeschichte. Arpad eroberte schon 600 das Kapartenbecken, 1. Auflage, Mantis Verlag, Gräfelfing

      • Bulgarien
      • Weissgerber, Klaus (2001) : “Zur bulgarischen Phantomzeit (I)”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 13 / Heft 1, Seite 73-102

        Weissgerber, Klaus (2001) : “Zur bulgarischen Phantomzeit (II)”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 13 / Heft 2, Seite 213-242

      • Polen
      • Heinsohn, Gunnar (2001) : “Danzig und die rätselhafte frühmittelalterliche Chronologielücke des Weichseldeltas”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 13 / Heft 3, Seite 440-462

        Heinsohn, Gunnar (2002) : “Polen im frühen Mittelalter. Der Schock bei den Arbeiten an der Yamal-Pipeline”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 14 / Heft 1, Seite 126-131

        Heinsohn, Gunnar (2003) : “Die Streichung der polnischen ‘Karolinger’. Adam Naruszewiczs bereits 1780 erfolgte Eliminierung der lechiadischen und lescidischen Könige aus Polens Frühmittelalter”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 15 / Heft 1, Seite 137-149

        Anwander, Gerhard und Illig, Heribert (2004) : “Schwedens ausgemusterte Karle, Polens noch früherer Köngisverlust”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 16 / Heft 2, Seite 350-357

      • Georgien
      • Weissgerber, Klaus (2000) : “Zur Phantomzeit in Georgien (I)”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 12 / Heft 1, Seite 59-87

        Weissgerber, Klaus (2000) : “Zur Phantomzeit in Georgien (II)”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 12 / Heft 2, Seite 259-280

      • Russland
      • Illig, Heribert (1999) : Wer hat an der Uhr gedreht? Wie 300 Jahre Mittelalter erfunden wurden, Ullstein, München

        Weissgerber, Klaus (2001) : “Zur frührussischen (Kiewer) Phantomzeit I”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 13 / Heft 4, Seite 662-690

        Weissgerber, Klaus (2002) : “Zur frührussischen (Kiewer) Phantomzeit II”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 14 / Heft 1, Seite 104-125

  • Asien
    • Vorderasien
      • Türkei (Byzanz)
      • Illig, Heribert (1991) : “Fälschung im Namen Konstantins”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 03 / Heft 2, Seite 50-66

        Illig, Heribert (1993) : “Das ‘Griechische Feuer’ erlischt. Von der besten und rätselhaftesten aller byzantinischen Waffen”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 05 / Heft 5, Seite 64-69

        Niemitz, Hans-Ulrich (1994) : “Byzantinistik und Phantomzeit”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 06 / Heft 1, Seite 56-75

        Topper, Uwe (1994) : “Zur Chronologie der islamischen Randgebiete. Drei Betrachtungen”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 06 / Heft 3, Seite 50-71

        Illig, Heribert (1997) : “Zur Abgrenzung der Phantomzeit. Eine Architekturübersicht von Istanbul bis Wieselburg”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 09 / Heft 1, Seite 132-143

        Illig, Heribert (1999) : Wer hat an der Uhr gedreht? Wie 300 Jahre Mittelalter erfunden wurden, Ullstein, München

      • Armenien
      • Heinsohn, Gunnar (1996) : “Die Wiederherstellung der Geschichte Armeniens und Kappadokiens”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 08 / Heft 1, Seite 38-68

        Illig, Heribert (1999) : Wer hat an der Uhr gedreht? Wie 300 Jahre Mittelalter erfunden wurden, Ullstein, München

      • Syrien
      • Zeller, Manfred (1993) : “Das Kalifat der Omaijaden”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 05 / Heft 3/4, Seite 69-86

      • Palästina
      • Illig, Heribert (1991) : “Jüdische Chronologie. Dunkelzonen, Diskontinuitäten, Entstehungsgeschichte”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 03 / Heft 5, Seite 21-34, 74

        Heinsohn, Gunnar (1991) : “Jüdische Geschichte und die Illig-Niemitzsche Verkürzung der christlichen Chronologie”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 03 / Heft 5, Seite 35-36

        Heinsohn, Gunnar (1999) : “Jüdisches Leben im frühmittelalterlichen Palästina. Ist die von den Kreuzfahrern 1099 zerstörte Synagogenkultur archäologisch wirklich unauffindbar?”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 11 / Heft 3, Seite 356-388

        Heinsohn, Gunnar (2000) : “Jerusalems mittelalterliche Synagogenabfolge”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 12 / Heft 1, Seite 53-58

        Weissgerber, Klaus (2007) : “Zur Felsendom-Inschrift (Islamica IV)”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 19 / Heft 1, Seite 120-129

      • Irak
      • Illig, Heribert (1992) : “Wann lebte Mohammed? Zu Lülings ‘judenchristlichem’ Propheten, zur Frühzeit des Islam und zur Orthodoxiebildung in Judentum, Christentum und Islam”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 04 / Heft 2, Seite 26-41

        Weissgerber, Klaus (2000) : “Zur islamischen Phantomzeit (Islamica I)”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 12 / Heft 3, Seite 419-448

      • Iran
      • Zeller, Manfred (1993) : “Der Iran in frühislamischer Zeit (bis zum 10. Jh.)”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 05 / Heft 3/4, Seite 87-110

        Topper, Uwe (1994) : “Zur Chronologie der islamischen Randgebiete. Drei Betrachtungen”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 06 / Heft 3, Seite 50-71

        Illig, Heribert (2003) : “Zum Zeitsprung bei Christen und Moslems”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 15 / Heft 3, Seite 556-569

      • Libanon
      • Heinsohn, Gunnar (1998) : “Byblos von +637 bis +1098 oder Warum so spät zum Kreuzzug?”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 10 / Heft 1, Seite 113-116

      • Jemen
      • Topper, Uwe (1994) : “Zur Chronologie der islamischen Randgebiete. Drei Betrachtungen”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 06 / Heft 3, Seite 50-71

    • Ferner Osten
    • Zeller, Manfred (1994) : “Zentralasien im frühen Mittelalter. Auswirkungen der Rekonstruktion bis nach China”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 06 / Heft 3, Seite 72-92

      • Indonesien
      • Rade, Claus Dieter (1998) : “Indonesiens mittelalterliche Chronologielücken”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 10 / Heft 2, Seite 276-304

        Illig, Heribert (1999) : Wer hat an der Uhr gedreht? Wie 300 Jahre Mittelalter erfunden wurden, Ullstein, München

      • Ceylon
      • Rade, Claus Dieter (1999) : “Das ceylonesische Mittelalter im Spiegel der ‘Großen Chronik’ (I)”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 11 / Heft 1, Seite 97-117

        Rade, Claus Dieter (1999) : “Das ceylonesische Mittelalter im Spiegel der ‘Großen Chronik’ (II)”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 11 / Heft 2, Seite 279-291

      • Indien
      • Illig, Heribert (1999) : Wer hat an der Uhr gedreht? Wie 300 Jahre Mittelalter erfunden wurden, Ullstein, München

        Weissgerber, Klaus (2004) : “Zur indischen Chronologie. Grundprobleme. Erster Teil (Inidica I/1)”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 16 / Heft 1, Seite 183-214

        Weissgerber, Klaus (2004) : “Zur indischen Chronologie. Grundprobleme. Zweiter Teil (Inidica I/2)”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 16 / Heft 2, Seite 369-399

        Weissgerber, Klaus (2004) : “Zur indischen Chronologie. Grundprobleme. Dritter Teil (Inidica I/3)”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 16 / Heft 3, Seite 653-687

      • China
      • Illig, Heribert (1991) : “Halley, Novae, China. Zur Synchronisierung der Alten Welt”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 03 / Heft 2, Seite 33-42

        Topper, Uwe (1998) : “Chinas Geschichtsschreibung. Prüfstein für oder gegen Illigs Mittelalterkürzungsthese?”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 10 / Heft 2, Seite 259-275

        Weissgerber, Klaus (2002) : “Zur chinesischen Phantomzeit. Alte und neue Gedanken (Sinaica I)”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 14 / Heft 1, Seite 68-78

        Zeller, Manfred (2002) : “Die Tangzeit, Chinas glanzvolle Epoche, eine Fiktion?”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 14 / Heft 1, Seite 79-103

        Zeller, Manfred (2002) : “Zur Datierung chinesischer Dynastien”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 14 / Heft 3, Seite 437-452

        Weissgerber, Klaus (2002) : “China, Japan und Korea im Frühmittelalter (Sinaica II)”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 14 / Heft 2, Seite 365-392

        Weissgerber, Klaus (2002) : “Ta-shi und Tang. Bestanden zur Tang-Zeit islamisch-chinesische Beziehungen? (Sinaica III-Islamica III)”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 14 / Heft 3, Seite 455-477

        Weissgerber, Klaus (2002) : “China zwischen Han und Tang (Sinaica IV)”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 14 / Heft 4, Seite 692-735

      • Japan
      • Weissgerber, Klaus (2002) : “China, Japan und Korea im Frühmittelalter (Sinaica II)”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 14 / Heft 2, Seite 365-392

      • Korea
      • Weissgerber, Klaus (2002) : “China, Japan und Korea im Frühmittelalter (Sinaica II)”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 14 / Heft 2, Seite 365-392

  • Afrika
    • Nordafrika
    • Topper, Uwe (1994) : “Zur Chronologie der islamischen Randgebiete. Drei Betrachtungen”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 06 / Heft 3, Seite 50-71

      • Äthiopien
      • Weissgerber, Klaus (2003) : “Zur äthiopischen Frühgeschichte I. Traditionen, Belege und Probleme (Aethiopica I)”, in Zeitensprünge (vormals Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart) JG 15 / Heft 3, Seite 570-600

2 Kommentare zu “Fantomzeit weltweit”

[…] Nun ist gerade Afrika als Kontinent, dessen größerer Teil erst vergleichsweise spät ins Licht der Geschichte getreten ist, für die Chronologiekritik weniger wichtig: Diese befasst sich ja eher mit früheren Zeiten. So ist von der Fantomzeittheorie neben Europa und Vorderasien bis einschließlich Indien nur der afrikanische Norden betroffen (siehe dazu Andreas Ottes Beitrag Fantomzeit weltweit). […]

[…] Dabei steht sie auf tönernen Füßen – vgl. die Literatur über China in Andreas Ottes Auflistung Fantomzeit weltweit.) Diese Sonderstellung der Theon-Finsternis macht natürlich hellhörig. Wenn dann zugleich viel […]

Hinterlassen Sie einen Kommentar

Kommentare sind nicht erlaubt.

1. Mai 2007                     Kategorie(n): Fantomzeit

eingestellt von: HI

Stratigraphische Kontrolle von Zeitkürzungen

von Heribert Illig

Ulrich Voigt sprach am 23.3. in einem Kommentar zum Beitrag “297 Jahre – zur Länge der Phantomzeit” davon, dass es

„nur noch eines ganz kleinen Schrittes (des Nachdenkens) [bedarf], um die Position Illigs endgültig zu verlassen und den extremen ‚Chronologiekritikern’ im Stile Fomenkos beizutreten“.

Wer so argumentiert, der verkennt, dass ein solcher Schritt einem Kenner der Gesetze einer archäologisch fundierten Geschichtsschreibung, wie sie z.B. von Gunnar Heinsohn [Heinsohn 1996, S. 39, 41] formuliert wurden, fast unmöglich ist.

Weiter … »

2 Kommentare zu “Stratigraphische Kontrolle von Zeitkürzungen”
1
Ulrich Voigt sagt:
18. Mai 2007 um 13:52

Wer so argumentiert, der verkennt, dass ein solcher Schritt einem Kenner der Gesetze einer archäologisch fundierten Geschichtsschreibung, wie sie z.B. von Gunnar Heinsohn [Heinsohn 1996, S. 39, 41] formuliert wurden, fast unmöglich ist.

Hier ist das Zitat im Zusammenhang:

jb: “Keiner der genannten Wissenschaftler (auch Sie nicht) rechnet aber mit der Möglichkeit kollektiver historischer Fantasien, die sich sozusagen über die Köpfe der einzelnen Fälscher hinweg – und durchaus organisch zusammenhängend – entwickeln.••”
Die Konsequenz, die sich einstellt, wenn man nur dieses eine unscheinbare Objekt zur Fälschung erklären möchte [es geht um die Passatafel des Hippolytus], wird damit deutlich: Man muss den gesamten (”organischen”) Zusammenhang, in den es nun einmal hineingehört, ebenfalls zur Fälschung erklären. Da bedarf es nur noch eines ganz kleinen Schrittes (des Nachdenkens), um die Position Illigs endgültig zu verlassen und den extremen “Chronologiekritikern” im Stile Fomenkos beizutreten, die ja in der Tat das gesamte Umfeld spätantiker Ostertafeln, Brücken, Straßen, Grundmauern, Münzen und Gemmen ins 16. / 17. Jahrhundert verfrachten.

Ganz klar werden hier die Positionen Illigs und Fomenkos als Gegensätze verstanden.
Unter gewissen Umständen (vor denen ich warne), kann es aber ziemlich leicht geschehen, dass man unversehens die Seiten wechselt.

[…] Anwander, Gerhard (2007): Wo ein Wille ist, ist auch ein Westwerk! Ein Kernbauwerk der Karolingerzeit erweist sich als Hirngespinst; in Zeitensprünge 19 (1) 185-212 Baumgart, Fritz (91988): Oberitalien. DuMont Kunst-Reiseführer; Köln Bernsdorff, Jan (2004): „Die verschwundenen Jahrhunderte“; in P.M. Perspektive 1/2004, 86-89 Bertelli, Carlo / Brogiolo, Gian Piero (2000): Il futuro dei Longobardi. L’Italia e la costruzione dell’Europa di Carlo Magno. Ausstellungskatalog für Brescia; Mailand Beutler, Christian (1991): Der älteste Kruzifixus. Der entschlafene Christus; Frankfurt am Main Brandt, Michael (1993): Bernward von Hildesheim und das Zeitalter der Ottonen. Katalog der Ausstellung Hildesheim 1993. 2 Bände; Mainz Chladek, Tilman = home.snafu.de/tilmann.chladek/Seiten/Brief_Schuette.html [Bei Google-Eingabe “Sven Schütte” an erster Stelle – zumindest noch am 29. 7.] CR = Colonia Romanica. Jahrbuch des Fördervereins Romanische Kirchen Köln e.V. Bd. XXI, 2006 (erschienen Juni 2007): Neue Forschungen zur Geschichte, Baugeschichte und Ausstattung von St. Pantaleon in Köln. Hg. Margrit Jüsten-Hedtrich; Köln Fußbroich, Helmut (1983): Die Ausgrabungen in St. Pantaleon zu Köln. (Kölner Forschungen, Bd. 2); Mainz H = Hochkirchen, Dorothea (2006): Zwei Skulpturenfragmente der karolingischen Kirche von St. Pantaleon; in CR, 149-158 Illig, Heribert (1996): Flechtwerk und Ketzertum. Langobardische Notizen II; in Zeitensprünge 8 (4) 448-477 – (1997): Einrede des Herausgebers; in Zeitensprünge 9 (2) 305 (s. 2007) – (1999): Sperrfeuer vor Paderborn. Methodische Korrektheit und emotionale Begleiterscheinungen; in Zeitensprünge 11 (3) 389-402 – (2001): Vom Rütteln (an) der Wahrheit. Zur weiteren Diskussion der Phantomzeitthese; in Zeitensprünge 13 (3) 513-523 – (2002): Mörtel mit Zuschlag. Ein Diskussionsbeitrag zu Ingelheim und Aachen; in Zeitensprünge 14 (1) 145-149 – (2004): Die Debatte der Schweigsamen. Zum „Schwachsinn“ des frühen Mittelalters; in Zeitensprünge 85-101 – (2005): Alte Kreuze, alte Throne und Byzanz. Bestätigungen in der Mittelalterdebatte; in Zeitensprünge 17 (1) 111-124 – (2006): Konzertierte Fälschungen. Glastonbury, Wells und Saint-Denis; in Zeitensprünge 18 (3) 692-712 – (2007): Erweiterung von (1997) fürs Internet; aktualisiert unter http://www.fantomzeit.de Illig, Heribert / Anwander, Gerhard (2002): Bayern und die Phantomzeit. 2 Bände; Gräfelfing Illig, Heribert / Niemitz, Hans-Ulrich (2004): Aachen: alt, ganz alt oder noch älter? Eine Neueinschätzung durch Volker Hoffmann; in Zeitensprünge 16 (2) 272-278 Jantzen, Hans (31963): Ottonische Kunst; Reinbek (11947) Kaelble, Brigitte (2006): Ein ottonisches korinthisierendes Kapitell aus St. Pantaleon; in CR, 205-210 Mühlberg, Fried (2006): St. Pantaleon in Köln vom 9. bis 13. Jahrhundert; in CR, 11-20 Niemitz, Hans-Ulrich (1994): Die Dauerkrise frühmittelalterlicher Keramikforschung; in Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart 6 (2) 40-59 Patitz, Gabriele / Illich, Bernhard (2002): Karls Kapelle klargemacht. Untersuchung des Mauerwerks am Aachener Dom; in B + B 8/2002, 16-19 Schütte, Sven (1999): Verdachtschöpfer gegen die mediävistische Fachwelt [Leserbrief]; in Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16. 6. – (2000): Der Aachener Thron; in Mario Kramp (Hg.): Krönungen. Könige in Aachen – Geschichte und Mythos. Katalog der Ausstellung in 2 Bänden; Mainz 213-222 – (2001): Der Aachener Königsstuhl. Graffiti aus Jerusalem. Forscher beweist: Thron entstand doch schon zur Zeit Karls des Großen; in Kölner Stadtanzeiger, 2. 6. 01 S. = Schütte, Sven (2006): Geschichte und Baugeschichte der Kirche St. Pantaleon; in CR, 81-136 Schieffer, Rudolf (1992): Die Karolinger; Stuttgart SdR = Schönfeld de Reyes, Dagmar v. (1999): Westwerkprobleme. Zur Bedeutung der Westwerke in der kunsthistorischen Forschung; Weimar Toman, Rolf (1996): Die Kunst der Romanik. Architektur · Skulptur · Malerei; Köln Wolf, Arnold (Hg., 1996): Die Domgrabung Köln. Altertum · Frühmittelalter · Mittelalter. Kolloquium zur Baugeschichte und Archäologie 14.-17. März 1984 in Köln. Vorträge und Diskussionen; Köln Zarnecki, George (1991): Kunst der Romanik. Malerei · Plastik · Architektur; Stuttgart Zeising, Gert (1999): „Zwischen den Zeiten“ oder Zeitensprung? Eine Schnittstelle und ein Konflikt zwischen spezialwissenschaftlicher und interdisziplinärer Forschung; in Zeitensprünge 11 (3) 459-479 Dieser Beitrag wurde eingestellt unter Zeitensprünge, Fantomzeit, Artikel aus den ZS. Man kann alle Reaktionen durch den RSS 2.0 Feed verfolgen. Sie können einen Kommentar hinterlassen, oder einen Trackback von Ihrer Webseite. Hinterlassen Sie einen neuen Kommentar […]

Hinterlassen Sie einen Kommentar

Kommentare sind nicht erlaubt.

4. Februar 2007                     Kategorie(n): Artikel aus den ZS, Fantomzeit, Zeitensprünge

eingestellt von: Gerhard Anwander

Wibald von Stablo – Hans Constantin Faußner

Mutiger Forscher entlarvt genialen Fälscher

von Gerhard Anwander (Langfassung zum Artikel der Zeitensprünge 3/2003)

Alle gut 6000 sogenannten Königsurkunden, die vor 1122 datieren,
sind aus rechtshistorischer Sicht zwingend: Fälschungen!

Das ist die Kernaussage des Buches, das der Innsbrucker Professor der Rechtsgeschichte Hans Constantin Faußner im Sommer des Jahres 2003 über die Königsurkunden Wibalds von Stablo in seinem vierbändigen Werk vorlegte. Den ersten Band (Wibald von Stablo. Erster Teil; Einführung in die Problematik; Hildesheim 2003) würdigen wir hier ausführlich.

Weiter … »

5 Kommentare zu “Wibald von Stablo – Hans Constantin Faußner”

[…] 2003 veröffentlichte Hans Constantin Faußner sein umfangreiches Werk über den Abt und Fälscher Wibald von Stablo. Die Zeitensprünge haben sich noch im selben Jahr damit beschäftigt [Anwander 2003], 2004 wurde eine entsprechende Langfassung in das Internet gestellt [Anwander 2004]. Jetzt sind Reaktionen der Geschichtswissenschaft zu vermelden, von denen wir die im Internet verbreiteten betrachten. […]

2
emma sagt:
16. März 2007 um 17:18

Nicht nur die Etablierten haben Probleme mit Faußners Wibaldbuch. Auch ich kann die Anwandersche Euphorie über die Entdeckung des Erzfälschers Wibald nur sehr begrenzt teilen.
Zuerst das Positive zu Faußner – sollte ganz tief ins Gedächnis eingebrannt bleiben -: die Bühne der bis in die Neuzeit reichenden mittelalterlichen Geschichte muss auch vom römischen Recht her beleuchtet werden, soweit wir es rekonstruieren können, aber nicht allein. Faußners Methode ist daher vielversprechend.
Leider befleissigt er sich aber im Wibaldelaborat eines Journalismusstils der den Verdacht auf lockeren Umgang mit den Inhalten aufkommen lässt – sehr von Mommsen “Römischer Geschichte” geprägt, die nicht zu Unrecht den Nobelpreis für Literatur bekommen hat. Der Verdacht erhärtet sich besonders durch die biografischen Nachlässigkeiten zu Wibald. Auch wenn wir keine Wibaldsche “Vita” haben, gibt es gerade für und von ihm mehr an Überlieferung als für manchen anderen. Faußnerzitate zielen ausschliesslich auf die Schöpfung des “grossen Schurken”, der noch dazu angeblich erfolglos in seiner Zeit war. Faußner verstellt sich und uns damit den Blick auf andere Personen und Bewegungen des 12. Jahrh.und vernebelt mehr als er aufklärt. Natürlich, das 12. Jahrh. gehört zu den besonders fälschungsintensiven Epochen und – dafür sei Faußner wieder unser besonderer Dank sicher – einige dieser Werke ergeben erst nach 1122 Sinn. Aber warum will er Fälschungen ausschliesslich Wibald zuweisen, sind z.B. Suger u.a. zu blöd? Oder hat der Autor plötzlich Angst vor der eigenen Courage und muss einen Kriminellen aufbauen, um an seinem Mittelalterbild festzuhalten?
Das 2. Ärgernis bei Faußner sind seine Erläuterungen zum röm. Recht, Quatsch, Predigten. Er dekretiert und macht nicht nachvollziehbar. Dabei unterlaufen ihm “Oberflächlichkeiten”, die den Juristen oder Abiturienten nach Luft schnappen lassen, ich jedenfalls fühle mich manipuliert, wenn man mir den ager publicus (Staatsland in Gemeineigentum) als respublica (Staat, Staatsgeschäfte, Staatshandeln) auftischt oder als Jurist Begriffe wie Eigentum und Besitz nicht trennscharf verwendet: proprietas ist Besitz.

[…] …und der heimatverbundene Schwabe mag sich nun beruhigt seinem Gschäft zuwenden. Würde er sich über Wibald von Stablo informieren, dann könnte dies sein Vertrauen in beamtete Geschichtspfleger durchaus erschüttern. Dieser Beitrag wurde eingestellt unter Fantomzeit. Man kann alle Reaktionen durch den RSS 2.0 Feed verfolgen. Sie können einen Kommentar hinterlassen, oder einen Trackback von Ihrer Webseite. Hinterlassen Sie einen neuen Kommentar […]

[…] Gerhard Anwander: Wibald von Stablo — Constantin Fauß- ner. Mutiger Forscher entlarvt genialen F

[…] gefälscht sind. Dieses Ergebnis ist freilich Wasser auf die Mühlen der ‘Phantomzeit’ (s. Anwander ab S. 518; auf Faußner ist hier noch einmal […]

Hinterlassen Sie einen Kommentar

Kommentare sind nicht erlaubt.

17. Dezember 2006                     Kategorie(n):

eingestellt von: hek

21 Gegenargumente

Die am häufigsten gegen die Phantomzeitthese vorgebrachten Argumente

    Archäologie

  1. Es besteht weiterhin die Hoffnung auf Funde aus dem Frühmittelalter (FMA)
  2. Die Kontinuität der Funde beweist die Stimmigkeit der Chronologie
  3. Das gesicherte Datum des Vesuvausbruchs und der Verschüttung Pompeis bestätigt die Datierungsverfahren

    Geschichte

  4. “Für die großangelegte Fälschungsaktion, die Illig unterstellt, gibt es keinen einzigen positiven Beweis (also z.B. eine schriftliche Fälschungsanweisung von einem Oberen an irgend einen Unterling). Die Zeitfälschung hätte nicht nur in (West-)Europa, also von Irland bis an die Grenze des byzantinischen Raums, sondern auch im byzantinischen Reich (Ostrom) sowie im gesamten arabischen Raum durchgeführt werden müssen, ja wahrscheinlich sogar über Indien bis nach China.” [T. Chladek]
  5. Die Eroberung und Islamisierung Spaniens fand im FMA statt.
  6. Die Karolingerhochburg Aachen ist ein gesichertes Produkt des FMA
  7. Naturwissenschaften

  8. Der Gregorianischen Kalenderreform ging eine Korrektur des Julianischen Kalenders auf dem Konzil von Nicäa voraus.
  9. Radiokarbonverfahren und Dendrochronologie sind fehlerfrei.
  10. Astronomische Rückrechnungen bestätigen die Chronologie
  11. Es wurden keine eigenen Messungen durchgeführt
  12. Personen

  13. Die Existenz Karls der Großen steht außer Frage.
  14. “Mir (und soweit ich weiß, auch Illig) ist kein einziger Mensch bekannt, der sowohl 614 wie auch 912 (615) am Leben war” [T. Chladek].
  15. Urkunden und Überlieferung

  16. Die Urkunden sowie alle anderen Werke eines ganzen Zeitalters müssten gefälscht sein, wenn die FZT richtig wäre.
  17. Es gibt etliche Urkunden des FMA, deren Echtheit bisher nicht widerlegt wurde.
  18. Ostertafeln aus der Spätantike beweisen die Stimmigkeit der Chronologie. Allenfalls ein eingeschobener Osterzyklus von 532 Jahren wäre denkbar.

    Allgemein (Ad personam)

  19. Ernstzunehmende Kritik an der Chronologie des Frühmittelalters setzt den Nachweis wissenschaftlicher Qualifikation u.a. auf den Gebieten der Geschichtswissenschaften, der Diplomatik, der Kunstgeschichte, der Rechtsgeschichte der Linguistik, der Archäologie, der Astronomie, der Physik, der Radiokarbondatierung, sowie der Dendrochronologie voraus.
  20. Fehlen von Sachargumenten und Wissenschaftlichkeit
  21. Es werden Aussagen von Verfassern zitiert, die nicht an der Chronologie zweifeln – das ist sinnentstellend
  22. Die Fantomzeitthese (FZT) ist absurd. – “Bevor ich mich zu sehr wundere, glaube ich es lieber nicht.” [Ch. Lichtenberg]
  23. Wer die FZT vertritt ist inkompetent, eitel, geldgierig, Neonazi, antinational, kirchenfeindlich, Sektierer, etc. Er verfalle der ‘damnatio memoriae’.
  24. Illigs Schriften enthalten zu viele(!) Literaturangaben.

    Kurze Erwiderungen auf die gegen die FZT vorgebrachten Argumente

    Archäologie

  1. Es besteht weiterhin die Hoffnung auf Funde aus dem Frühmittelalter (FMA)

    Gewiss – die Hoffnung stirbt zuletzt. Aber die Behauptung “Außerdem ist der archäologische Forschungsstand an der großen Mehrzahl der in Betracht kommenden Plätze gar nicht so, daß er Illigs Argumentum e silentio stützen könnte” [Schieffer] lässt sich nicht aufrecht erhalten. Die Probe aufs Exempel der vorgeblich frühmittelalterlichen Funde in Bayern belegt das Gegenteil. Und auch bei sämtlichen anderen dem FMA zugeordneten Funden hielt die Datierung der Überprüfung nicht stand (Aber Informationen über neues Fundmaterial dürfen in diesem Blog natürlich gerne eingebracht werden).

  2. Die Kontinuität der Funde beweist die Stimmigkeit der Chronologie

    Das ist nicht richtig: Niemand bezweifelt den kontinuierlichen Ablauf der Zeit. Unübersehbar ist allerdings die überall vergleichsweise geringe Ausdehnung der dem FMA zugeordneten Grabungsschichten.

  3. Das gesicherte Datum des Vesuvausbruchs und der Verschüttung Pompeis bestätigt die Datierungsverfahren

    Das ist nicht richtig: Dieses Datum (79 n. Chr.) liefert einen Bezug auf die Geschichtsschreibung Roms. Eine Bestätigung des Alters z.B. anhand von C14-Messungen liegt nicht vor. Ganz im Gegenteil: Eine C14-Datierung der am Vesuv gelegnen Villa Augustea ergab ein um mehrere Jahrhunderte geringeres Alter; wobei die Annahme, dass die Villa den Ausbruch von 79 weitgehend unbeschadet überstanden habe und erst bei einem späteren verschüttet wurde, recht kühn ist.

    Geschichte

  4. “Für die großangelegte Fälschungsaktion, die Illig unterstellt, gibt es keinen einzigen positiven Beweis (also z.B. eine schriftliche Fälschungsanweisung von einem Oberen an irgend einen Unterling). Die Zeitfälschung hätte nicht nur in (West-)Europa, also von Irland bis an die Grenze des byzantinischen Raums, sondern auch im byzantinischen Reich (Ostrom) sowie im gesamten arabischen Raum durchgeführt werden müssen, ja wahrscheinlich sogar über Indien bis nach China.” [T. Chladek]

    Das ist nicht richtig: Sicher gab es keine ‘großangelegte Fälschungsaktion’. Völlig hinreichend wäre folgendes Szenario: Konstantin VII veranlasste bekanntlich eine Schriftreform. Er ließ bei dieser Gelegenheit auch die Geschichtsschreibung seines Reiches überarbeiten (wobei er für seinen Sohn in ‘De administratione Imperii’ eine davon abweichende Chronologie festhalten ließ). Die Parallelen zwischen der konstantinischen und der herakleischen Dynastie sind frappierend. Hinweise auf eine Veraltung der gesamten Geschichtsschreibung Ostroms sind jedoch nicht zu finden. Der Sprecher Ottos III verfasste 998 ein uns erhaltenes Schreiben an den Papst, im Auftrag des Kaisers ‘Jahrhunderte zu erschaffen’. Was zunächst ein eher formaler Verwaltungsakt war, lieferte den bekannten umfassenden Fälschungsaktivitäten des Hochmittelalters den Zeitrahmen für manipulierte Besitz- und Machtansprüche.

  5. Die Eroberung und Islamisierung Spaniens fand im FMA statt.

    Das ist nicht richtig: Diese Legende ist nicht haltbar [vergl. Olague]. Vor dem (der Überlieferung nach blonden und großgewachsenen) Abd ar-Rahman III finden sich in Spanien keine Nachweise der maurischen Kultur. Auch die Herrscher der anderen Königreiche in Spanien sind nicht nachweisbar. [G. Heinsohn]

  6. Die Karolingerhochburg Aachen ist ein gesichertes Produkt des FMA

    Das ist nicht richtig: Archäologische Untersuchungen ergaben keine eindeutig dem FMA zuzuordnenden Funde. Dafür jede Menge Römerzeitliches, sowie Artefakte aus dem hohen Mittelalter. Auch die Datierung der Pfalzkapelle ist umstritten: Zuordnungen in die Spätantike wurden ebenso begründet, wie eine Bauzeit im Mittelalter. Die Bronzeportale wurden anscheinend in einer Gießerei der Spätantike hergestellt, deren Überreste ergraben wurden. [Untermann] “Die karolingische Fundsituation Aachens unterscheidet sich insofern von der römischen, als in beiden Fällen zwar die monumentalen Ortskerne noch recht gut nachgewiesen werden können, aber der römische vicus wenigstens mit einigen Befunden aufwartet, während sich die vermeintlichen karolingischen vicus-Reste bei genauerem Hinsehen zu nichts verflüchtigen.” [Mann, Vicus Aquensis]

  7. Naturwissenschaften

  8. Der Gregorianischen Kalenderreform ging eine Korrektur des Julianischen Kalenders auf dem Konzil von Nicäa voraus.

    Dafür gibt es keinen Beleg: Wohl hat Papst Gregor XIII in seiner Bulle zur Kalenderreform die zehn Schalttage damit begründet, dass damit die Situation zur Zeit des Konzils von Nicäa wieder hergestellt würde. Allerdings tat er dies, um seine rein politische Entscheidung (gegenüber der orthodoxen Kirche) zu begründen. Eine vorausgehende Umfrage unter den führenden Wissenschaftlern Europas hatte eine klare Präferenz für mindestens 12 Schalttage ergeben. Es gibt keinen Hinweis darauf, dass sich das Konzil von Nicäa mit einer Kalenderreform beschäftigt hätte, welche die nur 2-3 Tage der seit Julius Cäsar aufgelaufenen Verschiebung der Frühlingsäquinoktie korrigiert hätte. [Frank]

  9. Radiokarbonverfahren und Dendrochronologie sind fehlerfrei.
    Das ist nicht richtig: Das Radiokarbonverfahren ist an einer Dendrochronologie kalibriert, deren Fehlerfreiheit vorausgesetzt wird. Überprüfbar ist dies jedoch nicht, da die zugrunde liegenden Baumringdaten nicht veröffentlicht wurden (ein eklatanter Verstoß gegen wissenschaftliche Praktiken!). Die Abweichungen zu den Dendrochronologien Mitteleuropas sind weiterhin ungeklärt. Die einzige ca. 2500 Jahre überspannende veröffentlichte Dendrochronologie stammt von E. Hollstein. Sie gilt heute als ‘wissenschaftlich überholt’, da eine Fehlpassung im FMA nachgewiesen werden konnte. Allerdings bleibt unverständlich, wieso Hollsteins Eichenchronologie für die Antike trotzdem eine jahrgenaue Übereinstimmung mit der Geschichtsschreibung und mit anderen Dendrochronologien zeigt.
    Auch bezüglich der Anwendung dieser Verfahren ist Skepsis angezeigt: An der Universität Frankfurt hat Professor R. Protsch über Jahrzehnte hinweg ‘C14-Datierungen’ in großer Zahl gefälscht [Mogelei im Knochenkeller, DER SPIEGEL 42,2004, S.156]. Nur eine kleine Zahl der auf diese Weise fabrizierten ‘naturwissenschaftlichen Datierungen’ dürfte bisher überprüft worden sein. Angesichts der wenigen Institute, die in Deutschland Radiokarbondatierungen durchführen können, muss ein beträchtlicher Anteil der hiesigen C14-Datierungen gefälscht sein.
  10. Astronomische Rückrechnungen bestätigen die Chronologie
    Das ist nicht richtig: Nur wenige Sonnen- und Mondfinsternisberichte der Spätantike und des FMA beruhen auf nachprüfbaren Beobachtungen. Und diese Wenigen lassen sich durch Rückrechnung zumeist nicht verifizieren. R. Stephenson führt Beobachtungen chinesischer, arabischer und abendländischer Beobachter auf. Unter Letzteren hält er lediglich die Sonnenfinsternis vom 15. Juni 364 für glaubwürdig berichtet. Allerdings erfordert genau dieser Bericht die Einführung einer ad hoc Hypothese in die Ephemeridenrechnung, nach der sich die Erddrehung aufgrund der Gezeitenreibung nicht gleichmäßig verlangsamt, sondern nach der während der gesamten Spätantike keine nennenswerte Verzögerung statt fand.
    Rückrechnungen der in den babylonischen Keilschriften aufgeführten astronomischen Beobachtungen (z.B. der Sonnenfinsternis vom 15.04.136 v. Chr.) stehen allerdings im Einklang mit der überkommenen Chronologie. Demzufolge scheint sich die Revision ursprünglich auf das oströmische Reich beschränkt zu haben, bevor sie von weiteren Staaten übernommen wurde. Die abendländische Geschichtsschreibung übertrug unwissentlich diese Chronologie auf weitere Länder. Entsprechend kalibrierte Datierungsverfahren schossen schließlich alle Kontinente ein.
    Keinen Erfolg hatte allerdings der Versuch, die im Almagest des Ptolemäus angegebenen Sternpositionen anhand der Präzession der Erdachse zu bestätigen. Diese Tafeln wurden mehrfach überarbeitet. R. Newton hat Ptolemäus selbst im Verdacht. Im Sinne der FZT wäre die Veränderung unter Konstantin VII schlüssig.
  11. Es wurden keine eigenen Messungen durchgeführt

    Die sind auch nicht notwendig (ganz abgesehen davon, dass sie, sofern vom Mainstream abweichend, von der Scientific Community sowieso nicht akzeptiert würden). Das Zustandekommen der meisten Messergebnisse ist auch nicht zu beanstanden. Es geht um die Interpretation der bereits vorhandenen Daten. Diese impliziert bislang die Gültigkeit der konventionellen Chronologie. Stets kann gezeigt werden, dass dies auf Widersprüche führt oder zusätzliche ad hoc Hypothesen zum Verständnis der Messwerte erforderlich werden.

  12. Personen

  13. Die Existenz Karls der Großen steht außer Frage.

    Das ist nicht richtig: Der strahlende Herrscher des FMA erscheint als biographisches Konstrukt aus Überlieferungen realer Herrscher in realer Zeit. Als Person bleibt er spurenlos – beginnend mit der Vielzahl seiner ‘Geburtsorte’, endend mit dem Verschwinden seiner Gebeine, ihrem zweimaligen wiederauftauchen und abermaligem Verschwinden. Auch von seinen Angehörigen und Höflingen, seinen Pfalz und Klostergründungen, seinen Kriegszügen und Reformen blieben keine nachweisbaren Überreste.

  14. “Mir (und soweit ich weiß, auch Illig) ist kein einziger Mensch bekannt, der sowohl 614 wie auch 912 (615) am Leben war” [T. Chladek].
    Das ist so nicht richtig: Natürlich kann man nicht erwarten, in der biografischen Überlieferung eines Menschen Lebensabschnitte aus verschiedenen Zeitaltern zu finden. Ansonsten gibt es durchaus prominente Namensträger, die über die vermutete Leerzeit miteinander identifiziert werden können: Karl der Einfältige (Carolus Simplex, Herrscher in Lothringen ab 912, 929) – mögliches Vorbild für die Figur Karls d. Gr. und Lieferant von KRLS-Signatur und Münzen – hatte seinen Widerpart in Chlothar II (613-630).
    In der Liste der Päpste fällt die Spiegelbildlichekeit der Papstnamen Sabinianus aus Volterra (604-606) und Lando Sabinanus (913-914) auf (It. landa=terra).
  15. Urkunden und Überlieferung

  16. Die Urkunden sowie alle anderen Werke eines ganzen Zeitalters müssten gefälscht sein, wenn die FZT richtig wäre.
    Das ist nicht richtig: Natürlich besteht eine Tendenz, Objekte bei unklarer Zeitstellung in das ansonsten weitestgehend fundleere FMA zu verbringen. Dies gilt insbesondere bei Datierungen, die eine Unsicherheit von mehreren Jahrhunderten aufweisen, z.B. unter kunsthistorischen Aspekten, für die das FMA ein Zeitalter der Stagnation darstellt, in dem sich Entwicklungen nur schwer an einer minimalen Zahl von Artefakten darstellen lassen. Unbestritten bleibt jedoch, dass kein Abschnitt der vergangenen zweieinhal Jahrtausende eine derart dramatische Fundleere aufweist.
    Die Umkehr dieser Argumentation klingt weit dramatischer: Wie konnten fast alle Spuren menschlicher Existenz aus drei Jahrhunderten spurlos verschwinden? Wo sind die Bauwerke geblieben; wo die Überreste des täglichen Lebens? Wo blieben die Gebeine der Verstorbenen? Wer baute die Städte zwischen den Überfällen der Wikinger und der Ungarn (die ebenfalls keine Spuren hinterließen) immer wieder neu auf?
  17. Es gibt etliche Urkunden des FMA, deren Echtheit bisher nicht widerlegt wurde.
    Damit ist sie jedoch noch in keinem Falle bewiesen: Unabhängige Verfahren zur Altersbestimmung von Urkunden des FMA (z.B. C14) wurden bisher nicht angewandt. Es bleibt also nur der Vergleich der Urkunden untereinander, sowie die Bewertung der darin aufgeführten Tatbestände. “Unsere Zunft steht vor einem Abgrund an Falsifikaten […] und es werden immer mehr.” [Schulz]

    Für das Phänomen der beobachteten ‘antzipierenden Fälschungen’ gibt es weiterhin keine plausible Erklärung.

  18. Ostertafeln aus der Spätantike beweisen die Stimmigkeit der Chronologie. Allenfalls ein eingeschobener Osterzyklus von 532 Jahren wäre denkbar.

    Mehrere in Stein gehauene Tafelwerke zur Berechnung des christlichen Osterfestes sind überliefert. Besonders irritierend ist eine von U. Voigt aufgeführte Tafel, die in einen ursprünglich dem 3. vorchristlichen Jahrhundert entstammenden Sockel für eine spätantike Skulptur gemeißelt wurde (sie ist allerdings nur als Abbildung erhalten). Diese Tafel bezieht sich auf einen ‘Alexander’, wobei es sich um Alexander Severus (römischer Kaiser von 222-235) handeln könnte. Natürlich ist der Bezug über den Herrschernamen bzw. die zugrundeliegende Jahreszählung der Spätantike noch genau zu prüfen. So waren seinerzeit u.A. die Alexandrinische Ära wie auch die um 294 Jahre abweichende Ära nach Alexanders Tod gebräuchlich (Die aufgrund der Namensähnlichkeit möglichen Verwechslungen liefern übrigens auch eine Erklärung für die Verdoppelung von Personen und Ereignissen im Osten des Römischen Reiches der Spätantike. So gesehen könnte die Kalenderreform Konstantins VII der Versuch gewesen sein, zu einer eindeutigen Geschichtsschreibeung zu gelangen). Aber auch die Entstehungszeit der Tafelwerke ist kritisch zu prüfen: Gerade weil eine stimmige Ostertafel – für sich allein genommen – hohe Beweiskraft besitzt, böte sich ihre Fälschung im Zusammenhang mit einer Chronologierevision geradezu an.

    Allgemein (Ad personam)

  19. Ernstzunehmende Kritik an der Chronologie des Frühmittelalters setzt den Nachweis wissenschaftlicher Qualifikation u.a. auf den Gebieten der Geschichtswissenschaften, der Diplomatik, der Kunstgeschichte, der Rechtsgeschichte der Linguistik, der Archäologie, der Astronomie, der Physik, der Radiokarbondatierung, sowie der Dendrochronologie voraus.
    Das ist nicht richtig: Das Aufzeigen von Unstimmigkeiten erfordert i.A. nur mäßige Fachkenntnisse (was schon H.Ch. Andersens Parabel ‘Des Kaisers neue Kleider’ belegt).
    Nichtsdestoweniger repräsentiert das Kollektiv der ZS-Autoren ein weites Spektrum wissenschaftlicher Qualifikationen.
    Schließlich: Wäre dieses Argument stimmig, dann gälte es natürlich auch für die Verteidiger der überkommenen Lehre.
  20. Fehlen von Sachargumenten und Wissenschaftlichkeit

    Diese Behauptung stellt die Fakten auf den Kopf: Aber es bleibt ein beliebtes Argument und beleuchtet die Hilflosigkeit der Historiker auf der Sachebene:”Fakten zählen nicht bei ‘Heilbringern’ wie Velikovsky, von Däniken, Illig und ihresgleichen: Glaube ist gefragt, keine Argumente.”[Hertha von Dechend]. “Illigs These bietet die mit Abstand unwahrscheinlichste Erklärung für die Widersprüche in den geschichtlichen Quellen.” [D. Herrmann]. “Illigs These […] ist weniger als zehn Jahre nach ihrer Entstehung so haltlos geworden, dass es sich erübrigt, ausführlicher darauf einzugehen;” [Ch. Pfister in ‘Anti-Illig'(!)]

  21. Es werden Aussagen von Verfassern zitiert, die nicht an der Chronologie zweifeln – das ist sinnentstellend

    Dies ist die einzige Möglichkeit, um unabhängige, nachvollziehbare und methodisch akzeptierte Beobachtungen beizubringen. Die dort festgehaltenen Tatbestände und Aussagen sind von den Vorstellungen der Verfasser zum Lauf der Geschichte weitestgehend unabhängig.

  22. Die Fantomzeitthese (FZT) ist absurd. – “Bevor ich mich zu sehr wundere, glaube ich es lieber nicht.” [Ch. Lichtenberg]
    Das ist zwar kein Sachargument – wird aber häufig behauptet: Die FZT stellt für viele eine narzisstische Kränkung dar, die das sicher geglaubte Wissen des Einzelnen und ganzer wissenschaftlicher Fachgebiete in Frage stellt. Einfacher als eine sachliche Auseinandersetzung ist die Verdrängung dieser Thematik. Auch der Versuch, der Herausforderung durch die FZT durch spontane Widerlegung zu begegnen, ist zum Scheitern verurteilt, angesichts von mehr als 10.000 Druckseiten, die an Untesuchungsmaterial in den vergangenen 15 Jahren zusammengetragen wurden.
    Trotzdem folgen die öffentlichen Kritiken an der FZT noch allzu oft dem Schema: “Verfasser und These sind blöd – Befürworter Sektierer – Argumente unnötig – Und überhaupt: Die Gregorianische Kalenderreform restaurierte den Stand von Nicäa”.
  23. Wer die FZT vertritt ist inkompetent, eitel, geldgierig, Neonazi, antinational, kirchenfeindlich, Sektierer, etc. Er verfalle der ‘damnatio memoriae’.

    Das ist infam: Diese intellektuelle Bankrotterklärung findet sich nur allzu häufig am Ende von zunächst sachlich begonnen Diskussionen der FZT. Unrühmliche Beispiele: “Fast alles, was Illig behauptet, ist Schwachsinn.” [Johannes Fried]. “Dies… [Die vom Verfasser fälschlich unterstellte Nichtaufführung aktueller Veröffentlichungen zur Fossa Carolina] …zeigt, wie inkompetent der Autor und wie indiskutabel seine These ist” [R. Molkenthin]. “Das starrsinnige Festhalten von Illig an seinen Behauptungen über Karl dem Grossen hat ziemlich sicher auch mit negativen Charakterentwicklungen des Autors zu tun”. [Ch. Pfister]

  24. Illigs Schriften enthalten zu viele(!) Literaturangaben.

    Das ist so töricht – da fehlen die Worte! Unter den rund 450 aufgeführten Literaturstellen in DeM fand sich eine ungenaue Jahresangabe – was als ‘Beweis’ für Zitatefälschung aufgeführt wurde. Zugleich wurde die Nichtangabe wichtiger Schriften moniert – darunter auch von (bis heute!) nicht erschienen Werken [Sven Schütte].


Literaturangaben

Gerd Althoff (1997): Kann man eine Hochkultur erfinden? In: Ethik und Sozialwissenschaften 4/1997, 483 f.
Fälschungen im Mittelalter. Internationaler Kongreß der Monumenta Germaniae Historica, München 16.-19. September 1986, 6 Bände, Hannover 1988
Werner Frank (2005): 21. März – Datum der Frühlingstagundnachtgleiche zu Zeiten Caesars, des 1. Nicaea-Konzils und der Gregorianischen Kalenderreform 1582 ZS 1/05, 4-14
Robert Newton (1977): The Crime of Claudius Ptolemy, John Hopkins University Press
Ignacio Olagüe (1969): Les árabes n’ont pas envahi l’Espagne, Paris
Ch. Pfister (2000): ‘Anti-Illig’, http://www.jesus1053.com/l2-wahl/l2-diskussion/Anti-Illig.html
R. Molkenthin (1998): Die Fossa Carolina, in Technikgeschichte Bd. 65 (1) 1
Matthias Schulz (1998): ‘Schwindel im Scriptorium’ in Der Spiegel (29) 148

Weitere Literaturhinweise auf der Seite: 50 Argumente

HEK

5 Kommentare zu “21 Gegenargumente”
1
jb sagt:
20. Dezember 2006 um 18:21

Also gut. Nachdem jetzt auch die für die FZT hochproblematische SoFi von -135 erwähnt wird, kann man die Liste gelten lassen.

Freilich ist die Antwort auf Voigts These L = 0 (Argument 19) höchst unbefriedigend. Ich kann mir Voigts Reaktion gut vorstellen: “Die Antwort lautet im Grunde ‘Wir müssen das alles erst noch prüfen, die Beweiskraft ist erheblich.’ hek schleicht um den heißen Brei herum, den er nicht schlucken mag.”

2
hek sagt:
20. Dezember 2006 um 18:38

Stimmt. Aber vermutlich ist es leichter, das Zustandekommen der Ostertafeln zu verstehen, als für sämtliche pro-Argumente die alternativen Erklärungen zu beweisen.

3
jb sagt:
20. Dezember 2006 um 19:10

hek schrieb am 20. Dezember 2006 um 18.38:

“Stimmt. Aber vermutlich ist es leichter, das Zustandekommen der Ostertafeln zu verstehen, als für sämtliche pro-Argumente die alternativen Erklärungen zu beweisen.”

Du meinst also, es sei schwieriger, die 50 Argumente zu widerlegen, die für die FZT sprechen, als Voigts Ostertafeln zu erklären. Das mag sein, enthebt uns aber nicht der Pflicht, Voigt angemessen zu antworten.

Topper macht es sich einfach: Er erklärt sämtliche Ostertafeln für Fälschungen des 16. Jhs. Müssen wir das auch tun?

[…] 21 Gegenargumente […]

5
gst sagt:
31. Dezember 2006 um 12:28

Wenn die Gegenargumente gegen die Phantomzeitthese wirklich so einfach zu widerlegen sind, warum wollen Historiker dann nichts von ihr wissen? Die angebliche Fundleere im frühen Mittelalter ist die Fundleere in eurem Kopf!

——

Admin: Na warum wohl? Sie können Ihre Behauptung ja auch nicht begründen.

Hinterlassen Sie einen Kommentar

Kommentare sind nicht erlaubt.

26. November 2006                     Kategorie(n):

eingestellt von: ao

Die Phantomzeitthese

von Fabian Fritzsche

Im Jahre 1991 stellte Heribert Illig zum ersten Mal die These auf, im frühen Mittelalter gäbe es eine Leerzeit [Illig 1991a], eine Phantomzeit, die nicht durch Funde belegt ist und somit aus der realen Geschichte zu streichen sei. In der Folgezeit präzisierte er seine These und legte sich als Arbeitshypothese auf den Zeitraum von August 614 bis September 911 fest [Illig 1992a]. Dieser zentrale Zeitraum umfasst neben einem Teil der Merowingerherrschaft über das Frankenreich fast die gesamte Karolingerzeit einschließlich des Leuchtturms Europas: “Karl der Große”.

Diese Phantomzeit unterscheidet sich von anderen “Dark Ages” qualitativ. Während die u.a. von Velikovsky entdeckten Leerzeiten in Ägypten und die von Heinsohn erkannten in Mesopotamien und andernorts erst durch neuzeitliche Forscher verursacht wurden und lediglich auf falsche Synchronismen zurückzuführen sind, ist die frühmittelalterliche Phantomzeit auf aktive Handlungen von Personen im Mittelalter selbst zurückzuführen. Sie ist entstanden durch eine Manipulation der Zeitrechung. Als mögliche Täter wurden der byzantinische Kaiser Konstantin VII. (906-959) [Illig 1991b und 1992 b] oder der abendländische Kaiser Otto III. (980-1002) in Verbindung mit seinem Freund und Lehrer Papst Silvester II gesehen [Illig 1991c]. Auch der Islam wurde schon verdächtigt [Beaufort 2002], jedoch ohne dass bessere Belege beigebracht wurden als für die beiden zuvor genannten Täterkreise [Illig 2003].

Nachdem 1991 drei kurze Artikel in Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart die These einem kleinen Kreis vorstellten, erschien 1992 das noch recht dünne Buch “Karl der Fiktive, genannt Karl der Große”. Doch erst durch das Erscheinen von “Das erfundene Mittelalter” 1996 erreichte die These Aufmerksamkeit in weiten Kreisen. Begleitend gab es Artikel zu diesem Thema in jedem Heft von Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart bzw. Zeitensprünge seit 1991. Außerdem sind mittlerweile mehrere Bücher dazu erschienen, welche die These vertiefen und Spezialprobleme behandeln.

Ausgangspunkt der Überlegungen waren so genannte “antizipatorische Fälschungen” im Mittelalter, die eine chronologische Verwerfung vermuten ließen (siehe unten). Wesentlicher Prüfstein der These war zunächst die christliche Zeitrechnung, besonders die Kalenderreform von 1582. Um den Fehler zu korrigieren, der seit der Einführung des julianischen Kalenders aufgelaufen war, hätten 13 Tage übersprungen werden müssen. Doch es wurden nur 10 Tage ausgelassen, die restlichen 3 Tage aber entsprechen einem aufgelaufenen Fehler von 256 bis 384 Jahren. Gegner der Phantomzeitthese wenden ein, dass lediglich der seit dem Konzil von Nicäa 325 n. Chr. aufgelaufene Fehler korrigiert werden sollte. Tatsächlich kommt man rein rechnerisch bei lediglich 10 Korrekturtagen auf das 4. Jahrhundert. Allerdings wird das Argument dadurch nicht entkräftet. Denn erstens wissen die Konzilsakten nichts von einer Neufestlegung des kalendarischen Frühlingspunktes. Und zweitens fällt der Frühlingsanfang bekanntermaßen seit der gregorianischen Kalenderreform auf den 21. März und damit der Herbstanfang auf den 23. September. Mit großer Wahrscheinlichkeit wissen wir aber, dass der erste römische Kaiser Augustus nicht nur am 23. September Geburtstag hatte, sondern dass dies auch der Tag der Herbstäquinoktie war – genau wie heute. Aufgrund des Fehlers des julianischen Kalenders kann aber nun nicht im Jahre 325 die Herbst-Tag-und-Nacht-Gleiche ebenfalls auf dieses Datum gefallen sein. Wenn also 1582 durch das Überspringen von 10 Tagen die gleiche astronomische Situation hergestellt wurde wie zur Zeitenwende, bedeutet dies, dass nicht ca. 1600 Jahre, sondern eben lediglich ca. 1300 Jahre seitdem vergangen sind.

Der Kalender ließ also eine Einfügung von mehreren Jahrhunderten durchaus zu. Aber wo genau? Anzusetzen war bei den oben erwähnten “antizipatorischen Fälschungen” [Niemitz 1991]. Im frühen Mittelalter sollen demnach zahlreiche Fälschungen entstanden sein, die erst Jahrhunderte später Wirkung gezeigt hätten. Die Fälscher hätten also gar nicht die Absicht gehabt, sofort Nutzen aus ihrer Arbeit zu ziehen. Vielmehr hätten sie zielsicher Jahrhunderte voraus geblickt. In späterer Zeit hätte man diese “prophetischen” Urkunden dann gefunden und ihren Nutzen erkannt. Doch im Gegensatz zur konventionellen Forschung glaubten H. Illig und H.-U. Niemitz nicht an hellseherische Fälscher, sondern sahen die Ursache vielmehr in einer falschen Chronologie, die Ursache und Wirkung künstlich auseinander zieht.

Das frühe Mittelalter wurde daher schnell Zielpunkt der weiteren Untersuchungen [Illig 1992a]. Diese Epoche, die grob die Jahre 500 bis 1000 n. Chr. umfasst, wird von den Historikern ohnehin als “dark age” bezeichnet [Illig/Niemitz 1991]. Im Gegensatz zur Zeit davor, also der römischen Kaiserzeit, und der Zeit danach, dem Hochmittelalter, ist unser Wissen über diese Zeit aufgrund der raren Quellen und seltenen Funde überaus mager.

Wichtigstes Kriterium, eine Phantomzeit festzustellen, bildet aber die Fundsituation. G. Heinsohn propagiert schon lange eine evidenzorientierte Forschung, die sich mit Vorrang an archäologischen Funden und nicht an Schriftquellen orientiert. Menschen hinterlassen dort, wo sie leben, Spuren, von denen einige die Jahrhunderte oder auch Jahrtausende überdauern können. Finden sich für eine Epoche keinerlei Funde, obwohl in den Schriften von dieser Zeit die Rede ist, so muss die gesamte Epoche zur Disposition gestellt werden. Denn bekanntermaßen ist Papier geduldig und auch Schriftstücke lassen sich sehr leicht fälschen, wie tausende von anerkannterweise gefälschten Urkunden aus dem Mittelalter belegen. Kirchen, Klöster und andere Bauten und Artefakte lassen sich dagegen nur bedingt fälschen (z. B. durch eine nachträgliche Inschrift oder eben durch gefälschte Urkunden).

Seit der erstmaligen Formulierung der These wurde bislang erfolglos versucht, für verschiedene Orte und Regionen Funde in der fraglichen Zeit wirklich eindeutig zu belegen. Immer wieder zeigte sich, dass der Phantomzeit zugeordnete Funde genauso in der Zeit kurz davor oder kurz danach datiert werden können und oftmals auch wurden. Eine Datierung in die Phantomzeit bzw. eine spätere Verlagerung in diese Zeit entspricht wohl eher dem Bedürfnis, die fundleere Zeit mit Artefakten zu füllen. Die wohl umfassendste Studie haben Illig und Anwander 2002 für Bayern vorgelegt. Auch wenn diese Arbeit pars pro toto für ganz Europa stehen kann, bleiben noch Problemfelder übrig. So ist die chronologische Stellung des Islam bislang noch nicht abschließend geklärt, die mit Europa synchronisierten außer-europäischen Kulturen wurden erst partiell berücksichtigt.

Eines der bisher letzten Werke in der Reihe “Edition frühes Mittelalter” stammt von K. Weissgerber und behandelt die Landnahme der Ungarn im Karpartenbecken. Neben den archäologischen Belegen sprechen hier sogar die Schriftquellen eindeutig für die These. So datieren zeitgenössische Quellen die Landnahme einmal ins Jahr 600 n. Chr., ein andern mal ins Jahr 898 n. Chr., was also einer Differenz von 298 Jahren entspricht. Konventionelle Forschung muss dies der Dummheit frühmittelalterlicher Geschichtsschreiber zuschreiben – oder sie ignoriert das Problem einfach. Mit der Phantomzeitthese dagegen kann die Diskrepanz problemlos erklärt werden.

Wie bei der ungarischen Landnahme wirkt sich die These aber auch auf vielen weiteren Gebieten sehr fruchtbar aus. So kann der Streit zwischen den Historikern, die eine Kontinuität in der Städten zwischen Antike und Mittelalter annehmen, und denen, die einer Diskontinuität den Vorrang geben, geschlichtet werden [Niemitz 1992]. Die 297 Jahre konventioneller Zeitrechnung bleiben fundleer, was bisher für Diskontinuität sprach. Andererseits gibt es auch eindeutige Zeichen für Kontinuität. Berücksichtigt man die Phamtomzeit, haben beide Gruppen Recht.

Literatur

Beaufort, J. (2002): Dreißig Fragen zur Phantomzeittheorie
Illig, H. (1991a): Die christliche Zeitrechnung ist zu lang, in: ZS 1
Illig, H. (1991b): Fälschung im Namen Konstantins, in: ZS 2
Illig, H. (1991c): Väter einer neuen Zeitrechnung: Otto III. und Silvester II., in ZS 3/4
Illig, H., Niemitz, H.-U.: Hat das dunkle Mittelalter nie existiert?, in ZS 1
Illig, H. (1992a): 614/911 – der direkte Übergang vom 7. ins 10. Jahrhundert, in: ZS 4/5
Illig, H. (1992b): Vom Erzfälscher Konstantin VII. Eine ‘beglaubigte’ Fälschungsaktion und ihre Folgen, in: ZS 4/5
Illig, H. (1992): Karl der Fiktive, genannt Karl der Große, Gräfeling
Illig, H. (1996): Das erfundene Mittelalter, Düsseldorf
Illig, H. (2003): Zum Zeitsprung bei Christen und Moslems, in: ZS 3
Illig, H., Anwander, G. (2002): Bayern und die Phantomzeit, 2 Bände, Gräfeling
Niemitz, H.-U. (1991): Fälschungen im Mittelalter, in ZS 1
Niemitz, H.-U. (1992): Archäologie und Kontinuität. Gab es Städte zwischen Spätantike und Mittelalter?, in: ZS 3
Weissgerber, K. (2003): Ungarns eigentliche Frühgeschichte. Arpad eroberte schon um 600 das Kapartenbecken, Gräfeling

2 Kommentare zu “Die Phantomzeitthese”

[…] Willkommen bei den Fantomis […]

[…] … Prinzip Hoffnung … Dabei ist die Erklärung für das Nichtvorhandensein des Grabes so einfach … AKPC_IDS += "2644,"; Dieser Beitrag wurde eingestellt unter Frühmittelalter, […]

Hinterlassen Sie einen Kommentar

Kommentare sind nicht erlaubt.

2. Januar 2006                     Kategorie(n): Artikel aus den ZS, Fantomzeit, Zeitensprünge

eingestellt von: ao

Karlsevolutionen und -kuriosa. Rupertuskreuz, Jubiläen und 1 neue Karolingerpfalz

von Heribert Illig, mit einem Beitrag Jürgen v. Strauwitz’
(Zeitensprünge 1/2006)

1. Das Salzburger Rupertuskreuz

Der gelehrte Rabanus Maurus muss sich heuer gegen Mozart behaupten: 250. Geburtstag gegen 1150. Todestag; dazu Heine und Freud mit demselben Jahr 1856. Natürlich wird der Komponist den Psychoanalytiker wie den Dichter ausstechen und den „afrikanischen Raben“ fast zu einer fiktiven Gestalt werden lassen. Immerhin gedenkt Mainz seines einstigen Erzbischofs, der von 847 bis zu seinem Tod im Jahr 856 dieses Amt bekleidet haben soll. In der ihm gewidmeten Ausstellung wird vor allem eine berühmte Prunkhandschrift aus dem Vatikan gezeigt: Lob des heiligen Kreuzes (Laudibus Sanctae Crucis). Sie enthält 28 Figurengedichte auf Purpurhintergrund. Rabanus soll die Gedichte um 814 als Leiter der Klosterschule in Fulda verfasst und die Handschrift von 825/26 als Erzbischof selbst korrigiert haben. Weiter … »

Ein Kommentar zu “Karlsevolutionen und -kuriosa. Rupertuskreuz, Jubiläen und 1 neue Karolingerpfalz”

[…] H. Illig u. Jürgen v. Strauwitz: Karlsevolutionen und Karlskuriosa. Rupertuskreuz, vier Jubiläen u. a. […]

Hinterlassen Sie einen Kommentar

Kommentare sind nicht erlaubt.

2. Dezember 2005                     Kategorie(n): Artikel aus den ZS, Fantomzeit, Zeitensprünge

eingestellt von: ao

Die Meistersinger von Deutschland. 10 Jahre Karlsverwerfungen und -debatten

von Heribert Illig (Zeitensprünge 3/2005)

Ein Jubiläum ist zu begehen, das auf keinen Fall häufig ist. Eigentlich sind es sogar zwei Jubiläen; aber das Aufstellen einer Arbeitshypothese (vor 15 Jahren) ist weniger selten als ihr Fortbestehen über 10 Jahre harter Diskussion und geharnischter Anfeindungen hinweg. Weiter … »

2 Kommentare zu “Die Meistersinger von Deutschland. 10 Jahre Karlsverwerfungen und -debatten”

[…] Blogsburg Vorheriger/Nächster Beitrag « Die Meistersinger von Deutschland. 10 Jahre Karlsverwerfungen und -debatten | Home | Fortsetzung der Mittelalterdebatte » 14. Dezember 2005 um 22:08 […]

[…] Der Spiegel widmet in seiner neuesten Ausgabe dem Streit um Corvey einen Artikel mit dem Titel Mönche als Mythenmaler. Autor ist Matthias Schulz, der ZS-Lesern schon mal aufgefallen sein könnte: Er war derjenige, der 1999 die Illig-These im Spiegel vorgestellt hat (Weltherrscher im Klappstuhl, Spiegel vom 08.03.99). Allerdings musste Illig sechs Jahre später feststellen, dass sich Schulz an seinen damaligen Vorstoß leider nicht mehr erinnern konnte (Die Meistersinger von Deutschland. 10 Jahre Karlsverwerfungen und -debatten, ZS 3/2005, S. 683). […]

Hinterlassen Sie einen Kommentar

Kommentare sind nicht erlaubt.

3. Dezember 2004                     Kategorie(n): Artikel aus den ZS, Fantomzeit, Zeitensprünge

eingestellt von: ao

Siebigs’ Fund und Fried ohne Freud – Aktuelles zur Frühmittelalterdebatte und mehr

von Heribert Illig (Zeitensprünge 3/2004)

Zum Auftakt ein fair geführter Dialog

Es gab einmal eine Gruppe von Skeptikern, die sich zusammenschloss, um Aussagen zu prüfen, die ihr zu vage oder zu ungesichert schien. Sie nannten sich GWUP und gaben eine Zeitschrift Skeptiker heraus. Und so bemüht sich die Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften e.V. um die Scheidung von PSI-Spreu und wissenschaftlichem Weizen. Doch schwups, wie das so geht, wurden aus Skeptikern harte Dogmatiker, und ihr Zentrum für Wissenschaft und kritisches Denken vergaß immer öfters die Selbstkritik. Die Leser erinnern sich, dass auch die These vom erfundenen Mittelalter der Rubrik ‘paranormal’ zugeordnet werden sollte, was allerdings trotz Dieter B. Herrmann und Franz Krojer nicht recht gelingen wollte. Weiter … »

2 Kommentare zu “Siebigs’ Fund und Fried ohne Freud – Aktuelles zur Frühmittelalterdebatte und mehr”

[…] Blogsburg Vorheriger/Nächster Beitrag « Siebigs’ Fund und Fried ohne Freud – Aktuelles zur Frühmittelalterdebatte und mehr | Home | Karl der Große in neuem Glanz » 16. Dezember 2004 um 19:41 […]

[…] (2004): Siebigs’ Fund und Fried ohne Freud. Aktuelles zur Frühmittelalterdebatte und mehr; in Zeitensprünge 16 (3) 625-652 [u.a. Rezension der […]

Hinterlassen Sie einen Kommentar

Kommentare sind nicht erlaubt.

2. März 2004                     Kategorie(n): Artikel aus den ZS, Fantomzeit, Zeitensprünge

eingestellt von: ao

Die Debatte der Schweigsamen. Zum ‘Schwachsinn’ des frühen Mittelalters

von Heribert Illig (Zeitensprünge 1/2004)

Frohes Karlstreiben

Die Karlologie brummt vor Emsigkeit. Fangen wir bei unserem Bericht ganz oben an. Nicht bei Karls Schädeldecke, sondern noch weiter oben. Am 24. März geruhte der frühere Karol Wojtyla, einen Sonder-Karlspreis entgegen zu nehmen. Damit haben die Initiatioren dieses Polit-Events die Decke erreicht. Oder sollten sie nach dem Stellvertreter auch noch Gott selbdritt diesen Preis antragen? Es wird also von nun an mit dem Karlspreis bergab gehen. Die Absurdität ist ohnehin kaum überbietbar: Da ist ein “Staatsverbrecher katexochen” [Deschner 1994b, 68] von einem Gegenpapst heilig gesprochen worden, was Rom nie akzeptiert hat – und dann akzeptiert Papst Johannes Paul II. einen Preis, der diesen seltsamen Heiligen für ganz Europa im Wappen führt. Weiter … »

Ein Kommentar zu “Die Debatte der Schweigsamen. Zum ‘Schwachsinn’ des frühen Mittelalters”

[…] Blogsburg Vorheriger/Nächster Beitrag « Die Debatte der Schweigsamen. Zum ‘Schwachsinn’ des frühen Mittelalters | Home | Zeitensprünge 2004/02 » 16. April 2004 um 20:17 […]

Hinterlassen Sie einen Kommentar

Kommentare sind nicht erlaubt.

31. Dezember 2003                     Kategorie(n): Artikel aus den ZS, Fantomzeit, Mittelalterdebatte, Zeitensprünge

eingestellt von: ao

Das Scheitern der Archäoastronomie

Zu Franz Krojer: Antworten von Heribert Illig, Jan Beaufort und Gunnar Heinsohn
(aus Zeitensprünge 3/2003)

Kr. = Krojer, Franz (2003): Die Präzision der Präzession. Illigs mittelalterliche Phantomzeit aus astronomischer Sicht. Mit einem Beitrag von Thomas Schmidt; Differenz-Verlag, München

I. Rückweisung der bislang gewichtigsten Kritik an der Phantomzeitthese

Heribert Illig

Viel mehr Ehre kann einem Forscher gar nicht widerfahren, als dass sich ein Kontrahent vier Jahre lang trotz Weib, Kind und Beruf damit beschäftigt, eine Theorie nach allen Regeln einer ihm gar nicht originär geläufigen Zunft zu widerlegen. Insoweit bin ich Franz Krojer dankbar, zumal er sich mannhaft, doch weitgehend vergeblich gegen die “damnatio memoriae” gestemmt hat, die höheren Ortes verfügt worden ist.

Es darf eingeflochten werden, dass es sich bei der “Austilgung des Andenkens” um einen Begriff aus dem römischen Strafrecht der Kaiserzeit handelt. Wegen Hochverrats konnte nicht nur die Todesstrafe, sondern darüber hinaus auch die “damnatio memoriae” verhängt werden. Daraufhin wurden die Standbilder des Staatsverbrechers entfernt, sein Name aus offiziellen Inschriften, manchmal auch aus privaten Urkunden gestrichen. Ich will hoffen, dass die Mediävisten hier nicht im Detail Bescheid wissen.
Weiter … »

5 Kommentare zu “Das Scheitern der Archäoastronomie”

[…] im frühen Mittelalter? Vorheriger/Nächster Beitrag « Zeitensprünge 2003/02 | Home | Das Scheitern der Archäoastronomie » 31. Dezember 2003 um […]

[…] Gegebenheiten der verlängerten Mittelalterchronologie angepasst worden (vgl. Beaufort (2001) und Illig/Beaufort/Heinsohn (2003)). Mit Theons Werk könnte eine entsprechende Manipulation vorgenommen worden sein. Wer solche […]

[…] Jan (2003): Die Fälschung des Almagest und ihre Verdrängung durch Krojer; in: ZS 15 (1) […]

[…] Gunnar (2003): Krojer und die Auschwitzleugnung (Das Scheitern der  Archäoastronomie III); in Zeitensprünge 15 (3) 516 […]

[…] (2003): Das Scheitern der Archäoastronomie. Rückweisung der bislang gewichtigsten Kritik an der Phantomzei… Zeitensprünge 15 (3) […]

Hinterlassen Sie einen Kommentar

Kommentare sind nicht erlaubt.

5. Mai 2003                     Kategorie(n): Fantomzeit

eingestellt von: ao

Das fundlose Frühmittelalter

von Heribert Illig und Gerhard Anwander (2003)

Heribert Illig / Gerhard Anwander (2002): Bayern und die Phantomzeit. Archäologie widerlegt Urkunden des frühen Mittelalters. Eine systematische Studie in zwei Teilen. Insgesamt 958 Seiten, 346 Abbildungen. 1. Auflage 2002, ISBN 3-928852-21-3 (amazon.de)

Die These, das frühe Mittelalter sei zum Teil eine Erfindung des späteren Mittelalters, rund 300 Jahre seien niemals Realität gewesen, ist nicht aus Sensationsgier heraus aufgestellt worden. Sie ist vielmehr die Antwort auf die unerhörte Fundarmut, die bislang das Frühmittelalter auszeichnet. Wer sich nicht von den vielleicht hundert Preziosen und Zimelien blenden lässt – von der Aachener Pfalzkirche über die Reichenau zum Lorscher Evangeliar, zum Codex Aureus von Regensburg und zu den wenigen Elfenbeinarbeiten der Hofschule Karls – , der muss feststellen, dass die Zeit zwischen 500 und 1000 viel zu wenige Spuren für eine aufkeimende Kultur, für eine exquisite karolingische Renaissance, aber auch für das Alltagsleben jener Zeit hinterlassen hat. Wo wäre ein Museum in Europa, das auch nur annähernd so viele Funde für das frühe Mittelalter wie für die römische Zeit Germaniens zeigen könnte? Die rund 400 Jahre Römerherrschaft haben Funde in einem Ausmaß hinterlassen, zu dem die fränkisch-alamannisch-bajuwarisch-sächsischen Funde in einer Relation von vielleicht 1 : 1000 stehen.

Es fehlt ja an allem: Die berichteten Pfalzen haben sich nur in minimalem Umfang erhalten, karolingische Klöster überhaupt nicht, Kirchen nur sehr wenige. Wo sind die Ansiedlungen? Viel zu wenige Siedlungen werden entdeckt. Die eilige Antwort, selbst die Pfalzen müsse man sich aus leicht verfallendem Fachwerkbau vorstellen, der nun einmal nicht nachweisbar sei, ist – mit Verlaub – kindisch, nachdem die Vorgeschichtler schon seit mehr als 100 Jahren steinzeitliche Hütten nachweisen können. Wäre karolingisches Holz wirklich besonders schnell verfault?

Weil das keine Antwort sein kann, musste eine bessere Antwort gefunden werden. Und sie liegt seit zehn Jahren in Gestalt der Phantomzeitthese vor, die nach einigen Jahren der Diskussion nunmehr von den Historikern einer „damnatio memoriae“ unterworfen worden ist. Bislang war solche Verdammung Potentaten wie Tuthmosis III. oder Stalin vorbehalten gewesen – nunmehr gefallen sich unter Wortführung von Prof. Michael Borgolte oder Rudolf Schieffer die Mediävisten in der Tyrannengeste.

Da es uns nicht um sich überschätzende Beamte (sprich: Professoren) geht, haben wir in aller Ausführlichkeit gezeigt, dass die europäische Fundarmut, genauer Fundleere im Frühmittelalter keine Erfindung ist, sondern sich präzise nachweisen lässt. Zu diesem Zweck haben wir uns den Freistaat Bayern in seinen heutigen Grenzen gewählt, also ein Areal von rund 70.000 qkm. Dieses Areal ist besonders aussageträchtig:

  • denn es wird durch den Limes in etwa halbiert. Seine nördliche Hälfte war nie römisch, während die Südhälfte römisches Staatsgebiet war und damit auch das Christentum als Reichsreligion hatte. Obendrein gehörte es unter Theoderich formal zum oströmischen Bereich, hatte also auch Kontakte zur stärksten Macht Europas.
  • Hier gab es bis 778 ein Herzogsgeschlecht, das mit den Karolingern verschwägert und mit den Langobarden verwandt gewesen sein soll, also gut innerhalb der europäischen Geschichte verankert scheint.
  • Hier hat es neben römischen und fränkischen Einflüssen viele weitere Einflüsse gegeben, die den bayerischen Schmelztiegel auszeichnen: also thüringische, alamannische, böhmische, generell slawische, awarische, ungarische und spätromanische (Walchen) Elemente.

Damit ist gesichert, dass Bayern zumindest Mitteleuropa, wenn nicht ganz Europa beispielhaft vertreten kann (Ähnlichkeiten zu irgendwelchen aktuellen politischen Geschehnissen sind rein zufällig).

Unsere Arbeit sollte nun die schriftliche Überlieferung mit dem archäologischen Befund fürs frühe Mittelalter konfrontieren.

Urkundliche Nennungen gegen Bodenfunde

Dazu mussten zunächst alle schriftlich genannten Orte jener Zeit erfasst werden. Das erwies sich viel schwieriger als erwartet. Denn die Urkundenspezialisten schwören zwar jeden Eid auf die von ihnen verwesten Urkunden, halten es jedoch nicht für nötig, eine entsprechende Liste aufzustellen. So stammt die letzte Arbeit von 1957 und bezieht sich nicht aufs heutige Bayern, sondern auf die Grenzen von 778, als etwa Südtirol und Teile Österreichs zu Bayern gehörten, nicht aber Schwaben oder Franken. Das Fehlen einer solchen Liste demonstriert einmal mehr die Hilflosigkeit gegenüber den Urkunden, weil niemand weiß, ob eine ortsnennende Urkunde seit der letzten Publikation als Fälschung entlarvt worden ist oder ob der Ortsname zu Recht mit einer bestimmten Ortschaft verbunden wird. Resultat: Man kann auf die Urkunden nicht bauen, sondern nur an sie glauben.
Wir haben unsere Suche bei der schönen Zahl 2.200 beendet. Damit ist auf jeden Fall dokumentiert, dass das einstige Bayern ein durchaus gut besiedeltes Land war, keineswegs ein ‘Urwald’ mit einigen klösterlichen Rodungsinseln.

Zum anderen suchten wir die Grabungsergebnisse und architekturhistorischen Erwägungen der letzten Jahrzehnte zusammen. Auch hier gibt es keinen kompakten Führer, sondern nur eine Vielzahl von Publikationen, die jede für sich kaum einen Überblick schaffen kann.
Als erstes Ergebnis ist festzuhalten, dass den 2.200 Schriftnennungen nur 88 archäologische Befunde entsprechen. Gemeint sind damit Siedlungsreste, Reste von Holz- und Steinkirchen, nicht zuletzt Flechtwerksteine (die zahlreichen Erdwerke und Reihengräberfelder sind separat untersucht worden, weil ihre Entstehungszeit einigermaßen willkürlich fixiert worden ist).
Selbstverständlich gibt es andererseits Befunde, die mit keiner Urkundennennung korrespondieren. Es sind sogar mehr, als der Urkundenlehre gut tut, nämlich59. Die Zahl liegt in derselben Größenordnung wie die von Orten mit Urkundennennung.

  • In der beigefügten Tabelle sind alle diese Orte aufgeführt, insgesamt 2.366.
    Die allermeisten Orte führen in der Erläuterung das folgende Sigel: <> O <>, das eine Urkundennennung ohne archäologische Bestätigung signalisiert.
  • Orte mit Urkundennennung und archäologischem Befund erkennt man daran, dass in der zweiten Spalte eine Jahreszahl und in der dritten Spalte (“ÜR”) eine gefettete Jahreszahl steht. Die Erläuterungen bringen dann einen Kurzhinweis und den Seitenverweis auf den Buchtext, in dem sämtliche Funde und Befunde abgehandelt sind.
  • Bei archäologischen Befunden ohne entsprechende Urkundennennung fehlt die Jahreszahl in der zweiten Spalte.

Erst der Gang durch die endlose Ortsnamenreihung macht plastisch, was hier alles fehlt: Nicht nur sämtliche Agilolfingerpfalzen und alle Karolingerpfalzen, auch die oft genannten Bischofspfalzen, nicht nur ein Münz-wesen unter den Agilolfingerherzögen, als hätten sie von ihren Verwandten nie von den Vorteilen des Münzschlagens gehört. Nein, auch das gesamte normale Leben jener Zeit, die zwar ohnehin keine Städte gekannt haben soll, aber doch Tausende von Ansiedlungen.

An dieser Stelle ist der Einwand zu erwarten, dass es aber immerhin 57 Siedlungen, 15 Flechtwerkfunde, 26 Holzkirchen und 70 Steinkirchen gegeben hätte. Die Existenz der wenigen Holz- und Steinbauten wird von uns in keiner Weise bestritten, sehr wohl aber ihre Datierung. Wir gehen ihr in jedem einzelnen Fall nach und kön-nen so zeigen, wie schnell eine Agilolfingerkirche ‘nachgewiesen’ ist. Man lege in eine spätgotischen Kirche eine Heizung und fördere ein altes Fundament zutage. Das ist nicht leicht datierbar, da sämtliche Zierformen fehlen. Aber da hilft der Blick in die Urkunden weiter. Ist da nicht bereits 774 von einer Kirche die Rede? Also haben wir ein agilolfingisches Fundament vor uns…

Schließlich haben die Archäologen genauso wie die Historiker ständig das Bedürfnis, das so fundarme Frühmittelalter mit Funden anzureichern. Und da bleibt es nicht aus, dass die Beigaben der Reihengräberfelder von ca. 600 bis nach 700 gedehnt werden, dass spätantike Funde jünger und frühromanische Funde älter gemacht werden. Nur so kann die Lücke einigermaßen kaschiert werden. Dieser Vorgang lief bislang in bester Absicht ab, seit einiger Zeit natürlich in der erkennbaren Absicht, die monierte Lücke immer besser zu schließen. Da kann es dann schon passieren, dass – wie in Sulzbach-Rosenberg – eine klar als ottonisch erkannte Burgkapelle in einen Karolingerbau verwandelt wird (innerhalb derselben Grabungskampagne) oder dass die Ramsacher Glocke binnen 24 Stunden zwei verschiedene Datierungen und verschiedene Herkunftsgebiete erhält, um sie nur endlich von der Realzeit in die Imaginärzeit zu verpflanzen (im Buch eingehend erläutert).

Wenn wir die Zeit von 500 bis 1000 nehmen, dann lässt sich die insgesamt ärmliche Fundsituation erheblich aufbessern, wenn drei dieser fünf Jahrhunderte entfallen und nicht mehr durch Funde belegt werden müssen. So lange dies nicht geschieht, bleibt das frühe Mittelalter die jammervollste Periode innerhalb der europäischen Geschichte, die uns scheinbar mehr Funde vorenthält als die Jungsteinzeit, als die keltische oder die Römerzeit – die nun alle deutlich älter sind als das Frühmittelalter und über weite Strecken nicht als Aufbruchszeit gelten können. Wir haben zum Vergleich die denkmalgeschützten Hügelgräber der Vorzeit, Keltenschanzen und römisches Fundgut mit aufgelistet.

Urkunden sind leicht fälschbar, Urkunden sind beliebig oft gefälscht worden – davon könnten die Diplomatiker ein Lied singen. Urkunden können deshalb nur dann für eine Zeit bürgen, wenn die von der Archäologie überprüfbaren Elemente dieser Texte auch zu einem Gutteil von den Archäologen bestätigt werden können. Wenn dies nicht geschieht, verwaltet die Wissenschaft Geisterreiche, die zwar auf Papier oder Pergament wunderbar wirken, doch in der Wirklichkeit niemals existiert haben. Dass sich der Glaube ans geschriebene Wort so lange halten konnte, ist wirklich ein Wunder.

Wie gesagt: Bayern steht nur als gutes Beispiel für ganz Mitteleuropa, ja für ganz Europa und die Alte Welt von Island bis Indonesien. Was sich vielerorts stichprobenartig abzeichnet, ist hier einmal durchexerziert worden: Das frühe Mittelalter (von 614 bis 911) ist nicht extrem fundarm, sondern fundleer. Daraus ergeben sich umstürzende Folgerungen: Im Buch ist nicht nur die fränkisch-bajuwarische Geschichte behandelt, sondern vor allem auch die Christianisierung von Mitteleuropa.

An dem grundstürzenden Befund dieses Buches kann auch eine astronomische Retrokalkulation oder eine damnatio memoriae nichts ändern. Es ändert sich nur die Einschätzung von Wissenschaftlern, die eine aufgeworfene Frage nicht beantworten, ein Problem nicht angehen wollen, weil die Antwort alles über den Haufen werfen würde. Die Bezeichnung „Wissenschaftler“ kann nicht mehr für solche ‘Bewahrer’ benutzt werden, die lieber verleumden oder totschweigen, als die eigenen Ergebnisse kritisch zu würdigen und die nötigen Schlussfolgerungen zu ziehen. Es sei an die jüngste und vielleicht letzte derartige Äußerungen erinnert, gemacht von Prof. Dr. Rudolf Schieffer:

„Wenn man gegen Illig sei, fühle er sich als Mittelpunkt der wissenschaftlichen Diskussion, und wenn man schweige, sage er, dass der Wissenschaft halt nichts Vernünftiges einfalle. Er, Schieffer, werde dennoch den Mund halten.“ (Süddeutsche Zeitung, 7.2.2003).

Hinterlassen Sie einen Kommentar

Kommentare sind nicht erlaubt.

30. Dezember 2002                     Kategorie(n): Inhaltsverzeichnisse, Zeitensprünge

eingestellt von: ao

Zeitensprünge 2002/04

Zeitensprünge

Interdisziplinäres Bulletin
(vormalig ‚Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart’)
Jahrgang 14, Heft 4, Dezember 2002

Dieses Heft bestellen

596 Dominique Görlitz: Das vorzeitliche Schilfboot
Abora 2 kreuzte über das Mittelmeer. Konnten
bereits Seefahrer der Steinzeit gegen den Wind
segeln?
608 Meinhard Hoffmann: Ein Irrtum gebiert eine Wahr-
heit und findet einen Pharao
619 Manfred Zeller: Alles immer jünger?
629 Peter Winzeler: Lukas und die Seleukidenära
(Redatierungen des NT)
646 Werner Frank: Welche Gründe gab es für die Auto-
ren der Gregorianischen Kalenderreform 1582, die
Frühlings-Tagundnachtgleiche auf den 21. März
zurückzuholen?
656 Heribert Illig: Theoderich d. Gr. – Vorlage für Karl d. Gr.
672 Fabian Fritzsche: Dortmunder Leere
686 Anthelme Brillat-Savarin: Anrüchig-Morbides aus dem
Mittelalter
689 Franz Siepe: Auch Bernd I. Gutberlet revidiert Geschichtsirr-
tümer. Eine Rezension
692 Klaus Weissgerber: China zwischen Han und Tang
(Sinaica IV)
736 H. Illig: Von lesenswert bis ungelesen. Ein
Florilegium
746 Walter Klier: Das Rätsel Shakespeare, neu bedacht
von Mr Sobran
750 H. Illig: Aozonloch ade? Ein Nachtrag
595 Editorial
752 Register für den Jahrgang 2002

ISSN 0947-7233

Hinterlassen Sie einen Kommentar

Kommentare sind nicht erlaubt.

30. Dezember 2001                     Kategorie(n): Artikel aus den ZS, Fantomzeit, Zeitensprünge

eingestellt von: ao

Karl der Einfältige (898/911-923) – Imitator oder Urmuster?

Ist er mit Carolus-Münzen und KRLS-Monogrammen lediglich ein nichtswürdiger Imitator Großkarls oder liefert er das Urmuster für den Überimperator und die restlichen frühmittelalterlichen Karls-Kaiser?

von Gunnar Heinsohn (Zeitensprünge 4/2001)

Die Initiation des Sammlers mittelalterlicher Münzen

Angehende Münzsammler werden von professionellen Ratgebern gerne damit ermutigt, dass sie insbesondere für das Mittelalter durchaus noch eigen-ständige Funde machen können. Immer wieder werden nicht nur Varianten bereits bekannter Münzen, sondern auch bisher nie gesehene Typen entdeckt. Dem ambitionierten Novizen wird aber auch umgehend nahe gebracht, wie er sich verhalten muss, wenn er seine Passion mit wissenschaftlichem Anspruch nachgehen will. Um ein gekauftes – und erst recht ein selbst gefundenes – Stück im Sinne der Fachdisziplin einordnen zu können, muss er genaue Kenntnisse der Zeitskala besitzen, denn Münzen „dienen […] der Chronologie“ [Grasser 1976, 8]. Überdies muss er über eine „Regententabelle“ [ebd., 310] verfügen, damit er seinen Fund dann einem bestimmten weltlichen oder kirchlichen Herren korrekt zuweisen kann. Weiter … »

3 Kommentare zu “Karl der Einfältige (898/911-923) – Imitator oder Urmuster?”

[…] oder Leere im frühen Mittelalter? Vorheriger/Nächster Beitrag « Karl der Einfältige (898/911-923) – Imitator oder Urmuster? | Home | Zeitensprünge 2002/01 » 30. Dezember 2001 um […]

[…] Gunnar (2001): Karl der Einfältige (898/911-923) – Imitator oder Urmuster? In: Zeitensprünge 4/2001 , S. 631 – […]

[…] Gunnar (2001): Karl der Einfältige (898/911-923). Ist er … lediglich … Imitator … oder … U… in Zeitensprünge 13 (4) […]

Hinterlassen Sie einen Kommentar

Kommentare sind nicht erlaubt.

2. Januar 2000                     Kategorie(n): Fantomzeit

eingestellt von: ao

Vergessen Sie 2000. Wir schreiben das Jahr 1703

“Welt am Sonntag”, 2. Januar 2000

Unsere Zeitrechnung beruht auf der Kalenderkorrektur von Papst Gregor XIII. Er hat 1582 im Kalender 10 Tage überspringen lassen, damit astronomische Situation und Tageszählung wieder übereinstimmen. Damit hat er aber nicht den Fehler korrigiert, der seit Cäsar (45 v. Chr.) im julianischen Kalender aufgelaufen ist, sondern nur den Fehler seit ungefähr 300 n. Chr. Und trotzdem liegt seitdem der Frühlingsbeginn (Äquinoktie) wieder auf dem 21.3. Mit falscher Korrektur zum richtigen Ergebnis!?

Die Spezialisten behaupten, dass sich Gregor auf das Konzil von Nicäa (325) bezog, weil damals der Kalender entweder korrigiert oder zumindest der Frühlingsbeginn auf den 21.3. festgeschrieben worden sei. Doch dafür fehlen die Belege; alle Argumente sprechen dagegen. Somit wäre der Abstand zwischen Cäsar und Gregor XIII. um rund 300 Jahre kürzer als bislang gedacht – gemäß meiner These sind drei Jahrhunderte erfundener Geschichte eingefügt worden.

Weiter … »

Hinterlassen Sie einen Kommentar

Kommentare sind nicht erlaubt.

19. Dezember 1999                     Kategorie(n): Fantomzeit

eingestellt von: ao

Kalender mit beschränkter Haftung

Frühmittelalterliche Phantomzeit auf schwebenden Fundamenten

von Heribert Illig (aus der österreichischen “GEGENWART” 4/96)

Den Vorhang zu und alle Fragen offen? So verabschiedete sich der Verfasser zwar in seinem Artikel in der GEGENWART 28, aber SO einfach gab sich die Leserschaft damit nicht zufrieden. Die Redaktion bekam einen ganzen Sack voller Fragen, Zweifel und Kritiken in den Flur gestellt. Am häufigsten tauchte darin die Frage auf, wie sich ein um fast 300 Jahre gekürztes europäisches Mittelalter mit der Zeitrechnung anderer Länder und Völker vertragen solle.

Weiter … »

Hinterlassen Sie einen Kommentar

Kommentare sind nicht erlaubt.

19. Dezember 1999                     Kategorie(n): Fantomzeit

eingestellt von: ao

Was bleibt vom Mittelalter? Signale für einen Paradigmenwechsel

von Heribert Illig und Hans-Ulrich Niemitz (Aus der österreichischen “GEGENWART” 3/96)

Es begann alles ganz einfach. Den einen von uns faszinierte die unglaubliche Fülle mittelalterlicher Fälschungen. Deren Umfang läßt sich allenfalls mit einem Vergleich veranschaulichen. 1986 veranstaltete die Monumenta Germaniae Historica. Deutsches Institut für Erforschung des Mittelalters, also die einschlägige Institution, einen großen Kongreß zum Thema “Fälschungen im Mittelalter”. Allein die Protokolle dieses Kongresses füllten fünf Bände mit mehr als 3.700 Seiten. Es dürfte wenige mittelalterliche Phänomene geben, die in ihrer Fülle wie in ihrer Vielgestaltigkeit, auch in ihrer Anmaßung und Selbstverständlichkeit die Forscher noch mehr verwirren und damit noch stärker herausfordern würden.

Weiter … »

Hinterlassen Sie einen Kommentar

Kommentare sind nicht erlaubt.

17. November 1999                     Kategorie(n): Inhaltsverzeichnisse, Zeitensprünge

eingestellt von: ao

Zeitensprünge 1996/01

Zeitensprünge

Interdisziplinäres Bulletin
(vormalig ‚Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart’)
Jahrgang 8, Heft 1, März 1996

Dieses Heft bestellen

3 Editorial
5 Einladung nach Hamburg. Zeitensprünge-Jahrestreffen
am 17./18. Mai 1996
8 Heribert Illig: Wie Reiche immer reicher werden. Neuer
Glanz für Ägyptens Mittleres Reich
14 H. Illig: David Rohl’s Test of Time
17 Peter Winzeler: David direkt nach Amarna. Velikovsky
auf die Füße gestellt
38 Gunnar Heinsohn: Die Wiederherstellung der Geschichte
Armeniens und Kappadokiens
69 Otto Ernst: Zur Herkunft der Chaldäer
87 Heribert Illig: Didyma – Magnesia – Rom.
Die lückenhafte hellenistische Architektur und eine
Methodenkritik
107 Heribert Illig: Streit ums zu lange Frühmittelalter.
Mediävisten stolpern über hohe Ansprüche und
leere Zeiten
2 Impressum
4 M.A.N.T.I.S. und Pippin
120 ‘Mediales’ Karlstreiben
121 Register für den 7. Jahrgang, 1995
128 Leserbriefe und Hinweise
131 Verlagsprogramm

ISSN 0947-7233

Hinterlassen Sie einen Kommentar

Kommentare sind nicht erlaubt.

"Ein Erinnerungszeugnis beweist somit nichts, sondern verlangt nach dem Beweis (nicht der bloßen Annahme) der Glaubwürdigkeit jeder einzelnen seiner Faktenbehauptungen. Es wird erst dann interpretationsfähig, wenn das Verhältnis der angesprochenen Fakten und deren Modulation abgeklärt ist." [Johannes Fried, Schleier der Erinnerung, S. 368]